Langenfeld Solarstrom spart eine Menge Geld

Langenfeld · Potentielle Nutzer finden derzeit ein großes Angebot vor. Eine Marktübersicht der Verbraucherzentrale NRW enthält die Daten von mehr als 30 Anbietern.

 Wilfried Klöver hat eine Solaranlage mit Batteriespeicher in seinem Reihenhaus installiert.

Wilfried Klöver hat eine Solaranlage mit Batteriespeicher in seinem Reihenhaus installiert.

Foto: Ralph Matzerath

Für den Ruheständler Wilfried Klöver scheint die Sonne seit einiger Zeit auch nachts - denn dank der Solaranlage mit Batteriespeicher kann der 65-Jährige mit Sonnenenergie Fernseher, Waschmaschine und Herd auch dann betreiben, wenn sich die Sonne längst verzogen hat. Dank der schlanken dunkelblauen Batterie im Werkstatt-Keller "wird die Sonne in die Verlängerung geschickt", so der Titel der aktuellen Kampagne der Verbraucherzentrale, die beim Pressetermin in Klövers Reiheneigenheim am Danziger Weg aufzeigt, dass sich auch bei relativ kleinen Dachflächen Photovoltaik-Anlagen rechnen. Im Hinblick auf die gesunkenen Einspeisevergütungen allerdings nur, wenn die Sonne für den Eigenverbrauch angezapft wird.

Im 1957 gebauten Reihenhaus verbrauchte Klöver bislang jährlich rund 3.500 kWh, die Stromkosten summierten sich auf rund 1.400 Euro. Nach intensiver Beratung durch die Stadtwerke entschloss er sich im November 2015 zu einer Investition über rund 15.000 Euro. Damit erwarb er 20 Quadratmeter Solarmodule für sein Dach und einen Speicher für den Keller.

"Bis Ende 2018 werden solche Anlagen gefördert", weiß Reinhard Weiß, Energieberater der Stadtwerke. "In den nächsten 20 Jahren kann ich - schon bei heutigen Preisen - bei jährlich 2.500 kWh erzeugtem Solarstrom rund 14.000 Euro sparen", rechnet Klöver vor. Das freut Bürgermeister Frank Schneider, der als Initiator des 1000-Solar-Dächer-Programms sehr oft von Bürgern zu hören bekam "Das lohnt sich nicht mehr für mich". Noch wirtschaftlicher würde es, wenn sich Hauseigentümer zusammentäten, um eine gemeinsame Anlage für eine ganze Häuser-/bzw. Dächerreihe zu planen.

Auch Jens Hecker, städtischer Klimaschutzbeauftragter, rechnet im Hinblick auf Strompreis und Einspeisevergütung vor: "Besser 25 Cent pro kWh sparen als 11 Cent pro kWh verdienen."

"Eigener Solarstrom macht unabhängig, und Batterien steigern die Wirtschaftlichkeit", wirbt Energieberater Florian Bublies. "Statt maximal 30 Prozent können Speicherbesitzer mehr als 60 Prozent des selbst erzeugten Stroms nutzen". Das Verbraucherverhalten spielt allerdings auch eine Rolle. "Wir lassen die Waschmaschine gezielt dann laufen, wenn die Sonne scheint", sagt Klöver. Der gespeicherte Strom ist allerdings nicht unbegrenzt haltbar, nur die am jeweiligen Tag gespeicherte Menge kann noch abends und nachts genutzt werden.

Wer jetzt in die Speichernutzung einsteigt, findet ein großes Angebot vor. Eine Marktübersicht der Verbraucherzentrale NRW enthält die Daten von mehr als 30 Anbietern. Unter "http://www.verbraucherzentrale.nrw/sonne" können Interessierte mit Eigenverbrauchs- und Unabhängigkeitsrechnern den Effekt verschiedener Anlagen für ihr Eigenheim abschätzen.

(RP)
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