Analyse Abstieg erschüttert Volleyballerinnen

Langenfeld · Die Drittliga-Frauen der SG Langenfeld hatten trotz einiger Mängel die realistische Chance, den Klassenerhalt in der 3. Liga zu schaffen. Der Teamgeist stimmte. Ein paar Mal fehlte mentale Stärke - und entscheidend waren Niederlagen gegen direkte Konkurrenten.

 Finale ohne Happy End: Mareike Dietzsch (links) und Silke Althaus schienen im letzten Saisonspiel der Langenfelder Volleyballerinnen zwischendurch bereits zu ahnen, dass es nicht zur Rettung reichen würde.

Finale ohne Happy End: Mareike Dietzsch (links) und Silke Althaus schienen im letzten Saisonspiel der Langenfelder Volleyballerinnen zwischendurch bereits zu ahnen, dass es nicht zur Rettung reichen würde.

Foto: Ralph Matzerath

Es war ein bitterer Abschied. Nach dem 1:3 gegen den TV Cloppenburg am letzten Spieltag stand fest, dass die Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) aus der 3. Liga West in die Regionalliga West absteigen. Das Schlusslicht SV Wietmarschen (drei Punkte), der Neunte TV Gladbeck II (21) und der Achte Langenfeld (24) konnten die Klasse nicht halten. "Der Abstieg ist unnötig und selber verbockt", findet Langenfelds Spielführerin Diana Kiss, "es ist natürlich schlecht, wenn am Ende drei Mannschaften absteigen und nicht nur zwei."

Vor der Spielzeit 2015/2016 verließen Lisa Bartsch (Zuspiel), Sandra Ferger und Sarah Man (beide Außen-Annahme) den Verein - und die Abgänge dieser Stützen konnte Langenfeld zumndest nicht auf Anhieb kompensieren. Trainer Michael Wernitz entschloss sich dazu, die Rolle der Zuspielerin an die junge Carina Zandt zu übertragen. Zandt ist zwar talentiert, braucht allerdings noch Zeit, um ihre Aufgaben sehr gut erledigen zu können. "Carina ist in der Lernphase, aber sie hat es trotzdem schon gut gemacht. Sie hat Potenzial, sich zu steigern, und sie wird uns erhalten bleiben", erklärt der Trainer. Für Zandt hatte die SGL keine Alternative und sie musste im Notfall auf Celine Braun zurückgreifen. Wernitz: "Ich bin Celine für ihren Einsatz dankbar."

Auf der Man-Position kam Mareike Dietzsch zum Einsatz, während Birgit Dechow die Ferger-Rolle übernahm. "Mareike hat das gut aufgefangen. Nach ihrem Aufenthalt in Kanada hat sie aber Zeit gebraucht, um reinzukommen", erklärt Wernitz, der das Team weiter umstellte - weil Kiss von der Mitte auf die Außen-Position wechseln wollte. "Diana hat sich dazu entschieden und wir haben das so mitgetragen", betont der Coach, "das hat in der ersten Saison nicht durchgängig gut geklappt, obwohl gute Aktionen dabei waren."

In der Liga ließen die Langenfelderinnen zahlreiche Punkte liegen, weil ihre Abwehr zu unbeständig war. Außerdem agierten sie nicht oft genug über die Mitte - und deshalb konnten die starken Mittelblockerinnen Silke Althaus und Vanessa Aurbach ihr Potenzial nicht optimal einsetzen. Dem Spiel der SGL fehlte teilweise die Variabilität - was sich in Zukunft unbedingt ändern muss.

Darüber hinaus fehlte in den Partien gegen direkte Konkurrenten die mentale Stärke. Daher gab es in Wietmarschen (2:3), gegen den VC Nienburg (2:3) und gegen Cloppenburg (1:3) schmerzhafte Niederlagen. "Wir hatten beim feststehenden Absteiger Wietmarschen unterschätzt, dass er sich wehren würde. Wietmarschen brachte die entscheidende Lust und Laune mit", meint Wernitz ein. Gegen höher platzierte Vereine zeigte die SGL immerhin häufig ordentliche Vorstellungen und sie profitierte vom überragenden Teamgeist. Nach dem bitteren Abschied will Langenfeld nun eine Saison in der Regionalliga West dazu nutzen, das Wiedersehen mit der 3. Liga anzupeilen.

(fas)
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