Lokalsport Bei Volleyballerinnen herrscht Flaute

Langenfeld · Der Volleyball-Drittligist muss heute gegen Aasee gewinnen. Nur wie?

Der erfahrene Trainer Michael Wernitz erklärt mit einem Vergleich, was im Moment bei den Drittliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) schief läuft. "Das ganze Team verhält sich wie ein Segelschiff", meint der SGL-Coach. "Wenn einmal eine Flaute kommt, treten alle Spielerinnen überhaupt nicht gut auf. Wenn dann plötzlich wieder neuer Wind da ist, spielen die Mädels aber wieder gut. Das Problem ist aber, dass kurz darauf wieder eine Windstille kommt und sich die Fehler innerhalb der Mannschaft erneut häufen."

Tatsächlich sind die Leistungen der Langenfelderinnen innerhalb einer Partie viel zu unbeständig. Ein Beispiel: Zuletzt zog die SGL beim Konkurrenten TV Cloppenburg klar mit 0:3 den Kürzeren, obwohl sie über weite Strecken des Spiels sehr gut mithalten konnte. Zunächst arbeiteten die Langenfelder als Team gut zusammen, doch am Ende streuten sie plötzlich überdurchschnittlich viele individuelle Fehler ein.

Ähnlich lief es im zweiten Durchgang. Weil die Annahme sehr schwach war, wurden viel zu wenige Angriffe über die Mitte vorgetragen. Durch die zahlreichen Enttäuschungen sank das Selbstvertrauen der Langenfelderinnen immer weiter - und sie konnten deshalb im dritten Satz nicht mehr für eine Überraschung sorgen.

Für Wernitz war ein Lichtblick, dass die erst 16 Jahre alte Mittelblockerin Felicitas Christ zum Einsatz kam. Durch die starke Unterstützung der Zuspielerin Vivian Brauns konnte sich das Talent direkt gut einfinden. "Wir brauchen es, dass sich die Spielerinnen gegenseitig das Vertrauen schenken", betont der SGL-Coach.

Trotz einiger ordentlicher Leistungen haben die Langenfelderinnen die ersten fünf Saisonspiele verloren und belegen mit null Punkten den letzten Rang. Auf den anderen beiden direkten Abstiegsplätzen stehen momentan der Zehnte SC Spelle-Venhaus (drei Zähler) und der Elfte SC Langenhagen (zwei). Um die Talfahrt endlich zu beenden, muss die SG heute (19 Uhr, Halle Hinter den Gärten) ihr Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Blau-Weiß Aasee gewinnen.

"Jetzt wird es nicht leichter, sondern von Spiel zu Spiel schwerer, weil bei uns natürlich das nötige Selbstvertrauen fehlt. Die Mädels haben erkannt, dass die Einstellung trotz der Niederlagen stimmen muss. Trotzdem ist es schwierig, in den Kopf von Menschen reinzugucken. Wir müssen die Spiele jetzt einfach unbedingt gewinnen", sagt der SGL-Coach, dessen Team seine Aufgaben in Abwehr und Angriff insgesamt geschickter lösen muss. Dass Aasee vier der ersten fünf Spiele gewinnen konnte und mit zwölf Punkten den dritten Platz belegt, macht dieses Unterfangen noch schwieriger.

(fas)
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