Badminton Badminton-Talent will Profi werden

Langenfeld · Der 16 Jahre junge Samuel Hsiao zeigte bei den Deutschen Meisterschaften U 17 mit zwei Titeln mal wieder sein großes Potenzial. Der Nachwuchs-Spieler des FC Langenfeld träumt von einem Platz unter den besten 20 Spielern der Welt.

 Volltreffer: Samuel Hsiao verfolgt seiner Ziele als Badminton-Spieler sehr konezntriert.

Volltreffer: Samuel Hsiao verfolgt seiner Ziele als Badminton-Spieler sehr konezntriert.

Foto: Ralph Matzerath

Es ist nur ein Trainingsspiel, aber Samuel Hsiao geht trotzdem sehr konzentriert zur Sache. Bei den Ballwechseln mit seinem Vereinskollegen Philipp Wachenfeld wird schnell klar, warum der 16-Jährige als großes Talent im Badminton gilt. Er hat eine ausgefeilte Technik, ist schnell und beweglich. Für den FC Langenfeld (FCL) gilt der Kölner als ein Glücksfall. Vor knapp zwei Jahren wechselte Hsaio zum Zweitligisten - unter anderem, weil das Training hier näher und regelmäßiger möglich ist.

Vor einigen Wochen gewann Hsiao die Deutsche U-17-Meisterschaft im Einzel und Doppel. Auch sonst ist er viel auf nationalen und internationalen Turnieren unterwegs. Für den FCL kam er bereits zwei Mal im dritten Herren-Einzel zum Einsatz - und beide Zweitligaspiele gewann er relativ mühelos. "Das ist auf jeden Fall ein Mann für die Zukunft", meint Team-Manager Günther Joppien, "in der kommenden Saison wird er fest in den Kader der ersten Mannschaft aufrücken."

Hsiao selbst gibt sich bescheiden. "Die meisten Erfolge sind das Ergebnis von Fleiß und harter Arbeit", sagt der Realschüler, "ich bin diszipliniert und arbeite gezielt an meinen Schwächen." Trotz der bisweilen etwas zurückhaltenden Art hat er ehrgeizige Ziele. "Mein Traum ist es, in der Weltrangliste immer weiter aufzusteigen - vielleicht sogar unter die besten 20", erklärt Samuel Hsiao.

Damit wäre er seinem Vorbild Tien Chen Chou, der wie Hsiaos Vater aus Taiwan kommt und zu den besten zehn Spielern der Welt gehört, ein Stück nähergekommen. Die beiden sind miteinander befreundet und haben regelmäßig Kontakt. "Er ist unglaublich gut", findet Samuel, "wenn ich irgendwann sein Niveau erreichen kann, wäre ich schon sehr zufrieden." Bis dahin sei es allerdings ein weiter Weg: "Ich werde hart trainieren müssen und möglichst viele große Turniere spielen." Beim FCL fühle er sich dabei bestens aufgehoben, weil der Verein großen Wert auf die Förderung von Talenten lege.

Sein Weg zum Badminton ist von einigen Umwegen gekennzeichnet. Eigentlich spielte der gebürtige Kölner zuerst Fußball - bei den Bambini des FC Junkersdorf. Später jedoch war Kicken nicht mehr das Richtige für ihn. Sein Vater, damals Student an der Kölner Sporthochschule, drückte ihm irgendwann einen Badmintonschläger in die Hand: "Ich habe das ausprobiert und es hat mir gut gefallen. Also bin ich dabeigeblieben."

Das ist knapp zehn Jahre her. Seitdem hat er sich intensiv mit dem Badminton beschäftigt. Als ihn im vergangenen Jahr eine Bandscheibenwölbung zu einer mehrmonatigen Pause zwang, nutzte Samuel die Zeit für intensive Videoanalysen internationaler Topspieler. Gleichzeitig arbeitet er an der körperlichen Stabilität, die bis dahin eine der wenigen Schwächen war.

"Im Badminton ist es wichtig, dass die Bewegungsabläufe passen", meint Hisao, "in dem Bereich hatte ich einige Defizite, die ich zusammen mit einem Physiotherapeuten Stück für Stück behoben habe." Muskelaufbau, Ausdauer und Körperhaltung seien hier die zentralen Inhalte gewesen. Die positive Folge: "Damit habe ich noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht." Für Team-Manager Joppien besitzt der Nachwuchsspieler ein sehr hohes Potenzial. "Samuel hat das Zeug dazu, im Badminton sehr viel zu erreichen - wenn er denn weiterhin so konzentriert und diszipliniert an die Sache herangeht", glaubt der 65-Jährige.

Daran besteht bisher kein Zweifel. Während seine Teamkollegen verschiedene organisatorische Dinge besprechen, greift Samuel lieber wieder zum Schläger für ein paar Übungen. In diesem Jahr wird er seinen Realschulabschluss machen und dann in die Oberstufe eines Kölner Gymnasiums wechseln. Parallel dazu will er möglichst viele Ranglisten- und Ligaspiele machen: "Ich will Profi werden. Das ist mein Traum."

(dora)
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