Langenfeld RRX: Stadt erwägt Klage gegen Pläne

Langenfeld · In der Hubertushalle diskutierten Bürger, Stadtverwaltung und Deutsche Bahn über den Rhein-Ruhr-Express. Auch der Haltepunkt in Langenfeld war Thema.

 Der Rhein-Ruhr-Express soll 2025 Fahrt aufnehmen.

Der Rhein-Ruhr-Express soll 2025 Fahrt aufnehmen.

Foto: Land

Der Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll 2025 Fahrt aufnehmen und seine Passagiere von Dortmund über Düsseldorf nach Köln bringen. Das Infrastrukturprojekt ist umstritten. Die Stadt Langenfeld wünscht sich eine eigene Haltestelle für den schnellen Regionalzug — und gleisnah wohnende Bürger fürchten die Lärmbelastung.

Etwas länger als fünf Stunden dauerte gestern die Erörterung in der Hubertushalle. Rund 30 Einwender schilderten den Experten ihre Bedenken. Laut Stephan Anhalt, Leiter des Referats Stadtplanung im Rathaus, gab es vor allem hinsichtlich des Lärms Einwendungen. "Viele Anwohner befürchten einen deutlichen Anstieg des Lärms durch den RRX", meint der 48-Jährige. "Diese Sorge konnte die Bahn ein Stück weit ausräumen."

Demnach sollen stellenweise bis zu sechs Meter hohe Schallschutzmauern errichtet werden — zum Beispiel entlang des Teilabschnitts am alten Bahnhof. Für den RRX soll ab der A 542 bis zur Leverkusener Stadtgrenze ein neues Gleis durch das Stadtgebiet gezogen werden. "Auch die mögliche Inanspruchnahme von Grundstücken wurde diskutiert", sagt Anhalt. Ebenfalls ein wichtiges Thema war ein Haltepunkt für Langenfeld. Die Bahn weigere sich "mit Beharrlichkeit", wie der Stadtplaner es umschreibt, die Möglichkeit einer Haltestelle in Langenfeld zu prüfen.

Mit Verweis auf ein Gutachten aus dem Jahr 2006, in dem die Stationen festgelegt sind, blockt der Konzern ab — allerdings nicht in Benrath, wo eine erneute Prüfung plötzlich doch möglich ist. "Dass Langenfeld ein identisches Verfahren verweigert wird, ist nicht akzeptabel", unterstreicht Anhalt. "Sollte es dabei bleiben, erwägt die Stadt eine Klage."

Die SPD schlägt indes vor, die S-Bahn-Taktung Richtung Köln zu erhöhen. "Davon würden alle Pendler profitieren", meint SPD-Planungsexperte Stephan Lauber. Die Überlegung von Bürgermeister Frank Schneider, den RRX nur stündlich in Langenfeld halten zu lassen und die anderen Linien in Benrath, Köln-Mülheim und Leverkusen, hält er nicht für sinnvoll: "Ein RRX jede Stunde hilft keinem Pendler. Wichtiger sind der Lärmschutz und die Taktung der S-Bahn."

(dora)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort