Handball Alarm: Handballer haben ein Torwart-Problem

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld muss beim TV Jahn Hiesfeld antreten. Keeper Tobias Geske ist krank, Tobias Hanke dienstlich verhindert.

 Wir brauchen dich! Trainer Leszek Hoft (rechts) hofft inständig, dass er doch auf Torhüter Tobias Geske (links) zurückgreifen kann.

Wir brauchen dich! Trainer Leszek Hoft (rechts) hofft inständig, dass er doch auf Torhüter Tobias Geske (links) zurückgreifen kann.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Das sah alles fast zu schön aus. Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) gestaltete seine Saisonpremiere gegen Unitas Haan erfolgreich - obwohl noch viel Sand im Getriebe war, obwohl er den 24:23-Erfolg erst in der Schlussphase einer Zitterpartie unter Dach und Fach brachte. Gleichzeitig mussten die Bergischen Panther (33:36 beim TV Aldekerk) und die Borussia Mönchengladbach (25:27 beim TV Lobberich), die SGL-Trainer Leszek Hoft in seiner Saison-Prognose zu Top-Favoriten ernannt hatte, zum Auftakt eine Niederlage hinnehmen. Deshalb hätte Langenfeld zumindest vorübergehend die Rolle des Hechts im Karpfenteich übernehmen und die Konkurrenz im Kampf um die Spitzenplätze früh unter Druck setzen können. Vor der Partie heute Abend (19.15 Uhr) beim TV Jahn Hiesfeld befürchtet Hoft allerdings ernsthaft, dass der Plan ziemlich wenig wert sein könnte. Drei wertvolle Säulen des Teams brechen auf jeden Fall weg.

Erster Punkt: Sollte es besonders dumm laufen, steht Langenfeld ohne seine beiden Stammkeeper da. Tobias Hanke, der gegen Haan nach seiner Einwechslung maßgeblich am Sieg beteiligt war, ist im Beruf als Polizist tätig - und heute Abend dienstverpflichtet. Tobias Geske, grundsätzlich als Nummer eins zwischen den Pfosten gesetzt, hat sich womöglich einen Virus eingefangen. Trainer Hoft drückt ihm alle Daumen für eine rechtzeitige Genesung: "Ich hoffe, dass er wieder aus dem Bett rauskommt."

Zweiter Punkt: Der sehr stark erkältete Rückraumspieler Sven Kniesche muss derzeit Antibiotika nehmen und darf deshalb keine große körperliche Anstrengung riskieren. Dritter Punkt: Kreisläufer Dustin Thöne, im Spiel gegen Haan umgeknickt, suchte aufgrund anhaltender Schmerzen doch einen Arzt auf. Der Mediziner stellte einen Bänderriss fest, der voraussichtlich eine Pause von drei bis vier Wochen erfordert. Daraus folgt, dass die bisweilen hilfreiche Taktik mit zwei Kreisläufern zunächst vom Tisch ist. Andreas Nelte, gleichzeitig als Abwehrchef gefordert, wird es vorne über die gesamten 60 Minuten als Solist richten müssen.

Kompliziert wird die Lage dadurch, dass Spieler nach dem Regelwerk an den beiden ersten Spieltagen nicht intern von einer Mannschaft in eine andere ihres Vereins wechseln dürfen. Deshalb können etwa aus der Reserve weder die Torhüter Thorsten Scholl und Fabian Wansing noch Rückraumspieler Hendrik Heider aushelfen. Damit bleibt als einzige Alternative der 18 Jahre junge Robin Jockenhöfer.

"Ein vernünftiges Training war in dieser Woche nicht möglich", betont Hoft, aus dessen Team auch Mirko Stolley und Lars Lipperson mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Insgesamt sieht der SGL-Coach die Aussichten auf einen Erfolg zurückhaltend: "Vor einer Woche hätte ich gesagt, dass wir gewinnen sollten. In unserer jetzigen Situation sehe ich leichte Vorteile bei Hiesfeld." Von den Gastgebern erwartet er unter anderem eine resolut zupackende Abwehr - die das 23:18 vom Auftakt beim TV Vorst mit ermöglichte. "Es ist wichtig, dass die Deckung steht", bestätigt Hoft. Damit meint er allerdings eher Langenfeld, das in diesem Bereich seit Jahren für glänzende Werte steht. Vielleicht muss es jetzt sogar ein bisschen mehr sein.

(RP)
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