Lokalsport André Eich: Der Regisseur fliegt voran

Langenfeld · Der Handball-Oberligist SG Langenfeld kämpft bei 11:7 Punkten um seinen Platz in der Spitzengruppe. Die Aufgabe gegen den TSV Aufderhöhe ist etwas Besonderes und Trainer Dennis Werkmeister auf seine Führungsspieler angewiesen.

Lokalsport: André Eich: Der Regisseur fliegt voran
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die aktuelle Situation ist ein bisschen kompliziert für den Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL). Weil die Mannschaft von Trainer Dennis Werkmeister bisher in den Auswärtsspielen gegen die Mitbewerber im Kampf um einen der Spitzenplätze leer ausging, steht sie bei 11:7 Punkten auf dem fünften Platz. Das liegt zwar soeben im Soll, doch eine stabile Leistung über einige Partien hintereinander konnte die SGL noch nicht anbieten. Fürs Heimspiel heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den Elften TSV Aufderhöhe peilt Langenfeld trotzdem einen Sieg an - oder gerade deswegen, denn sie will unbedingt weiter ganz vorne mitmischen. "Diesen Druck macht sich die Mannschaft selber", sagt Werkmeister.

Eins seiner Probleme aus dem Alltag: Zuletzt konnte er selten mit dem kompletten Kader arbeiten. Daraus ergibt sich, dass die Abläufe gar nicht optimal passen können. "Bei uns geben sich im Moment die Gesunden und die Angeschlagenen die Klinke in die Hand", bestätigt André Eich. Der Regisseur weiß, dass nun besonders viel von den erfahrenen Spielern abhängt. "Natürlich nagt das an uns allen", betont der 27-Jährige, "aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken." Seinen eigenen Beitrag für die weiteren Aufgaben hat er klar definiert: "Vornweggehen und Verantwortung übernehmen."

Dass er fürs Team extrem wertvoll ist, zeigt Eich in kritischen Spiel-Situationen sowieso häufig: Fals es gerade mal gar nicht läuft, fällt ihm aufgrund seiner individuellen Fähigkeiten zumindest sehr oft eine Lösung ein. Lieber sieht es Eich allerdings, wenn das Team ein Tor als Gemeinschafts-Produktion herausspielt. Da liegt er sehr genau auf einer Linie mit seinem Coach, für den die nächste Aufgabe erneut eine besondere Herausforderung wird: "Es ist ja schon wieder Aufderhöhe."

Im Jahr 2010 wechselte Werkmeister, der Ur-Langenfelder, für drei Spielzeiten zum Solinger Nachbarn. Dann kehrte er 2013 zu seinem Heimatverein zurück - und hielt natürlich die freundschaftlichen Verbindungen nach Solingen trotzdem aufrecht. Zuletzt ging es vor ein paar Wochen im Halbfinale des HSV-Pokals (Verbandsebene) zwischen den beiden Nachbarn beim 30:24-Sieg für die SGL ausgesprochen mäßig und bisweilen sogar langatmig zu. "Da hat die Luft nicht gebrannt", bestätigt Dennis Werkmeister, der diesmal eine deutlich höhere Hürde erwartet: "Damals fehlten dem TSV einige Spieler. Jetzt wird er mit einer anderen Mannschaft kommen. Es wird deutlich emotionaler."

Am Anfang der Woche standen im Training nur sieben Leute zur Verfügung - was kaum als ernsthafte Vorbereitung gelten durfte. Die Lage besserte sich dann immerhin ein bisschen, obwohl Tobias Geske als Torhüter Nummer eins und Rückraumspieler Tim Menzlaff (beide erkrankt) überhaupt nicht mitmachen durften. Spieler wie die verletzten Tim Schickhaus und Jonas Zimmermann fehlen sogar bis zum Jahresende, während andere angeschlagen sind. Als Alternative steht immerhin Vinzenz Preissegger wieder zur Verfügung.

Die SGL braucht für ihre eigenen Ziele einen Sieg und baut doppelt auf ihre Heimstärke. "Wir haben zu Hause noch nicht verloren", sagt Werkmeister. André Eich drückt es ein bisschen deutlicher aus: "Wir gewinnen gegen Aufderhöhe. Da gibt es nichts anderes." Dann wäre die aktuelle Situation bestimmt ein bisschen weniger kompliziert.

(RP)
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