Monheim Singen - aus voller Seele

Monheim · Ciska alias Silke Schorra liebt Soul und Jazz - und den Gitarristen Wolfgang Magorsch. Morgen treten die beiden in der Monheimer Altstadt auf.

 Silke Schorra ist der Liebe wegen nach Monheim gekommen. Sie tritt morgen gemeinsam mit ihrem Partner Wolfgang Magorsch auf der Bühne in der Altstadt auf.

Silke Schorra ist der Liebe wegen nach Monheim gekommen. Sie tritt morgen gemeinsam mit ihrem Partner Wolfgang Magorsch auf der Bühne in der Altstadt auf.

Foto: RALPH MATZERATH

Wie schwer ist leicht? Silke Schorra arbeitet unentwegt an der Antwort - und möchte doch ihre Anstrengungen vergessen machen. Einfach wegsingen, mit ihrer Stimme, die dem Hörer selbst im vermatschten MP3 Format aus schlechten Computerboxen in einen Klang-Kokon hüllt der sich nicht so rasch öffnen soll. "Morgen" vielleicht - und deshalb heißt das Lied so, in dessen Video sich die 39-Jährige durch die Monheim-Baumberger-Rheinauen dreht, ihre rote Mähne fliegen lässt und jedem unmissverständlich in beide Ohren singt: Lass Dich nicht von anderen runterziehen! Niemand weiß besser von Deinen Stärken als Du selbst. Silke Schorra und Wolfgang Magorsch - das Duo Soul Strings - spielen am morgigen Sonntag, Punkt 12 Uhr, auf der Open Air Bühne von "Jazz in Monheim" - JIM, mitten in der Altstadt.

"Wir werden etwas jazziger sein als sonst", sagt die Soul-Diva. Die Sängerin Ciska alias Silke Schorra und Gitarrist Wolfgang Magorsch sind beides - das Akustik-Duo aus Stimm-Power und Gitarre, das Säle flutet mit den gemeinsam erarbeiten Arrangements. Und ein Paar, das die Essenerin vor acht Monaten zum Äußersten gebracht hat - dem Umzug nach Monheim. Einer Stadt ohne U-Bahn, in der sich eine Ex-Großstädterin schon fragt, warum sie abends am S-Bahnhof Langenfeld mehr als eine halbe Stunde lang auf einen Bus warten muss, nur um nach der Arbeit als Buchhändlerin in Köln nach Hause zu kommen. "Doch dann ist man in fünf Minuten am Rhein und geht super spazieren - ich fühle mich richtig wohl hier."

Begonnen hat die Sache mit dem Gesang an einem realen - und einem gedachten Ort. Der reale war das Jugendzimmer. Mit 13 oder 14. "Da habe ich angefangen zu singen." Grunge und Dunkelheit waren nicht ihr Ding. Sondern Mariah Carey, Whitney Houston und Michael Jackson. Mit zwölf Jahren sah sie "ihn" im Gelsenkirchener Parkstadion. "Ich war nie ein kreischender Teeny-Fan." Doch der Mann mit kieksender Stimme und Moonwalk hat sie so fasziniert, dass sie sich die alten Platten besorgt und die Songs inhaliert hat. Motown. Soul. Das war der gedachte Ort. Als sie mit 18 Jahren auf einem Schulfest singt, wird sie sofort als Sängerin für eine Band angeworben.

Vielen wäre das genug. Jugendträume, dann die Ausbildung (Buchhändlerin) und in einigen Jahren werden Erinnerungen daraus. So war das mit Silke Schorra nicht. In wechselnden Formationen singt sie. Und nimmt Gesangs-Unterricht. Zur Antwort auf die Eingangsfrage gehört eben auch, dass die Sängerin hart arbeitet. "Auch wenn das blöd klingt für eine heute Zwölf-, 13-, 14-Jährige - ich würde immer dazu raten, ordentlichen Einzel-Unterricht zu nehmen und so die Fähigkeiten ständig zu erweitern."

Die Bandhistorie der Ciska schlabbern wir. Irgendwann war da mal die Idee von der kleinen Form. Ein Pianist oder Gitarrist und eine Sängerin - ein Akustik-Duo. Auch aus so praktischen Erwägungen heraus, dass sich dann zwei und nicht ein halbes Dutzend oder mehr Künstler koordinieren müssen. Silke Schorra fragt danach. An der Stelle sagte ein Monheimer Musiker namens Wolfgang Magorsch: "Ja, das kann ich mir ja mal anhören."

Das war der Satz zum vorläufigen Happy End. Nun sind sie nicht nur musikalisch ein Duo. Und bereiten den nächsten Schritt vor: Nach dem Monheimer Auftritt soll eine neue Band an den Start gehen.

(dne)
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