Monheim SPD regt Kulturtaxi für ältere Menschen an

Monheim · Der Generationen-Ausschuss befasste sich auch mit Induktionsspulen für Hörgeräteträger in Sälen.

Elf Anträge reichten die kleineren Fraktionen ein bei den Haushaltsberatungen im Ausschuss für Generationen und mehr - sieben zogen sie wieder zurück; entweder weil sie der Verwaltung zu wenig konkret waren oder sich auf Projekte bezogen, die bereits in Arbeit sind. Die SPD erhielt eine Mehrheit für ihren Vorschlag, ein Kulturtaxi einzuführen; gegen die Stimmen der Peto, die in diesem nicht nur von politischen Parteien besetzten Ausschuss nicht die absolute Mehrheit hat. "Viele ältere Menschen nehmen an Kulturveranstaltungen nicht teil, weil sie die Dunkelheit fürchten und sich nicht trauen, längere Zeit an einer Haltestelle auszuharren", begründete Stefanie Rohm (SPD) den Antrag. Das sei ein Zugeständnis an das rein subjektive Gefühl, gefährdet zu sein. Es beeinträchtige aber die gesellschaftliche Teilhabe. Bürgermeister Daniel Zimmermann zweifelte den Bedarf für ein solches Kulturtaxi an, es gebe ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz und viele Hilfsdienste. Die SPD soll nun aber ihren Vorschlag dahingehend konkretisieren, für welches Klientel dieses Angebot vorgehalten werden soll, ob der Anspruch darauf ans Alter, den Grad der Immobilität oder an ein geringes Einkommen gekoppelt sein soll, erläuterte Ausschussvorsitzender Florian Große-Allermann (Peto).

Der Antrag, das Bürgerhaus Baumberg, die Aula am Berliner Ring und den VHS-Saal mit Induktionsspulen auszustatten, damit auch Hörgeräteträger alles mitbekommen, wurde im Ausschuss positiv aufgenommen. Da die Verwaltung dies bereits in ihre Planung einbezogen hat, zog die SPD den Antrag zurück. Jetzt will die Stadt die Kosten dafür ermitteln - allein die Umrüstung des Rathaussaals kostet 8000 Euro - und dem Ausschuss eine entsprechende Beschlussvorlage präsentieren.

Ein Anliegen seien ihr die Betreuung todkranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase, sagte Stefanie Rohm, die im Borkott-Haus täglich mit älteren Menschen zu tun hat. Deshalb hat die SPD-Fraktion - erneut - beantragt, dass in Monheim der Bedarf für eine stationäre Palliativ- und Hospizversorgung ermittelt werden soll. "Die nächsten Einrichtungen sind in Garath oder Hochdahl", sagt Rohm. Die Stadt solle Verhandlungen mit Trägern von Heimen aufnehmen, um dort eventuell Hospizbetten einzurichten. Der Bürgermeister erklärte, dass er eine solche stationäre Einrichtung ohne örtliches Krankenhaus mit intensivmedizinischen Kompetenzen für unrealistisch halte. "Wir sollten uns realistische Ziele stecken und mit dem Gesundheitscampus die allgemeine medizinische Nahversorgung sicherstellen." Fachärzte dafür zu gewinnen sei schon kein leichtes Unterfangen. Der Ausschuss lehnte den Antrag ab.

(elm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort