Fußball Baumberg muss den Aufschwung festigen

Monheim · Der Fußball-Oberligist zeigte sich zuletzt verbessert. Trotzdem ist der Druck weiter groß - auch für die Partie beim TuS Bösinghoven.

 Hoch, höher, Klotz: Vielleicht sollten Louis Klotz (rechts) und die Baumberger in Bösinghoven verstärkt auch akrobatische Elemente einbauen.

Hoch, höher, Klotz: Vielleicht sollten Louis Klotz (rechts) und die Baumberger in Bösinghoven verstärkt auch akrobatische Elemente einbauen.

Foto: Ralph Matzerath

Auch diese Medaille hat natürlich ihre zwei Seiten. Der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) gewann zuletzt zweimal hintereinander mit 1:0 gegen den 1. FC Bocholt - zuerst im Niederrheinpokal, dann am vergangenen Wochenende in der Meisterschaft. Grundsätzlich sollte die Mannschaft von Trainer Marc Schweiger nach den beiden überzeugenden Leistungen mit genügend Selbstbewusstsein ausgestattet sein, denn der jetzige Tabellendritte Bocholt geht ja keineswegs als Laufkundschaft durch.

Außerdem waren die Siege kein Produkt des Glücks, sondern das Resultat harter Arbeit - gepaart mit einigen sehenswerten spielerischen Momenten. Weil die Baumberger trotzdem noch auf einem Abstiegsplatz liegen, verkneifen sie sich aber Euphorie. Ein bisschen gelöster dürften die Sportfreunde wohl werden, wenn sie am Sonntag (15 Uhr) beim ebenfalls gefährdeten TuS Bösinghoven wieder Zählbares holen.

Trainer Schweiger sieht in der jüngsten Entwicklung viele gute Ansätze und Schritte in die richtige Richtung. "Wir hatten in den Spielen zuletzt ganz viel taktische Disziplin und wir haben hinten wenig zugelassen", sagt der SFB-Coach. So ähnlich hatte sich seine Forderung vor dem Saisonstart angehört: "Um Erfolg haben zu können, muss jeder Spieler Disziplin und absoluten Siegeswillen ausstrahlen." Der starke Wille zum Erfolg war phasenweise auch im Punktspiel beim VfB Hilden zu erkennen, obwohl es dort am 5. Oktober ein unglücklich entstandenes 1:2 gab. Es folgten am 12. Oktober der Pokalsieg in Bocholt und am vergangenen Wochenende das 1:0 in der Meisterschaft gegen denselben Konkurrenten. Besonders das Heimspiel war zum Teil eine gelungene Kombination aus Kampf und technischem Können.

Ein ähnlicher Auftritt könnte den Sportfreunden dabei helfen, in Bösinghoven zu bestehen. Weil der TuS mit seinen elf Punkten als Elfter der Tabelle lediglich einen Zähler besser liegt als Baumberg, ist die Partie womöglich sogar ein Schlüsselspiel für die demnächst anstehenden Aufgaben. Marc Schweiger wiederholt, was er sich für jeden Einsatz denkt: "Grundsätzlich wollen wir überall gewinnen." Dieses Ziel dürfte ihn, was in der Natur der Sache liegt, mit jedem Kollegen einen - selbst mit Bösinghovens Trainergespann aus Robert Palikuca und Olivier Caillas.

Weil der TuS neun der bislang elf Punkte auf seiner Sportanlage am Windmühlenweg holte, wird sich Schweigers Mannschaft ganz bestimmt auf einen sehr harten Kampf einrichten müssen. Diese Herausforderung wollen die Baumberger annehmen - ohne daraus zwingend eine Pflicht zum Erfolg abzuleiten. Schweiger: "Je nach Spielverlauf kann es sein, dass man mit einem Unentschieden zufrieden ist." An eine Niederlage mag er lieber nicht denken, weil sie die immer noch junge Pflanze mit dem Namen Aufschwung vielleicht arg beschädigen würde.

Die Hoffnung, mal über ein paar Wochen so etwas wie Stabilität ins spielende Personal zu bekommen, hat sich aber mal wieder zerschlagen. Der Einsatz von Dauerläufer Nils Esslinger, zuletzt gegen Bocholt nach einer halben Stunde verletzt ausgewechselt, ist sehr fraglich. Marcel Löber, der gerade erst ins Team zurückgekehrt war, fehlt den Sportfreunden erneut für ein paar Wochen. Ursache: Der für die Defensive sehr wertvolle Linksverteidiger musste sich in dieser Woche einer Blinddarm-Operation unterziehen. Daraus folgt, dass Baumberg erneut improvisieren wird. "Natürlich ist das sehr schade. Aber wir kennen das ja schon", sagt Schweiger, der einen halbwegs gelassenen Eindruck macht - weil diese Medaille ebenfalls ihre zwei Seiten hat. In Benjamin Venekamp kann immerhin ein anderer Abwehr-Routinier nach überstandener Verletzung wieder auflaufen.

(RP)
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