Langenfeld/Monheim Schulen nehmen auch auswärtige Kinder

Langenfeld/Monheim · Anders als Düsseldorf, das demnächst Kinder aus Nachbarstädten ablehnen will, profitiert Monheim vom Umland.

 An der Sekundarschule lernen Henry aus Schlebusch, Sophie aus Hitdorf und Alfonso aus Rheindorf mit Lehrerin Nadja Kolvenbach.

An der Sekundarschule lernen Henry aus Schlebusch, Sophie aus Hitdorf und Alfonso aus Rheindorf mit Lehrerin Nadja Kolvenbach.

Foto: Matzerath

Monheim sei ein attraktiver Schulstandort. "Diese Tatsache strahlt natürlich in die Nachbarstädte aus", sagt Fachbereichsleiter Peter Heimann selbstbewusst. Die aktuellen Zahlen für die drei weiterführenden Schulen belegen das.

Rund 27 Prozent der Fünftklässler am Otto-Hahn-Gymnasium kommen laut Heimann von auswärts. Das sind 47 von insgesamt 176 Kindern. Das Gros (39) reist aus Leverkusen an. Jeweils vier Mädchen und Jungen pendeln täglich aus Düsseldorf und Langenfeld nach Monheim. Die Peter-Ustinov-Gesamtschule besuchen immerhin rund 15 Prozent auswärtige Kinder. Dorthin kommen zwölf aus Leverkusen, drei aus Langenfeld und zehn aus Düsseldorf. In den fünften Klassen nehmen insgesamt 166 Schüler am Unterricht teil. Auch die neue Sekundarschule am Berliner Ring ist im Umland gefragt. Sie hat bei 123 Schülern in den fünften Klassen rund 14,5 Prozent ortsfremde Kinder. Diese 18 Mädchen und Jungen verteilen sich auf Düsseldorf (5) und Leverkusen (13). Im Gegenzug gibt Monheim in den fünften Klassen 16 Schüler ab: an Langenfeld ein Kind, jeweils sieben an Hilden und Köln sowie einen Schüler an Düsseldorf.

Die Landeshauptstadt rechnet wegen des stetigen Zuzugs und vieler Neubaugebiete in den kommenden Jahren mit deutlich mehr Schülern als bisher und will deshalb bald Schüler von außerhalb ablehnen. "Eine zweischneidige Sache", findet Heimann. Er kann zwar die Überlegungen der Behörde in der Landeshauptstadt nachvollziehen, hält eine solche Begrenzung für Monheim aber für wenig sinnvoll. Obwohl man wegen der großen Nachfrage in diesem Schuljahr an der Sekundarschule eine Überhangklasse gebildet habe. Die fünften Klassen starteten somit dort ausnahmsweise in fünf Zügen ins Schuljahr 2014/15. Die Schule ist nur vierzügig genehmigt.

Auch das Otto-Hahn-Gymnasium bildete wegen der hohen Anmeldezahlen sechs Eingangsklassen. Vergleichbar war die Situation im Schuljahr 2013/14 an der Peter-Ustinov-Gesamtschule. Damals wurde auch dort eine zusätzliche Eingangsklasse eingerichtet. Langfristig rechnet Heimann jedoch mit einer Stagnation. Und die Aufnahme auswärtiger Kinder verhelfe den weiterführenden Schulen in Monheim zu einer "heterogeneren Struktur", betont der Fachbereichsleiter. Die Schüler aus Hellerhof und Hitdorf kämen meistens aus bildungsnahen Schichten und brächten überdurchschnittliche Empfehlungen mit. "Davon profitieren Gesamt- und Sekundarschule." Damit die Monheimer Kinder bei der Umverteilung nicht das Nachsehen hätten, gebe es eine Absprache zwischen den drei weiterführenden Schulen, sagt Petra Pesch, Leiterin der Sekundarschule. Schüler aus Nachbargemeinden bekommen demnach in Monheim nur einen Platz, wenn wirklich alle eigenen Mädchen und Jungen versorgt sind.

Da die Schülerzahlen in Langenfeld zurückgehen, sieht Fachbereichsleiter Ulrich Moenen keinen Handlungsbedarf. Wie viele Auswärtige die weiterführenden Schulen besuchten, könnten nur die Schulleiter im Einzelfall sagen. Eine übergreifende Statistik liege ihm nicht vor. Jedoch besuchten rund 14 Prozent der Langenfelder Kinder Schulen außerhalb, wie die katholische Theresienschule in Hilden oder die Marienschule in Opladen.

(RP)
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