Britta Von Anklang "Singen stärkt das Gemeinschaftsgefühl"

Langenfeld · Der Langenfelder Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Britta von Anklang feiert am Sonntag sein 40-jähriges Bestehen.

 Britta von Anklang hat mit dem Langenfelder Kinder- und Jugendchor noch viel vor. "Mein Traum ist es, wie vor 20 Jahren, mit 50 Kindern Konzerte in einer ausverkauften Stadthalle zu geben", sagt sie.

Britta von Anklang hat mit dem Langenfelder Kinder- und Jugendchor noch viel vor. "Mein Traum ist es, wie vor 20 Jahren, mit 50 Kindern Konzerte in einer ausverkauften Stadthalle zu geben", sagt sie.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Seit Februar leiten Sie den Langenfelder Kinder- und Jugendchor. Wie hat sich der Chor seitdem entwickelt?

Von Anklang Die Situation war anfangs wirklich desolat, weil der Chor nur noch sechs Kinder und acht Jugendliche hatte und kaum Geld in der Vereinskasse war. Mittlerweile konnten wir den Chor dank qualitativ hochwertiger Arbeit und viel Freude beim Proben auf 30 Kinder und Jugendliche erweitern. Mein Traum ist es, wie vor 20 Jahren, mit 50 Kindern Konzerte in einer ausverkauften Stadthalle zu geben.

Ist das nicht ein sehr ehrgeiziges Ziel in Zeiten von langen Unterrichtstagen und der starken Konkurrenz durch die Unterhaltungselektronik und digitale Kommunikationsformate?

Von Anklang Ja, das stimmt. Aber wir wollen in einer Zeit, in der wir handy- und fernsehmäßig optisch orientiert sind und die jungen Generationen immer mehr an die Medienwelt verlieren, ganz bewusst die Ohren schulen. Das feine Gehör bleibt in unserer Gesellschaft im Gegensatz zu früher immer mehr auf der Strecke. Die "Generation Radio", die damals noch aufmerksam vor dem Radio saß, gibt es leider so gut wie nicht mehr. Wir versuchen, die Kinder deshalb nun mit zeitgemäßen Liedern zum Zuhören und für den Gesang zu begeistern.

Einige Leute verbinden mit einem Chor stundenlanges Herumstehen. Wie ist das bei Ihnen?

Von Anklang Meine kleinen Sängerinnen und Sänger müssen nicht, wie wir früher, stocksteif stehen. Im Gegenteil: Sie dürfen beim Singen auch ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben. Für mich gehören zum Singen mit Kindern und Jugendlichen auch erfrischende Bewegungen oder eine moderne Choreographie dazu.

Sie waren selbst zehn Jahre lang in einem Kinderchor. Welche Vorteile hat das Singen?

Von Anklang Das Singen in einer Chorgruppe macht nicht nur Spaß, es trainiert auch das Gedächtnis, schult die Disziplin und stärkt die Stimme. Die Kinder bekommen ein Gefühl für Takt, Rhythmus und den eigenen Körperklang. Außerdem vermittelt es ein Gemeinschaftsgefühl wie beim Sport und stärkt somit das Selbstbewusstsein. Jeder, der will und kann, darf gerne solistisch singen. Ich habe ab meinem sechsten Lebensjahr im Kinderchor der Deutschen Oper am Rhein gesungen. Das Singen im Düsseldorfer Mädchenchor hat mich letztendlich dazu gebracht, Sängerin zu werden.

Inwiefern fördert das Singen in einem Chor die eigene Stimme?

Von Anklang Je früher die Stimme ausgebildet wird, desto größer ist die Chance, als Erwachsener eine gesunde, tragfähige Stimme zu besitzen. Lehrer zum Beispiel klagen sehr oft über Stimmprobleme. Ich habe aber auch mit Lehrern gearbeitet, die einen hervorragenden Stimmsitz hatten und mir dann sagten, sie sängen in einem Chor. Gesang unter guter Anleitung kräftigt in jedem Fall die Stimme.

Was erwartet die Zuschauer am Sonntag im Langenfelder Kulturzentrum zum 40. Geburtstag des LaKiJu-Chores?

Von Anklang Ich habe ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das nicht nur Konzert-, sondern auch Showcharakter haben soll. Den Beteiligten machen die Proben riesigen Spaß. Das Publikum darf sich auf singende Frösche, stampfende Pommes, aber auch auf tanzende Räuber in Strumpfhosen freuen. Außerdem werden der "Awo-Chor 66 plus" der Musikschule Langenfeld sowie Sängerinnen und Sänger aus dem Robin-Hood-Casting fürs Musikschulmusical Gäste sein. Im Anschluss gibt es einen Imbiss.

VIOLA GRÄFENSTEIN STELLTE DIE FRAGEN.

(vg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort