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Monheim So viele Sprecher haben andere Städte

Monheim · Die CDU sagt: Der PR-Apparat in Monheim ist aufgebläht. Die RP fragt, wie es andere Kommunen im Kreis Mettmann machen.

Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist nach dem Empfinden der CDU-Fraktion im Monheimer Stadtrat zu üppig besetzt. In seiner Presseerklärung hatte der Fraktionsvorsitzende Markus Gronauer allerdings dem Team auch den Stadtarchivar zugerechnet, der gehört aber nach Angaben der Stadtverwaltung nicht mehr dazu. Objektiv betrachtet ist der Stellenzuwachs in der Öffentlichkeitsarbeit besonders augenfällig, weil die Pressearbeit bis vor zwei Jahren in Teilzeit von einer Person erledigt wurde.

Allerdings ist es gerade im Vergleich mit anderen Gemeinden im Kreis Mettmann nur schwer zu beurteilen, ob sie "unverhältnismäßig" hoch besetzt ist. Allein, weil die Stellenbeschreibung in jeder Stadt anders ausfällt, sich der Aufgabenzuschnitt daher stark unterscheidet. "Das kann man nicht vergleichen", urteilt Hans-Joachim Blißenbach, Pressesprecher der Stadt Velbert. Da er nicht nur in der Fachgruppe Politik und Verwaltung des Bundesverbandes der Pressesprecher, sondern auch im Arbeitskreis Medien des Städte- und Gemeindebundes sitzt, kann man ihm kaum den nötigen Rundumblick und Einblick absprechen. Er jedenfalls wünschte sich für die vielen Aufgaben, die kommunale Verwaltungen heute zu bewältigen haben: Internetauftritt, Beschwerdemanagement und die Verbreitung von Mitteilungen über Social Media wie Facebook "viel mehr Teams", zumal man je nach Zielgruppe und Kanal anders kommunizieren müsse. "Aber vielen Städten sind durch die Finanzen Grenzen gesetzt." In der 85 000-Einwohner-Stadt Velbert ist Blißenbach als Pressesprecher zusätzlich Geschäftsführer des Bürgermeisterbüros und damit für die Protokollierung der Vorstandssitzungen zuständig. Da sich selbst die Bereichsleiter in Velbert nicht gegenüber der Presse äußern dürfen, ist er das Sprachrohr der Stadt. Zwei weitere Mitarbeiterinnen kümmern sich - neben einigen anderen Aufgaben - um das Internet und das Beschwerdemanagement.

In Ratingen (90 000 Einwohner) ist Ulrike Trimborn mit 30 Wochenstunden mit der klassischen Pressearbeit befasst. "In den Social Media sind wir nicht unterwegs, das übernimmt bei uns das Stadtmarketing", sagt sie. Während ihres Urlaubs wird sie von einer Kollegin mit halber Stelle aus dem Bereich Kultur und Tourismus vertreten.

In Mettmann (39 000 Einwohner) ist Silvia Nolte, Leiterin des Vorstandsbüros, gleichzeitig Pressesprecherin. Ferner gibt es dort Michael Lietzow, der mit einem Stellenanteil von 35 Prozent ebenfalls für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Außerdem verwaltet er noch ein Museum. Eine weitere Mitarbeiterin zeichnet zwar auch für den Internetauftritt verantwortlich, in erster Linie hat sie aber im Ratsbüro für den reibungslosen Ablauf der Ratssitzungen (Einladungen, Protokolle) zu sorgen.

In Langenfeld (58 000) umfasst das Referat Öffentlichkeitsarbeit zwei Köpfe. Während seine Kollegin mehr administrative Dinge erledige, verfasse er Reden und Grußworte, gebe Pressemitteilungen heraus, sagt Andreas Voss. Citymanagement und Volkshochschule veröffentlichen ihre Nachrichten selber. Der Internetauftritt werde von einem Redaktionsteam aus mehreren Verwaltungsbereichen betreut. "Bei Facebook haben wir keinen Auftritt, da halten wir uns zurück", so Voss. Lediglich die Langenfelder Stadtwerke als städtische Tochter haben eine eigene Pressereferentin.

(RP)
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