Langenfeld So machen sich Läden fit für die Zukunft

Langenfeld · Langenfelder Konzept "Future City" startet mit drei Bausteinen im Herbst. Kundensicht war Thema eines Workshops.

 Beim Workshop im Rathaus präsentierten Frank Rehme (l.) und Jan Christoph Zimmermann Prototypen des Stadtschlüssel- Chips.

Beim Workshop im Rathaus präsentierten Frank Rehme (l.) und Jan Christoph Zimmermann Prototypen des Stadtschlüssel- Chips.

Foto: Matzerath Ralph

Unter dem Titel "Future City" ist die Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels eingeleitet worden. Seit letztem Jahr arbeiten Rathaus, Marketingverbund Kommit und Geschäftsleute an einem digital geprägten Konzept, das die Langenfelder Stadtmitte stärken soll. Bei einem Workshop im Rathaus ließen Citymanager Jan Christoph Zimmermann und der von der Stadt beauftragte Innovationsberater Frank Rehme (gmvteam Düsseldorf) aus Kundensicht die ersten drei Bausteine des Konzepts beurteilen, die bereits im Herbst starten sollen: erstens ein "Stadtschlüssel" genannter Mini-Chip, mit dem Kunden Bonuspunkte sammeln können; zweitens eine gemeinsame lokale Onlineplattform; drittens ein digitales Schaufenster.

Dass in der Stadtgalerie und auch anderswo in der City zurzeit Läden leer stehen, sei bedauerlich, sprach Bürgermeister Frank Schneider zu den rund 70 Teilnehmern des Workshops. "Doch Stadtverwaltung und Ratspolitiker können diese Ladenflächen nicht füllen. Wir können lediglich gute Rahmenbedingungen für die Geschäftsleute schaffen."

 Hand drauf auf die Zusammenarbeit (v.l.): Martina Würker, Simone Feldmann, Marcus Kowalczyk, Jens Geyer und Daniel Zimmermann.

Hand drauf auf die Zusammenarbeit (v.l.): Martina Würker, Simone Feldmann, Marcus Kowalczyk, Jens Geyer und Daniel Zimmermann.

Foto: Ralph Matzerath

Rehme befand, dass im Vergleich zu vielen anderen Städten der Langenfelder Einzelhandel hinsichtlich Leerstand, Ladenbesatz und Warenangebot zwar gut dastehe. "Aber es ist wichtig, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, wie dieser relativ gesunde Status gehalten oder gar ausgebaut werden kann." Im Wettbewerb gegen andere Städte, gegen den Internethandel oder etwa auch vom Einkauf abhaltende Freizeitangebote sei es für die Geschäftsleute überaus wichtig, "die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich zu ziehen und sie dann an sich zu binden". Die drei vorgeschlagenen Bausteine kamen bei den beteiligten Bürgern überwiegend gut an.

Stadtschlüssel Wer sich diesen Mini-Chip besorgt, kann ihn laut Zimmermann "wohl ab Oktober oder November" einsetzen. Wenn der Kunde in Läden, Gaststätten oder Dienstleistungsbetrieben Geld lässt, bekommt er auf einem Konto Bonuspunkte gutgeschrieben. Damit könne er etwa gratis parken oder bekomme, falls er kein Auto besitzt, sonstige Vergünstigungen. Nach Angaben des Citymanagers werden anfangs vor allem inhabergeführte Läden mitmachen, doch würden nach und nach auch Franchisenehmer und Filialisten einbezogen. Über die Stadtwerke wird der Stadtschlüssel vertrieben, aber - insbesondere für Auswärtige - auch im Bürgerbüro oder in Läden erhältlich sein. Auf Nachfrage von Rechtsanwalt Hubertus von Buddenbrock sicherte Rehme "größtmöglichen Datenschutz" zu.

Lokale Online-Plattform Zwar setzen schon etliche Ladeninhaber das Internet ein, doch soll dies in Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen "HierBeiDir.com" (Düsseldorf) gebündelt und strukturiert werden. Dessen Vertriebsleiter Marvin Agena berichtete von eigenen Aktivitäten dieser Art und guten Erfahrungen in Düsseldorf, Waiblingen und 15 weiteren deutschen Städten. Läden, Gastronomie, Handwerk und Dienstleister können sich und ihre Angebote gegen eine Monatsgebühr unter www.shopping-mitte.de darstellen, auch Freizeitangebote stehen dort.

Digitales Schaufenster Als Pilotprojekt wird im September im Marktkarree laut Centermanager Karsten Mazanneck mindestens ein Display in Betrieb gehen, so dass Kunden per Smartphone und QR-Code Informationen abrufen oder Waren bestellen können.

(mei)
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