Langenfeld Schüler stehen Schlange am "Brunnen"

Langenfeld · Die Stadtwerke Langenfeld sponsern heimischen Schulen auf Wunsch Wasserspender für durstige Schüler. Bisher hat sich aber nur die Kopernikus-Realschule einen solchen angeschafft. Andere Schulen fürchten die Folgekosten.

 In der Kopernikus-Realschule werden die Wasserspender gern genutzt. Franziska (vorne) lässt ihre Flasche gerade volllaufen.

In der Kopernikus-Realschule werden die Wasserspender gern genutzt. Franziska (vorne) lässt ihre Flasche gerade volllaufen.

Foto: RALPH MATZERATH

Morgens und in den großen Pausen hat er den stärksten Zulauf. "Dann bilden sich vor unserem Wasserspender sogar regelmäßig Schlangen von Schülern", berichtet Frank Theis, Leiter der Kopernikus-Realschule. Die Kinder und Jugendlichen drücken ihre Trinkflaschen aus robustem Kunststoff unter den Zapfstutzen und füllen sie so mit frischem Trinkwasser auf. Die Langenfelder Grünen halten den "Trinkbrunnen" für so gelungen, dass sie ihn sich für möglichst alle Schulen im Stadtgebiet wünschen. Deshalb beantragten sie in der letzten Sitzung des Schulausschusses, die Stadt möge 6000 Euro Anschubfinanzierung für die Geräte bereitstellen.

"Unter die normalen Wasserhähne passen die handelsüblichen Trinkflaschen meist nicht", warb Ratsfrau Beate Barabasch für die Trinkbrunnen. Zudem seien diese auch hygienisch einwandfrei. Die Zapfanlage würde regelmäßig mit fast kochend heißem Wasser durchgespült, so dass sich keine Legionellen bilden könnten. Schulleiter Theis bestätigt: Der Wasserspender habe sich bewährt. So fließt nur dann Wasser, wenn eine spezielle Plastikflasche mit integriertem Chip druntergehalten wird. Für die Flasche haben die Schüler jeweils zwölf Euro bezahlt. Eine kleine Panne habe es allerdings gegeben: "Durch eine falsche Programmierung sind die Flaschen nun für fünf statt für der eigentlich vorgesehenen zwei Jahre gültig. Außerdem holen manche Schüler den Chip aus der Flasche heraus", sagt Theis. Sonst aber sei das System eine prima Sache.

Die Chipgebühr trägt zur Finanzierung des Wasserspenders bei. Ohne das Sponsoring des Verbandswasserwerks Langenfeld-Monheim, das das Gerät spendete, wäre die Anschaffung indes nicht drin gewesen. Auch die Folgekosten (Wartung und Betrieb) seien vor einer Anschaffung zu bedenken, sagte Theis. Nach den Erfahrungen seiner alten Schule in Solingen könnten diese leicht auf 1000 Euro jährlich wachsen.

Hier hakte Ulrich Moenen ein, der für Schulen zuständige Fachbereichsleiter im Rathaus: "Das Verbandswasserwerk ist nach meiner Kenntnis bereit, die Anschaffung weiterer Wasserspender zu unterstützen - nur dass die anderen Schulen bislang kaum Interesse an diesem Angebot zeigten." Stephan Wippermann-Janda, Leiter des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, bestätigt diesen Befund für seine Schule: "Unsere Schulpflegschaft hat sich bereits mit dem Wasserspender beschäftigt. Bis auf eine Stimme ist die Anschaffung von der Elternschaft abgelehnt worden." CDU-Ratsherr Bernd Pohlmann fordert denn auch, bevor man 6000 Euro auslobt, zu fragen: "Welche Schule ist denn überhaupt interessiert an solch einem Trinkbrunnen?"

Im Ergebnis fand der Antrag der Grünen im Ausschuss nur noch die Stimmen der SPD und somit keine Mehrheit. Immerhin aber hat die Diskussion das Interesse an dem Wasserspender zumindest etwas geweckt. "Kollegen der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule waren hier und haben sich das Gerät mal angeschaut", teilte Kopernikus-Schulleiter Theis inzwischen mit.

(RP)
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