Lokalsport Baumberg kämpft gegen Horror-Zahlen

Monheim · Der Fußball-Oberligist steht im Kampf um den Klassenerhalt vor den letzten fünf entscheidenden Spielen. Der Blick zurück auf die Hinrunde schmerzt: Gegen dieselben Kontrahenten gab es damals null Punkte. In Oberhausen geht es los.

Ganz sicher beginnt jetzt die Zeit der Meister am Rechenschieber. Genauso sicher werden Quervergleiche an der Tagesordnung sein - verbunden mit dem Blick darauf, was die Konkurrenz anstellt. Für den Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) liegen die Karten im Kampf um den Klassenerhalt aber deutlich auf den Tisch. Das Team um Trainer Markus Kurth braucht für den entscheidenden Saison-Endspurt bloß zwei Dinge im Blick zu haben.

Erstens: Wäre jetzt Feierabend, wären die Baumberger auf Rang 14 definitiv gerettet. Zweitens: Sollte bei den restlichen Aufgaben alles so laufen wie in der Hinrunde, werden die Sportfreunde genauso definitiv absteigen. Mit der Aufgabe am Sonntag (15 Uhr) beim starken Tabellenfünften RW Oberhausen U 23 nimmt Kurths Elf ein Fünferpaket in Angriff, das den Beteiligten in der Rückschau auf den November und Dezember 2013 mehrere eiskalte Schauer über den Rücken jagen dürfte.

Des Dramas erster Teil war am 3. November die völlig unnötige 1:2-Heimpleite gegen Oberhausen, die Baumberg angesichts guter Chancen locker hätte vermeiden können. Am 10. November folgte das nahezu denkwürdige 5:7 beim RW Essen U 23 (aktuell Rang 13), als die Sportfreunde nach einer 2:0-Führung später in Einzelteile zerfielen. Nicht viel weniger schmerzhaft waren am 17. November das 1:4 gegen Ratingen 04/19 (Elfter), am 1. Dezember das 1:2 gegen den MSV Duisburg U 23 (Vierter) und das 0:4 am 8. Dezember beim FC Kray (Zweiter). Die Addition daraus ergibt null Punkte und 8:19 Treffer.

SFB-Coach Kurth hatte schon vor dem 1:1 vom vergangenen Wochenende gegen den VfB Homberg (Neunter) eine klare Rechnung aufgemacht: "Wir brauchen noch neun bis zehn Zähler, um die Klasse zu halten." Dann käme Baumberg, das derzeit 40 Punkte vorweisen kann, auf etwa 48 Zähler - was nach einer vernünftigen Kalkulation für die Rettung aussieht. Im Umkehrschluss ergibt sich daraus der Zwang, wenigstens noch zwei Siege und zwei Unentschieden holen zu müssen. Fünf Unentschieden oder ein Sieg und vier Punkteteilungen könnten demnach zu wenig sein.

Für den Auftakt in die finale Serie in Oberhausen geht Kurth trotzdem nicht davon aus, dass der bedingungslose Hurra-Stil das erhoffte Resultat bringt. "Wenn die komplett sind, ist das für mich mit die stärkste Mannschaft in der Liga", findet der SFB-Coach, "das ist eine junge und unbekümmerte Truppe, in der sich manche Spieler für oben empfehlen wollen." Oben meint in diesem Fall die Regionalliga, in der die erste Mannschaft der Gastgeber momentan Dritter ist. Kurth: "Für uns wird das auf jeden Fall ein unheimlich schweres Spiel. Wenn wir einen Punkt mitnehmen könnten, wäre das super."

Rechtzeitig vor den entscheidenden Aufgaben ist das Personal zum größten Teil vollständig - bis auf den Langzeit-Fehlenden Markus Bryks (nach Kreuzbandriss) und den ebenfalls verletzten Christian Beckers. Die im Vergleich zu einem beträchtlichen Teil der Saison entspanntere Situation kommt den Sportfreunden im Endspurt doppelt gelegen - weil sich die Strapazen der langen Serie allmählich immer deutlicher bemerkbar machen. "Der eine oder andere geht auf dem Zahnfleisch", bestätigt Markus Kurth. Baumberg wird wohl irgendwo eine Reserve anzapfen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Karten liegen ja deutlich genug auf dem Tisch.

(RP)
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