Monheim Spiegelzelt wird zur Bühne für Kultur

Monheim · Der Vorverkauf für die Musik- und Theatersaison 2017/18 bei Marke Monheim hat begonnen.

 Sebastian Bünten (r.) mit Lisa Micka (l.) und Nadine Schüller stellen das neue Kulturprogramm in Monheim vor. 110 Veranstaltungen können Kulturfreunde besuchen.

Sebastian Bünten (r.) mit Lisa Micka (l.) und Nadine Schüller stellen das neue Kulturprogramm in Monheim vor. 110 Veranstaltungen können Kulturfreunde besuchen.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Festhalle in der ehemaligen Fass-Abfüllhalle an der Rheinpromenade wird voraussichtlich erst ab 2020 für die Auftritte der ganz großen Stars fertig umgebaut sein. Sebastian F. Bünten, Geschäftsführer von Marke Monheim, freut sich aber schon jetzt darauf, dass dort vielleicht bald Dieter Nuhr auf der Bühne steht. Voraussichtlich ab 2018 werde sein Team beginnen, entsprechende Engagements vorzubereiten. Doch noch ist es nicht soweit. Und in der Spielzeit 2017/18 werden die Auftritte an den bekannten Spielorten in der Aula, im Bürgerhaus oder im Schelmenturm stattfinden. Was nicht gegen die Qualität spricht. Im Gegenteil.

So wurden die Sparten und der Service für die Besucher ausgebaut. Es gibt beispielsweise für die Stücke "Das kalte Herz" (9. Dezember) und "Die Wanderhure" (17. März 2018) vor Spielbeginn jeweils kostenlose Einführungsgespräche (18 Uhr) mit dem Dramaturgen. Das ist neu. "So bekommen die Besucher noch einen anderen Blick auf die Vorstellung", wirbt Kulturmanagerin Lisa Micka für das Angebot. Ebenfalls ein Novum ist der Theatertreff am 1. September im Familienhofcafé. Dort sprechen Lisa Micka und ihre Kollegin Nadine Schüller mit Interessenten über die neuen Stücke: "Wir geben eine Vorschau. Das ist auch für Lehrer und Erzieher interessant, die mit Kindern ins Theater gehen."

Kinder und Jugendliche stehen in der kommenden Spielzeit nämlich ganz besonders im Fokus des Veranstalters. Damit das Interesse nach Märchenspielen und Puppentheater in der Pubertät nicht abreißt, gibt es in der Sparte "Junges Theater" erstmals vier Stücke, die sich gezielt an jugendliche Zuschauer richten, sagt Bünten. Kurz vor der Bundestagswahl wird beispielsweise im Rheincafé eine interaktive Aktion mit dem Titel "Zivilcourage" geboten, ein "Crash-Kurs in politischer Einmischung", ergänzt Nadine Schüller. Bei den Gastspielen "Stones", "Griff, der Unsichtbare" und "Lost in the supermarket" bietet Marke Monheim zusätzliche Schulveranstaltungen an. "Es gibt Unterrichtsmaterialien und die Möglichkeit zum Gespräch mit den Schauspielern oder dem Dramaturgen", erläutert Schüller.

Absoluter Höhepunkt: Vom 4. bis 13. Mai 2018 kehrt das Spiegelzelt nach sechs Jahren Pause in den Marienburgpark zurück. Gezeigt werden den jeweils bis zu 250 Zuschauern dort unter anderem Kabarett mit Konrad Beikircher "Passt schon!", Theater mit Ingolf Lück "Seite Eins", ein Jazzfrühschoppen (Klaus Osterloh Swing Quartett) oder ein Heinz-Erhardt-Abend mit Hans Joachim Heist. Insgesamt legen Sebastian F. Bünten und sein Team einen großen Stellenwert auf Comedy und Kabarett. Bünten ist stolz, dass Guido Cantz (9. September) erstmals in Monheim gastiert. Außerdem kommen Richard Rogler, Bernd Stelter, Markus Maria Profitlich und "Der Dennis". Das Düsseldorfer Kom(m)ödchen-Ensemble stellt am 23. Februar sein neues Programm in der Aula vor.

In der klassischen Musikreihe verspreche ein Konzert mit Roman Salyutov am Klavier und Edward Haspelmann (Horn) im Schelmenturm ein Höhepunkt zu werden. "Eine außergewöhnliche Kombination", sagt Bünten. Neben den Paveiern und den Bläck Fööss kommen auch die Prinzen im September in die Aula. "Wir haben schon 350 Karten verkauft", sagt der Geschäftsführer. "630 gehen maximal." In Kooperation mit der Musikschule entstand das Fantasy-Musical "Elavia" (Komponist: Felix Janosa). Es ist im Oktober in der Aula zu erleben.

Insgesamt bietet Marke Monheim in der neuen Spielzeit 110 Veranstaltungen an und erreicht rund 20.000 Besucher. Das sind umgerechnet zwei Aufführungen pro Woche. Das Kulturbudget betrage rund eine dreiviertel Million Euro, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Der städtische Zuschuss entspreche den Personalkosten der Beschäftigten, nämlich 300.000 Euro. Knapp 700 Abonnenten besuchen regelmäßig mehrere Musik- oder Theatervorstellungen. 415 Abonnenten sind es ohne das Kindertheater. Theaterabos insgesamt gibt es 314.

(pc)
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