Langenfeld So geht's zurück in den Beruf

Langenfeld · Arbeitsagentur berät morgen in der Langenfelder Kinderspielhalle Oki Doki.

 Barbara Engelmann (l.) und Anja Kellermann beraten morgen.

Barbara Engelmann (l.) und Anja Kellermann beraten morgen.

Foto: dj

Einen ungewöhnlichen Ort für eine Berufsberatung haben sich Barbara Engelmann und Anja Kellermann ausgesucht: Am morgigen Freitag ab 10 Uhr stehen die beiden Expertinnen der Agentur für Arbeit in der Kinderspielhalle Oki Doki (Rheindorfer Straße 70-74) für Fragen rund um den Wiedereinstieg nach einer beruflichen Auszeit bereit. "Während der Sommerferien besuchen wir regelmäßig Einkaufszentren", sagt Kellermann. "Wir möchten den Menschen den Weg in die Behörde ersparen. Sie sollen ganz nebenbei die nötigen Informationen bekommen und mit uns Kontakt aufnehmen."

In dem Indoor-Spielplatz sind beide zum ersten Mal. "Das wird spannend", meint Kellermann, "weil hier auch viele Elternteile mit ihren Kindern sind." Erfahrungsgemäß gebe es etliche gut ausgebildete Frauen und auch Männer, "die derzeit keinen Beruf ausüben, aber über einen Wiedereinstieg nachdenken". Sie hofft, über das Projekt "Erfolgsfaktor Wiedereinstieg", das sie seit März kreisweit betreut, Fachkräfte zu ermutigen, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. "Wir haben da die so genannte stille Reserve im Auge." Das seien im Kreis Mettmann rund drei Prozent der Erwerbsfähigen. Viele scheuten sich davor, den Stempel arbeitslos zu tragen, seien für eine konkrete Unterstützung jedoch dankbar. "In anderen Städten hat das Projekt gezeigt, dass 80 Prozent derjenigen, die zum Stand gekommen sind, eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium haben. Da schlummert also großes Potenzial." Gerade in der Gesundheitsbranche blieben derzeit viele Stellen unbesetzt.

"Wir können den Menschen Wege aufzeigen, die ihnen oft selbst nicht bewusst sind. Wir schauen uns mit ihnen gemeinsam ihre Bewerbungsunterlagen an und finanzieren bei Bedarf auch eine Weiterbildung", betont Kellermann. Eine solche Hilfestellung hätte sich die Mettmannerin Petra Keiling nach ihrer Familienphase auch gewünscht. "Bei mir war es etwas einfacher, weil ich zu meinem Arbeitgeber zurückkonnte, doch je länger man raus ist, desto schwieriger ist es." Sie sieht jedoch auch die Arbeitgeber in der Pflicht. "Wir haben gut ausgebildete Frauen, aber wenig Unternehmen, die bereit sind, Stellen zu teilen."

(RP)
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