Fußball Baumberger holen einen Punkt für die Moral

Monheim · Der Fußball-Oberligist verdiente sich das 0:0 im Heimspiel beim Favoriten Wuppertaler SV durch eine kämpferisch starke Leistung.

 Vorwärts: Hayreddin Maslar (Mitte/ganz rechts Marcel Löber) war bis zu seiner Auswechslung ein vorbidlicher Mannschaftsführer.

Vorwärts: Hayreddin Maslar (Mitte/ganz rechts Marcel Löber) war bis zu seiner Auswechslung ein vorbidlicher Mannschaftsführer.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Martin Klafflsberger war wohl noch ein wenig in Gedanken versunken, als er den Rasen des Wuppertaler Stadions in Richtung Katakomben verlassen hatte. Der Keeper bog aus alter Gewohnheit tatsächlich nach rechts ab - weil dort die Kabine des Wuppertaler SV liegt, für den er bis Mitte 2014 zweieinhalb Jahre aktiv war. Dann bemerkte der Keeper des Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) aber seinen Irrtum und schlug zügig die andere Richtung ein. "Ich bin total zufrieden", sagte der 30-Jährige. Kein Wunder: Seine Baumberger, für die er erst seit ein paar Wochen zwischen den Pfosten steht, hatten sich kurz zuvor ein beachtliches 0:0 geholt. Das brachte die Elf von Trainer Salah El Halimi zwar in der Tabelle nicht voran, dürfte jedoch für die Moral wertvoll sein. Die Sportfreunde bestätigten durch ihre einwandfreie Einstellung, dass sie unbedingt die Klasse halten wollen.

"Wir haben taktisch sehr viel richtig gemacht und wenig zugelassen", lobte Trainer El Halimi. Baumberg brannte dabei in spielerischer Hinsicht kein Feuerwerk ab, zeigte allerdings ein paar gute Ansätze - und in jeder Phase viel Leidenschaft. "Wir haben uns diesen Punkt erkämpft", fand der Coach, "und ich denke auch, dass er vollkommen verdient ist." Ernsthaften Widerspruch durfte es für diese Einschätzung nicht geben.

Dabei hielt sich der spielerische Unterhaltungswert schon in der ersten Halbzeit in überschaubaren Grenzen, weil sich die Hausherren für einen pomadigen Auftritt entschieden hatten - und die Baumberger als krasser Außenseiter nicht daran dachten, ins offene Messer zu laufen. Die Sportfreunde hatten sogar die erste und einige der wenigen guten Chancen, als Kapitän Hayreddin Maslar das Spielgerät genau auf Erkan Ari passte. Dessen Heber über Wuppertals Keeper Lukas Fronczyk passte dann allerdings nicht ins leere Tor, denn er ging rechts daneben (7.).

Nach einem Fehler des ehemaligen Bundesligisten flog der Maslar-Versuch am linken Pfosten vorbei (25.), ehe der WSV ebenfalls mal für Gefahr sorgte. Als Baumbergs Abwehr auf der linken Seite zu offen war, konnte Dennis Schmidt zum Kopfball ansetzen (29.). Karoj Salem Sindi kam zum Schuss, weil SFB-Verteidiger Marcel Löber am Ball vorbeigerutscht war - und verfehlte das Gehäuse ebenfalls. Erstaunlich: Baumbergs Keeper Klafflsberger bekam praktisch nichts zu halten.

Wer für den zweiten Abschnitt ein Anrennen der immerhin als Aufstiegskandidat geltenden Wuppertaler erwartet hatte, schaute ins Leere - denn die Steigerung fiel aus. Die Elf des restlos bedienten WSV-Trainers Thomas Richter blieb oft einfallslos und profitierte nur von dem einen oder anderen Fehler der Sportfreunde. Die beste Szene bekam Dennis Schmidt, der den Ball genau in die Arme von Keeper Klafflsberger schoss (63.).

Baumberg kam nach vorne nicht mehr über sehenswerte Ansätze hinaus, sodass die Blicke gegen Ende permanent zur Uhr gingen - aus Sorge, das Unentschieden könnte entgleiten. Und Wuppertal hätte beinahe in der Nachspielzeit beinahe wirklich einen Glückstreffer gelandet (90.+1), als die Sportfreunde hinten ausnahmsweise mal ein Durcheinander zuließen. Dieser Schaden wäre wohl kaum zu reparieren gewesen - und Martin Klafflsberger bestimmt nicht total zufrieden. So durften alle Beteiligten das falsche Abbiegen ihres Schlussmanns mit einer Portion Heiterkeit zur Kenntnis nehmen. Und hätte ihnen vor dem Beginn jemand ein Unentschieden angeborten, hätten doch alle eingeschlagen,

(RP)
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