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Monheim So soll die neue Rheinfront aussehen

Monheim · Wenn der Siegerentwurf für den Stadteingang wie geplant realisiert wird, verzichtet Uwe Vogel auf sein Vorkaufsrecht.

 Blick von der Rheinpromenade auf den neuen Platz zwischen altem Hochhaus (r.) und den beiden Neubauten südlich der Krischerstraße.

Blick von der Rheinpromenade auf den neuen Platz zwischen altem Hochhaus (r.) und den beiden Neubauten südlich der Krischerstraße.

Foto: Konrath +Wennemar

Seinen Trumpf behält er vorerst in der Hand. Sollte der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs für den Stadteingang Krischerstraße wider Erwarten nicht realisiert werden, wird er ihn ausspielen und sein Vorkaufsrecht auf das 3500 Quadratmeter große städtische Grundstück geltend machen, sagt Uwe Vogel. Im Juni vergangenen Jahres war er überraschend auf den Plan getreten und hatte sein Veto gegen die geplante massive Bebauung des Areals eingelegt. Vor allem das Meteor-Projekt des Privatinvestors Rainer Kohl missfiel ihm.

Vogel nahm dann den Bauunternehmer Gernot Paeschke mit ins Boot, um sicherzustellen, dass seine Forderungen - der Erhalt seines Rheinblicks und der Grünflächen zwischen vorhandenem Hochhaus und Neubauten - erfüllt werden. "Wir sitzen gemeinsam im Elferrat der Gromoka", erklärt Vogel das Vertrauensverhältnis. Und Paeschke musste nicht erst von der Qualität des Standortes überzeugt werden: "Die Lage ist klasse, man kann bis nach Dormagen und Urdenbach blicken." Paeschke klinkte sich in den Architektenwettbewerb ein, saß in der Kommission, die die Architektenbüros auswählte und den Siegerentwurf kürte. Vogel war darin nur nicht stimmberechtigtes Mitglied. Das Düsseldorfer Büro Konrath und Wennemar kennt Paeschke von einem Bauprojekt der Diakonie in Vennhausen.

Das Büro ISR wird im Auftrag der Paeschke GmbH den Bebauungsplan ausarbeiten. Darin sind die im Siegerentwurf enthaltenen Rahmendaten für die Gebäude (Höhen, Baugrenzen, Fassadengestaltung) festgeschrieben. "Bevor wir loslegen können, warten wir noch auf die Erschließungsplanung, Verkehrs- und Lärmgutachten und die Ergebnisse einer Bodenuntersuchung", sagt Birgit Schnadt von ISR. Denn dort würden Altlasten durch den Schienenverkehr der Shell vermutet.

"Ende 2015 werden die ersten Bauarbeiten beginnen", hofft Paeschke. Die 70 Wohnungen sollen barrierefrei ausgeführt werden, und von der Tiefgarage per Aufzug erschlossen sein. Die Klinkerfassade, die in der Ausschreibung zwingend vorgeschrieben war, sei zwar teurer herzustellen als Putz. "Dort an der Rheinfront wäre diese aber auch sehr Wind und Feuchtigkeit ausgesetzt und würde schneller veralgen", so der Bauunternehmer.

Noch sei er in das Verfahren involviert, sagt Vogel. Wenn der Investor nicht - entgegen der Absprachen - noch "schnell ein Haus zwischen die beiden südlichen Baukörper baut", werde er sein Vorkaufsrecht aus dem Grundbuch löschen lassen. "Für einen Privatmann wäre das auch eine Nummer zu groß", so Paeschke. Der Bau von 70 Wohnungen koste 15 bis 18 Millionen Euro.

Der Entwurf sieht drei markante monolithische Baukörper vor, die sich über den Baufeldern der Auslobung erheben. Er ist durch den Gedanken dreier ungleicher Rheinkiesel inspiriert, die am Rheinufer angespült wurden und durch den Verfasser geschliffen werden, so Stefan Luchmann vom Architekturbüro Konrath und Wennemar. Das leicht erhöhte Erdgeschossniveau und die Betonung der Sockelgeschosse bilden eine Basis, die sich bei den südlichen Gebäuden in Form eines Plateaus in den neuen Platz schiebt und so einen Treffpunkt schafft.

(RP)
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