Lokalsport Baumberg gehen die Abwehrspieler aus

Monheim · Lukas Fedler ist verletzt, Patrick Jöcks gesperrt und Kosi Saka stark angeschlagen. Morgen tritt der Fußball-Oberligist beim SC West an.

 Akrobat: Auf die Dienste von Kosi Saka (Nummer 93) können die Baumberger kaum verzichten. Der Abwehrspieler weiß meistens schon sehr frühzeitig, wann und wie er eingreifen muss.

Akrobat: Auf die Dienste von Kosi Saka (Nummer 93) können die Baumberger kaum verzichten. Der Abwehrspieler weiß meistens schon sehr frühzeitig, wann und wie er eingreifen muss.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Grundsätzlich ist die Situation des Fußall-Oberligisten SF Baumberg (SFB) extrem komfortabel. Das Team von Trainer Salah El Halimi hat Spaß daran gefunden, sich relativ weit oben in der Tabelle aufzuhalten - und oft gezeigt, dass es über beachtliche Qualitäten verfügt. Bereits früher galten die Baumberger stets als sehr spielstark. Inzwischen sind sogar viel Leidenschaft, Einsatz und Mannschafts-Geist da - der Beleg für eine klare Weiter-Entwicklung. Darüber hinaus gab es in der ersten Halbserie vergleichsweise wenige personelle Probleme. In der Summe konnten die Baumberger deshalb die Tabellenführung übernehmen und im ersten Spiel im neuen Jahr durch das 2:1 über den VfB Homberg verteidigen. Dass die Sportfreunde den ersten Platz nach dem 2:2 gegen die SpVg. Schonnebeck an den punktgleichen SV Straelen (beide 38 Zähler) abtreten mussten, dürften sie verschmerzen. Die möglichen Spätfolgen aus dieser Partie liegen dem SFB-Coach allerdings schwer im Magen. Vor der nicht einfachen Aufgabe morgen (15 Uhr, Schorlemerstraße) beim SC Düsseldorf-West ist vor allem die Abteilung Defensive eine einzige Großbaustelle.

Das Duell mit Schonnebeck war keine drei Minuten alt, als Innenverteidiger Patrick Jöcks die Rote Karte sah. Dass die unterstellte Notbremse eine Fehdiagnose war, ändert nichts an der Sperre. Dann hielten draußen die Verantwortlichen die Luft an, als plötzlich Kosi Saka nicht mehr rundlief und ein Wechsel drohte. "Das hätte sich aber angefühlt, als würde ich die Mannschaft im Stich lassen", sagt Saka - der dann trotz der Oberschenkel-Probleme durchhielt. Dasselbe galt für Kapitän Ivan Pusic, der mit purer Willenskraft das 1:1 durch Robin Hömig vorbereitete. Saka und Pusic sind 32 Jahre alt, beide sind Führungsspieler - und beide konnten in dieser Woche nicht trainieren. Ob ein Einsatz möglich ist, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

Sollte Pusic ausfallen, wäre das Mittelfeld umzubauen, in dem derzeit ohnehin der bisher erfolgreichste Torschütze fehlt. Roberto Guirino (neun Treffer) wird noch etwa zwei Wochen brauchen, bis er wieder zur Verfügung steht. Sollte Kosi Saka ausfallen, sieht die Abwehr wie ein Verschiebebahnhof aus. Dort hatten sich in der Winter-Vorbereitung zunächst Saka und Lukas Felder als starkes Gespann etabliert, ehe Fedler einen Muskel-Bündelriss erlitt. Jöcks, bis dahin als "Sechser" im Mittelfeld vorgesehen, rückte nun nach hinten. Mit dem Platzverweis von Jöcks zog sich Kisolo Deo Biskup in die Viererkette zurück - ihn braucht Baumberg jedoch als Abräumer davor. "Ich weiß noch nicht, wie wir das lösen werden", erklärt Trainer El Halimi. Natürlich hofft er, dass Pusic und Saka grünes Licht geben - ohne ein größeres Risiko mit möglicherweise schwerwiegenderen Folgeverletzungen einzugehen. "Ich werde es testen und dabei richtig Gas geben", verspricht Kosi Saka. Was dabei herauskommt, vermag er nicht mal im Ansatz zu sagen. Das gilt auch für die gesamten Aussichten der Sportfreunde in dieser bisher außergewöhnlich erfolgreichen Saison. "Unser erstes Ziel war der Nicht-Abstieg", betont Kosi Saka, "das haben wir fast erreicht. Und alles andere ist einfach wunderbar. Es macht Spaß, so weit oben mitzuspielen und die anderen zu ärgern." Weil der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz 20 Zähler beträgt, ist der Kampf um den Klassenerhalt für 2017/2018 immerhin als erledigt anzusehen, obwohl zum Erreichen der 40-Punkte-Grenze eine Kleinigkeit fehlt.

Baumberg will alles dafür geben, dass die inzwischen auf acht Spiele ohne Niederlage angewachsene Serie in der Partie beim SC West anhält. "Das traue ich meiner Mannschaft immer zu", meint El Halimi. Gleichzeitig sind sich alle klar darüber, dass es irgendwann wieder eine Niederlage geben wird. Kosi Saka hat für den Fall der Fälle ziemlich klare Vorstellungen: "Die Stimmung ist super bei uns. Das muss sie auch sein, wenn wir ein oder zwei Mal verloren haben." Eine mögliche Übersetzung: Es kommt darauf an, wie sich die Mannschaft darstellt. Daran gab es allerdings in der laufenden Saison bislang wenig auszusetzen. Sonst wäre Baumberg ja kein Spitzenteam und die Situation nicht grundsätzlich sehr komfortabel.

(RP)
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