Langenfeld Sie tragen Österliches in ihrem Namen
Langenfeld · Im Frühling hat er viel zu tun: Christian Ey aus Langenfeld betreibt ein Café im Freizeitpark Langfort.
Mitten im Freizeitpark Langfort liegt "Ey's Café". Anders als der Name es vielleicht vermuten lässt, ist der rund 100 Quadratmeter große Pavillon allerdings nicht oval, sondern achteckig gebaut. Inhaber Christian Ey findet den Namen trotzdem passend. "Wir sind ja im Grunde ein erweitertes Eiscafé", meint der 37-Jährige. "Von daher ist das doch eigentlich ein gutes Wortspiel."
Wie viele mehr oder weniger originelle Witze er schon über seinen österlichen Familiennamen gehört hat, kann der Gastronom nicht einmal schätzen. Auch akustische Missverständnisse kommen immer wieder vor. "Wenn ich mich am Telefon ganz normal mit meinem Nachnamen melde", erzählt Ey, "denken viele Anrufer, dass ich sie irgendwie veräppeln will." Um alle Unklarheiten zu beseitigen, hat sich der zweifache Vater eine durchaus einleuchtende Floskel angewöhnt, wenn er Anrufe entgegen nimmt: "Ey - wie Osterei." Das sei eine gute Hilfe bei etwaigen Verständigungsproblemen.
Auch über das Café hinaus wird sein Name hin und wieder zum Programm. Als Jugendlicher spielte er American Football bei den Langenfeld Longhorns, die bekanntermaßen ein eiförmiges Spielgerät über das Feld werfen - und manchmal auch kicken. Viele Jahre war Ey als Spieler in dem Verein aktiv und trainierte unter anderem Jugendmannschaften. Immerhin: In der Schule habe er sich kaum Hänseleien über seinen Namen gefallen lassen müssen, erinnert sich der Langenfelder. Eine Frage sei indes immer wieder aufgekommen: Warum Ey - ausgerechnet mit Ypsilon?
"Der Name kommt wohl aus dem skandinavischen Raum", meint der Cafébetreiber, "aber genau wissen wir das nicht." Eine Verwandtschaft mit Johanna Ey, die als "Mutter Ey" bekannt war, besteht jedenfalls nicht. Die Düsseldorferin ist in den 1920er Jahren zu einer bedeutenden Galeristin avanciert, die vor allem junge und damals progressiv Künstler gefördert hat.
Sein Vater Wolfgang Ey ist begeisterter Liegeradfahrer. Jeden Tag fährt er damit nach Düsseldorf-Eller in die Lore-Lorentz-Schule, wo der Oberstudienrat arbeitet. Vor vielen Jahren hatte die ökologisch bewusste Familie Ey einstimmig beschlossen, komplett auf Autos zu verzichten. Auch Sohn Christian besuchte nach der zehnten Klasse die Schule in der Landeshauptstadt, wo er sein Abitur gemacht hat.
An die gemeinsamen Touren mit seinem Vater erinnert er sich noch heute gerne. "Unser Rekord liegt bei 26 Minuten und 11 Sekunden", sagt der Gastronom, "aber da waren wir mit einer fast schon halsbrecherischen Geschwindigkeit unterwegs." Ein Ei im Rad wäre dabei wohl nicht vorteilhaft gewesen, weiß Ey. "Zum Glück ist das nicht vorgekommen", meint er und lacht: "Das wäre wohl ein Ei zu viel gewesen."
Seit 2005 betreibt der 37-Jährige das direkt am See liegende Café im Freizeitpark Langfort. Bei gutem Wetter ist es täglich ab 13 Uhr geöffnet. Auf der 340 Quadratmeter umfassenden Außenfläche finden vor allem im Sommer viele Gäste Platz. Gespiegelte oder gerührte Eier sucht man auf der Speisekarte indes vergebens.
"Das einzige, was wir mit Eiern anbieten, sind unsere hausgemachten bergischen Waffeln", sagt der Langenfelder, für den nach eigenem Bekunden allerdings kein gutes Frühstück ohne Ei sein darf: "Am besten weichgekocht und dann mit einem Stück Toast das Eigelb dippen - und dazu ein Glas frisch gepresster Orangensaft."