René Steinberg "Spieleabend ist wie ein Sprung ins kalte Wasser"

Langenfeld · René Steinberg, den kennt man aus dem Radio. Da macht er Satire, Glossen und Comedy. Heute tritt er im Langenfelder Schaustall auf - mal wieder. Zum Schaustall und zur Stadt hat der Comedian mittlerweile einen besonderen Bezug.

Kabarettistischer Spieleabend im Schaustall. Was steht da an?

Steinberg Ich habe drei Kollegen eingeladen. Heinz Gröning alias "der unglaubliche Heinz", Achim Knorr und David Werker. Ich bereite kleine Spielchen und Fragen vor, wir sitzen alle zusammen auf der Bühne. Den Ablaufplan werfen wir nach spätestens fünf Minuten über Bord - ein humorvolles Chaos.

Wie kommt man auf solch eine Idee?

Steinberg Hinter der Bühne, wo man bei gemeinsamen Shows mit netten Kollegen immer viel Spaß hat. Das Publikum nimmt das Improvisieren gut an. Was wir auf der Bühne machen, ist nicht reproduzierbar.

Es gibt wieder drei Gäste. Wie würden Sie die mit je einem Satz beschreiben?

Steinberg (überlegt) Heinz Gröning steht für humorgewordenes Testosteron. Achim Knorr ist für mich der benutzerfreundlichste Dadaist unter den Kleinkünstlern. Und David Werker ist der beste Beweis, dass junge Leute auch entspannt und puppenlustig sein können.

Chaos zu beherrschen ist ja auch eine Kunst. Gibt es einen Punkt, an dem Sie nervös werden?

Steinberg Nein. Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das Publikum uns trägt. Das ist eine Wechselbeziehung.

Machen Sie lieber den Spieleabend oder "Lachen Live"?

Steinberg Eine gemeine Frage. Das ist ein bisschen wie: Welches deiner Kinder hast Du lieber? Natürlich hat man alle lieb. "Lachen Live" ist ganz toll, es gibt ein Programm. (Pause) Aber der Spieleabend hat einen ganz besonderen Reiz. Das ist jedes Mal ein Sprung ins kalte Wasser. Wir wissen, dass wir schwimmen können, aber wir wissen noch nicht wohin.

Sie waren schon öfter in Langenfeld. Brauchen Sie noch ein Navi?

Steinberg Nein. Den Schaustall finde ich immer. Zur Stadthalle verfahre ich mich immer. Aber so groß ist Langenfeld ja nicht.

Beschreiben Sie mal Langenfeld.

Steinberg Von meiner Fahrt von der Autobahn kenne ich ganz gut die hiesigen Tankstellen und Schnellimbisse. Die machen das hier für mich aber nicht aus. Ich mag das Publikum. Mein Eindruck ist, dass in diesem rheinischen Niemandsland zwischen den großen Metropolen, eine Fröhlichkeit anzutreffen ist, die noch nicht vor Selbstbesoffenheit trieft.

Was bedeutet das?

René Steinberg Das ist ein aufgeschlossenes feines Publikum, welches gerne lacht, aber mit Understatement. Es gibt nicht dieses überstarke Selbstbewusstsein, wie es mitunter in den umliegenden Metropolen anzutreffen ist.

Das Team vom Schauplatz sagt, Sie fänden das Catering liebevoll.

René Steinberg Ja, das Catering ist Einsplus mit Doppel-Sternchen und lachendem Katzengesicht.

Gibt es immer dasselbe?

René Steinberg Ja, einen ganz hervorragenden Antipasti-Vorspeisenteller. Den gibt es vorher, reicht aber bis nachher. Der hat rubensartig Ausmaße.

DIE FRAGEN STELLTE SABINE SCHMITT.

Info Kabarettistischer Spieleabend am heutigen Mittwoch, 20 Uhr, Schaustall, Winkelsweg 38. Eintritt: 16 und 18 Euro (Vorverkauf/AbendKasse);

Karten gibt's unter www.schauplatz.de

(RP)
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