Lokalsport Badminton: FCL steht vor dem Umbruch

Langenfeld · Günther Joppien legt des Amt des Team-Managers nach einer halben Ewigkeit im Dienste des Vereins nieder. Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Auch Sohn Mike Joppien tritt deutlich kürzer. Für den Zweitligisten ist das eine Zäsur.

 Herr der Listen: Günther Joppien hatte in seinem großen Aufgabenbereich immer alles im Griff.

Herr der Listen: Günther Joppien hatte in seinem großen Aufgabenbereich immer alles im Griff.

Foto: Ralph Matzerath

An seinen Start beim FC Langenfeld (FCL) kann sich Günther Joppien noch genau erinnern. Als durchaus ambitionierter Hobbyspieler habe er damals angefangen. Seine Frau Marlies habe ihn mit etwas Überzeugungsarbeit zum Badminton gebracht - im Alter von 22 Jahren. Vorher sei er leidenschaftlicher Tischtennisspieler gewesen. "Ich war bei einem Probetraining und es hat mir gut gefallen", meint Joppien (65), "also bin ich dabeigeblieben."

Für den FCL war sein Einstieg ein Glücksfall, denn er entwickelte sich zu einer der prägenden Figuren des Vereins. Als Aktiver stieg er bis in die zweite Mannschaft auf. Langenfeld spielte damals noch in der Oberliga. Auch die Familienplanung der Joppiens wirkte sich nachhaltig aus. Nachdem die Söhne Mike und Björn überaus erfolgreich die Jugend durchlaufen hatten, kamen sie bereits mit 16 Jahren in der inzwischen in die Bundesliga aufgestiegenen ersten Mannschaft zum Einsatz.

Parallel dazu etablierte Günther Joppien die Badmintonschule. Die vielen Erfolge der Schüler- und Jugendteams sprechen für sich - und sie bildeten die Grundlage für spätere Erfolge in der höchsten Klasse. Nach zehn Jahren als Jugendwart übernahm Joppien 1999 zunächst etwas widerwillig den Posten des Team-Managers. Von 1982 bis 2010 spielte der Verein ununterbrochen in der Bundesliga, 1989 und 2004 wurde er jeweils Deutscher Meister.

Vor allem der Erfolg vor knapp elf Jahren ist Joppien noch in guter Erinnerung: "In der Saison hat einfach alles gepasst." Insgesamt sei es eine schöne und erfolgreiche Zeit gewesen, die sein Leben ein Stück weit geprägt habe. Die Saison 2010/2011 bleibt allerdings eine traurige Erinnerung. Völlig überraschend bekam Spitzenspieler Björn Joppien die Diagnose Diabetes - das Ende der Karriere im Leistungssport. Weil weitere Stammkräfte verletzungsbedingt ausfielen, zog sich der FCL aus der Bundesliga zurück - und startete in der Regionalliga von vorne.

Mike Joppien ist mittlerweile 37 Jahre alt und wird sich mehr oder weniger zurückziehen. Der Routinier war jahrelang eine Stütze des Teams - wie Vater Günther. "Das Planen von Auswärtsreisen und Turnieren, Verhandlungen mit Spielern und der reibungslose Ablauf der Heimspiele sind zeitintensive Aufgaben, denen ich alles untergeordnet habe", betont der 65-Jährige, "ich möchte mir mein Leben nicht mehr vom Sport diktieren lassen."

Joppiens Expertenwissen bleibt dem Klub jedoch hinter den Kulissen erhalten. Einige administrative Aufgaben wird er übernehmen - gemeinsam mit dem Vorsitzenden Karl-Heinz Schulz. Allerdings läuft die Suche nach einem geeigneten Obmann/Team-Manager weiter. "Es ist eine anstrengende, aber auch schöne Arbeit", findet Joppien. Badminton werde immer sein Hobby bleiben: "Aber ich freue mich auch, etwas freier zu sein."

(RP)
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