Lokalsport Baumbergs Aufstellung wird zur Lotterie

Monheim · Der Fußball-Landesligist hat auch vor der Aufgabe am Sonntag beim Tabellenletzten TSV Ronsdorf große personelle Probleme. Trainer Salah El Halimi verlangt deshalb von seiner Mannschaft, auf Schönspielerei lieber zu verzichten.

 Typische Szene: Wieder ist ein Baumberger (in der Mitte Hayreddin Maslar) angeschlagen. Ein Teamkollege (links Kosi Saka) und Physiotherapeutin Birte Lantzsch sind als Geleitschutz dabei.

Typische Szene: Wieder ist ein Baumberger (in der Mitte Hayreddin Maslar) angeschlagen. Ein Teamkollege (links Kosi Saka) und Physiotherapeutin Birte Lantzsch sind als Geleitschutz dabei.

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Der erste Blick deutet auf eine verlockende Aufgabe für den Fußball-Landesligisten SF Baumberg (SFB) hin. Der Tabellenführer könnte immerhin drei Punkte für den weiteren Kampf um den Aufstieg in die Oberliga holen, denn er tritt am Sonntag (15 Uhr) beim Schlusslicht TSV Ronsdorf an. Das Team von SFB-Trainer Salah El Halimi trifft auf einen Kontrahenten, der das rettende Ufer mit 17 eigenen Zählern und elf Punkten Rückstand fast schon aus den Augen verloren hat. Kein Team der Klasse hat weniger Tore geschossen als die Gastgeber (33) und keines mehr produziert als der Spitzenreiter (77). Baumbergs Coach mag sich derzeit trotzdem nicht mit solchen Dingen beschäftigen. "Es ist egal, ob das der Letzte oder der Dritte ist, Mich interessiert im Moment nicht, wer unser Gegner ist", betont der 39-Jährige, "ich muss mich zuerst auf meine Mannschaft konzentrieren."

Der Blick auf die noch spielfähigen Leute ist zurzeit derart kompliziert, dass sich eine mögliche Aufstellung höchstens in Ansätzen erkennen lässt. Am vergangenen Sonntag fehlten beim Anpfiff zum Heimspiel gegen die SF Niederwenigern in Ivan Pusic, Ludwig Kofo Asenso, Marcel Löber, Gordon Weniger, Wiren Bhaskar, Samir Al Khabbachi, Louis Klotz, Hayreddin Maslar und Ali Daour neun Stammkräfte. Einer wie der gerade nach sechs Wochen USA-Aufenthalt in die Heimat zurückgekehrte Nils Esslinger sprang später ein, weil ein weiterer Baumberger aufhören musste. Daniel Rey Alonso erlitt eine Knieverletzung (unter anderem Innenband gerissen), die für ihn das Saisonende bedeutet.

Damit ist die vor gar nicht so langer Zeit aus Rey Alonso und Ludwig Kofo Asenso bestehende Innenverteidigung aufgelöst. El Halimi wird vermutlich neben den jungen Vato Murjikneli den erfahrenen Kosi Saka stellen - der dann allerdings als defensiver Ordnungsfaktor im Mittelfeld fehlt. In diesem Bereich gehen die Umbau-Überlegungen zudem weiter, obwohl in den zuletzt fehlenden Esslinger und Hayreddin Maslar immerhin zwei Stützen wieder zur Verfügung stehen.

Trotzdem besteht die Gefahr, dass es offensiv wieder an vielen Stellen hakt. Sollte es ganz unglücklich für die Sportfreunde laufen, müssen sie in Ronsdorf auch noch auf ihren Torjäger Miguel Lopez Torres verzichten, der sich wegen eines eingeklemmten Nervs (Hexenschuss) nur unter Schmerzen bewegen kann.

Baumberg fehlt allerdings nicht nur wegen seiner großen personellen Probleme jede Konstanz. Erstens: Es passieren grundsätzlich zu viele Fehler. Kein Gegner, der das frühe 1:0 praktisch geschenkt bekommt, spielt deshalb offensiver. Er stellt eher die Beteiligung an einer Partie noch mehr ein. Zweitens: Baumbergs zweiter Anzug passt offensichtlich nicht, denn die für fehlende Kräfte in die Mannschaft aufgerückten Spieler konnten sich bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht für weitere Einsätze empfehlen.

Alles zusammen taugte immer noch nicht als Erklärung für die gruselige zweite Hälfte beim 0:3 gegen Niederwenigern. "Wir haben uns da ein bisschen aufgegeben, wir haben nicht mehr dagegengehalten", findet El Halimi. Das Rezept hat er schnell bei der Hand: "Ich muss sehen, wie die Mannschaft wieder Selbstvertrauen bekommt. Und die Mannschaft muss von der Schönspielerei wegkommen." Gelingt beides, stehen die Sportfreunde zumindest vor einer lösbaren Aufgabe.

(RP)
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