Kreis Mettmann Rotes Kreuz schlägt Alarm: immer weniger Blutspender

Kreis Mettmann · Nach Angaben des DRK-Blutspendezentrums in Ratingen-Breitscheid ist die kritische Marke erreicht.

 Blut zu spenden, ist nicht mehr selbstverständlich.

Blut zu spenden, ist nicht mehr selbstverständlich.

Foto: DRK

"Das Spendeverhalten ist seit zwei, drei Jahren rückläufig", beobachtet Heinz Kapschak. Weil das so ist, "wurden die Terminstrukturen an allen Standorten geändert". Dazu wurden Schließungen vorgenommen. Für die rückläufigen Zahlen weiß der DRK-Mitarbeiter einen plausiblen Grund: "Das hat mit der Altersstruktur der Bürger zu tun."

Seit etwa 60 Jahren kann in Nordrhein-Westfalen Blut gespendet werden. Die Gernegeber der ersten Generation sind nun in die Jahre gekommen. "Rein theoretisch könnte auch die 90-Jährige noch spenden." Aber wer regelmäßig rezeptpflichtige Medikamente einnimmt, dessen rotes Lebenselixier kann nicht für andere genutzt werden.

Kurzum: Neue Blutspender ab 18 Jahren werden dringend gesucht. Eine Million Blutspenden werden im Jahr benötigt. "Unser Ziel im Blutspendezentrum West ist es, die Krankenhäuser alle drei Tage beliefern zu können." Der Typ 0 negativ ist salopp gesprochen dabei so etwas wie ein Alleskönner, weil universell einsetzbar. Der Typ AB negativ hingegen ist eine Rarität. Optimalerweise gibt es immer Blutkonserven aller Typen.

Zwar wird inzwischen weniger Blut als bislang bei Operationen (OP) benötigt, weil durch neu entwickelte Röhrchen dem Patienten für die Laboruntersuchungen nur noch halb so viel Blut abgenommen wird wie bisher. So würden den Patienten 2000 Liter Blut im Jahr weniger abgenommen und 2000 Kilo hochinfektiösen Abfalls weniger anfallen, so Kapschak. Aber nicht jede OP ist geplant, Konserven sind Lebensretter, etwa bei Unfällen, die Bluttransfusionen notwendig machen. Unter dem Motto "Mut-Spender" wurde eine Kampagne mit prominenten Sportlern wie Dortmund-Coach Jürgen Klopp oder Schalke-Kicker Julian Draxler gestartet.

Geld bekommen Blutspender beim DRK nicht. Dafür bietet das Blutspendezentrum West eine dauerhafte Überwachung bestimmter Parameter. "Wir erstellen zwar kein großes Blutbild. Wir überprüfen dafür gezielt auf Hepatitis, Ringelröteln, Syphilis, HIV, Parvo B 19 und bestimmen die Blutgruppe." Sobald einer der Werte auffällig ist, wird der Proband informiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort