Langenfeld So leiten Pflegeschüler eine Station

Langenfeld · Eine Woche lang durften Auszubildende die Organisation einer ganzen Krankenstation übernehmen.

 Teresa Kösters und Marc Wimmer (v. r.) haben im Martinus-Krankenhaus den Ernstfall geprobt. Im Sommer legen sie ihre Prüfungen ab.

Teresa Kösters und Marc Wimmer (v. r.) haben im Martinus-Krankenhaus den Ernstfall geprobt. Im Sommer legen sie ihre Prüfungen ab.

Foto: RALPH MATZERATH

Im Rahmen des Führungsprojektes "Pflegeschüler leiten eine Station" durften 14 Pflegeschüler des Katholischen Bildungszentrums (KBZ) in Haan sechs Tage lang eine Krankenstation im St. Martinus Krankenhaus in Richrath selbstständig leiten.

Mit 14 Schülern war die Station für Innere Allgemeinmedizin im St. Martinus mehr als gut besetzt, freut sich Kathrin Isbaner, Lehrerin im KBZ. Denn zur kompletten Leitung einer Station gehört nicht nur Patientenpflege. Auch Vorbereitung der Dienstpläne, interne Organisation der Abteilung, selbstständige Planung und Durchführung von Pflegetätigkeiten, Visiten, Assistenz und Begleitung bei Untersuchungen gehören dazu. "Es ist viel Arbeit, aber das ist genau richtig, um einen realistischen Eindruck von den Aufgaben auf einer Station bekommen", erklärt Isbaner. "Die Schüler sind in erster Linie auf sich allein gestellt." Für Notfälle oder bei Unsicherheiten waren aber immer betreuende Lehrer und examiniertes Pflegepersonal im Hintergrund dabei. Die Patienten mussten vorab zustimmen. "Es gab nur positives Feedback und war eine gute Übung unter realistischen Bedingungen", sagt die Lehrerin zufrieden. Dem stimmt Kathrin Smukalla, Assistentin der Pflegedirektorin des Krankenhauses zu: "Ich hatte so etwas nicht und bin direkt nach dem Examen auf die Intensivstation geschickt worden. Das war wie ein Schubs ins kalte Wasser."

Die Pflegeschüler Teresa Kösters (20) und Marc Wimmer (21), beide in den Oberkursen im dritten Ausbildungsjahr, machen ihre Prüfungen im Sommer und sind sich einig, dass das Projekt ein Erfolg war. "Eine spannende Woche" findet Marc (21). "Es war viel Absprache und Organisation nötig." Es musste immer acht Leute im Früh- und sechs im Spätdienst geben, ansonsten gab es keine Vorgaben. So konnten die Schüler selbst entscheiden, welche Verteilung sinnvoll ist.

"Die Dienstplaneinteilung war nicht so leicht, da man alle Wünsche berücksichtigen und Kompromisse schließen musste. Letztendlich hat aber auch das geklappt", sagt der 21-Jährige. Reihum wechselten sich die Auszubildenden mit den Pflichten ab. Jeder musste mal Telefondienst, Bereichsleitung, Schichtleitung etc. übernehmen. "Es war zwar oft nicht leicht, aber wir hatten ja die Unterstützung der Schwestern. Im Endeffekt hat das jeder Einzelne von uns super gemacht", meint Marc. Auch Stufenkollegin Teresa Kösters (20), die schon während der Schulzeit im Altenheim gearbeitet hat, ist begeistert. "Es war toll zu helfen und zu wissen, dass jemand sich unseretwegen besser fühlt. Ich war auch positiv überrascht, wie freundlich der Umgang miteinander war. So macht Teamarbeit Spaß", sagt Teresa.

(RP)
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