Monheim So verändert Monheim sein Gesicht

Monheim · Der Rat brachte mehrheitlich das integrierte Handlungskonzept zur Stärkung der Innenstadt auf den Weg.

 Die ehemalige Fass-Abfüllhalle soll zu einer Festhalle für bis zu 4000 Besucher umgebaut werden. Weil Teile der Konstruktion unter Denkmalschutz stehen, kostet dem Umbau 28 Millionen Euro.

Die ehemalige Fass-Abfüllhalle soll zu einer Festhalle für bis zu 4000 Besucher umgebaut werden. Weil Teile der Konstruktion unter Denkmalschutz stehen, kostet dem Umbau 28 Millionen Euro.

Foto: Matzerath

Bis 2023 wird Monheim sein Gesicht deutlich verändern - so sieht es das integrierte Handlungskonzept vor. Der Stadtrat brachte den Masterplan jetzt mehrheitlich auf den Weg. Die CDU stimmte dagegen, SPD und FDP enthielten sich. Kurz vorher hatte es eine Aussprache in einer Planungsausschuss-Sondersitzung gegeben. Doch die Debatte war von Misstrauen geprägt. Statt sich "ganz entspannt zurückzulehnen und die Tür für die Fördermittel zu öffnen", wie Bürgermeister Daniel Zimmermann empfahl, merkte unter anderem Markus Gronauer an: "Die CDU hat das Vertrauen verloren." Und Manfred Poell (Grüne) sagte: "Ich habe Zweifel, dass hier offen diskutiert wird. Eine wirkliche Kontrolle der Verwaltung durch den Rat findet de facto nicht statt."

Fakt ist: Den nostalgischen Kleinstadtcharakter, wie er teilweise selbst noch an zentralen Adressen wie am Gartzenweg zu finden ist, wird es so bald nicht mehr geben. Unser Ziel ist eine "maximale Bebauung in der Innenstadt", betonte Julia Häusler (Peto). Die Mehrheitsfraktion freue sich darüber, "was alles möglich sein wird" und, dass man bis zu 70 Prozent Fördergelder für die Projekte bekomme. 50 Millionen Euro will Monheim allein bei den städtischen Projekten in die Hand nehmen.

Um die City zu stärken, sind viele Einzelmaßnahmen notwendig. "Bisher haben wir erst die Startermaßnahme Heinestraße beschlossen", sagte Stadtplaner Robert Ullrich. Es folgen die Rheinpromenade und das Umfeld der Marienkapelle. Karneval 2020 soll die neue Festhalle in der ehemaligen Fass-Abfüllhalle eröffnet werden. Um in den Genuss von 36 Millionen Euro Fördermittel zu kommen, musste die Stadt bis zum 9. Dezember konkrete Projekte vorlegen. Im Januar gibt es einen Termin im Ministerium. "Dann wird genau festgezurrt, was gemacht werden kann", so Ullrich.

Rathauscenter IV Auf dem Areal zwischen Rathausplatz und Gartzenweg soll das Rathauscenter IV entstehen. "Wir wollen Anschluss an die anderen Städte bekommen", sagte der Bürgermeister. Die Kaufkraftbindung liege dank des Monheimer Tores jetzt bei 90 Prozent, man strebe aber 100 Prozent an. Werner Goller (SPD) stellte fest: "Ein neuer Geschäftskomplex ist dort nur möglich, wenn die alte Bebauung abgerissen wird." Zimmermann warf der Opposition vor, sie wolle "die dynamische Entwicklung der Stadt bremsen".

Quartiersgarage Der Masterplan berücksichtigt auch Teile des Berliner Viertels und die Altstadt. Dort soll eine Quartiersgarage entstehen, um die Parkplatznot zu mildern. Michael Nagy (CDU) warf ein, die Besitzer seien "sehr verunsichert und in Aufruhr. Man spricht von Enteignung." Gronauer ergänzte, er glaube kaum, dass die Garagen förderwürdig seien. Was Stadtplaner Ullrich bestätigte: "Parkplätze und Tiefgaragen sind ausgeschlossen." Poell stellte fest, es "sind nicht nur Baracken, die da abgerissen werden sollen". "Das geht nicht gegen den Willen der Eigentümer", versuchte Zimmermann die Opposition zu besänftigen. Er fügte aber an: "Sollte es die Mehrheit der ca. zehn Besitzer wollen, kann es auch ein Umlegungsverfahren geben."

Berliner Viertel Durch die Übernahme der Landesstraßen L402 und L 293 ist es möglich, das Viertel in Höhe des Monheimer Tores ebenerdig anzubinden. Die Unterführung Heinestraße bleibe erhalten, antwortete Zimmermann auf die Anfrage Stephan Emmlers (Grüne). Verbesserungspotenzial gebe es dort bei der Beleuchtung.

(pc)
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