Langenfeld Schüler schnuppern beim Aroma-Hersteller

Langenfeld · Seit 2010 arbeiten die Firma Dreidoppel und die Felix-Metzmacher-Schule in Langenfeld zusammen. So werden Bewerbungen trainiert.

 Sandra Menzel, Auszubildende beim Aromen-Hersteller Dreidoppel, erklärte den Hauptschülern den Mischkessel.

Sandra Menzel, Auszubildende beim Aromen-Hersteller Dreidoppel, erklärte den Hauptschülern den Mischkessel.

Foto: tanja Henkel

Auf dem Firmengelände des Aromen-Herstellers Dreidoppel an der Ernst-Abbé-Straße in Langenfeld duftet es verführerisch. 21 Zehntklässler der Felix-Metzmacher-Schule sind zu einem Bewerbungstraining gekommen und atmen tief ein. Ob nach Vanille oder Bittermandel, da sind sich die Hauptschüler nicht einig, die von ihrem Lernpartner ins Unternehmen eingeladen worden sind. Seit 2010 kooperieren die Dreidoppel GmbH und die in diesem Sommer zu existieren aufhörende Felix-Metzmacher-Schule innerhalb des Kooperationsnetzes Schule-Wirtschaft (KSW). Hiermit verknüpfen die Kreisverwaltung Mettmann und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf Kontakte zwischen weiterführenden Schulen und benachbarten Unternehmen zu dauerhaften Kooperationen.

Bevor noch weiter über die Aromen spekuliert werden kann, nimmt Laura Tekook die Schülergruppe in Empfang. Die Auszubildende zur Industriekauffrau ist zugleich eine so genannte Ausbildungsbotschafterin der IHK Düsseldorf. Sie führt die Gruppe in das Gelatop-Forum. Von der Ausstattung her erinnert der Raum an ein Eiscafé: Sitzgruppen, Eistheke und Eismaschinen, alles ist da. Doch wo normalerweise Anwendungstechniker Dreidoppel-Produkte für die Zubereitung von Eiskreationen testen, bekommen die Besucher nun eine Kurzpräsentation des Unternehmens und der Ausbildungsmöglichkeiten geboten. Die Ausbildung bei Dreidoppel zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik oder zu Industriekaufleuten ist abwechslungsreich und von Verantwortung geprägt: "Azubis suchen Azubis" heißt es jedes Jahr für Auszubildende im zweiten Lehrjahr.

Auch für das Bewerbungstraining sind Azubis zuständig. Tekook und zwei weitere Auszubildende zur Industriekauffrau haben schon viele Bewerbungsmappen gesichtet und wissen daher sehr gut, worauf es dabei ankommt. Am Beispiel einiger von den Jugendlichen mitgebrachten Mappen werden gemeinsam in der Gruppe Regeln erarbeitet. Dazu geben die drei Nachwuchskräfte Tipps, damit inhaltlich und formal alles stimmt.

Danach werden die Hauptschüler auf ein Bewerbungsgespräch vorbereitet. Da stellt sich manche Frage: Wie hinterlässt man einen guten ersten Eindruck? Was sind typische Fragen? Wie präsentiere ich mich am besten? "Bleibt ihr selbst", rät Tekook noch. Dann schlüpft sie mit den anderen Dreidoppel-Auszubildenden in die Rolle der Personalerinnen, um den Jugendlichen in simulierten Bewerbungsgesprächen die Gelegenheit zu geben, das Gelernte in der Praxis zu erproben.

Am Ende des dreistündigen Vormittages ziehen alle ein positives Fazit. "Es gab sehr viele Tipps. Kleine Fehler in meinen Bewerbungsunterlagen werde ich jetzt noch verbessern", meint Jonas (16).

Manche Schulen unterhalten übrigens mehrere KSW-Partnerschaften. So kooperiert etwa die Langenfelder Bettine-von-Arnim-Gesamtschule mit mittlerweile sieben Betrieben. "Das Kooperationsnetz ist eine kleine Erfolgsstory", meint Landrat Thomas Hendele. "In 15 Jahren konnten mehr als 80 Partnerschaften geschlossen werden. Damit sind wir die Nummer eins in Nordrhein-Westfalen."

(RP)
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