Lokalsport Bergmeister darf in Daytona keinen einzigen Meter fahren

Langenfeld · Kurz vor dem Einsatz des Langenfelder Motorsportlers war der Porsche 911 GT 3 R in einen Unfall verwickelt.

 Enttäuscht: Jörg Bergmeister hatte in Daytona eher nur eine Zuschauerrolle.

Enttäuscht: Jörg Bergmeister hatte in Daytona eher nur eine Zuschauerrolle.

Foto: Porsche AG

Das fängt ja schon wieder gut an. Nach dem eher bescheidenen Start in die vergangene Saison hatte Motorsportler Jörg Bergmeister gehofft, dass im Sunshine State Florida diesmal wirklich die Sonne für ihn scheint. Und nach Fortschritten in den vergangenen Testwochen war er auch zuversichtlich, dass der von Parkplace Motorsports aus Texas eingesetzte Porsche 911 GT 3 R voll konkurrenzfähig sei. Außerdem weiß er ja, wie ein Sieg bei den berühmten 24 Stunden von Daytona funktioniert - weil er auf dem Traditionskurs bereits dreimal gewonnen hat. Am Ende half allerdings weder die große Erfahrung noch der Optimismus. Das Team durfte gerade mal drei Stunden mitmischen. Und Bergmeister durfte als einziger aus dem Fahrer-Quartett gar nicht ins Auto klettern.

Nach Platz zehn aus dem Qualifying kämpfte sich Patrick Lindsey (gleichzeitig Fahrer und Teamchef) schnell in die Spitzengruppe vor. Der Österreicher Norbert Siedler und Matt McMurry (Arizona) hielten sich ebenfalls immer vorne auf, ehe sich der Langenfelder auf seinen Einsatz vorbereitete. Nicht viel später durfte er sich dann direkt wieder umziehen - weil der Dienstwagen mit McMurry am Steuer einen zu intensiven Kontakt mit einem Konkurrenten aus der Prototypen-Klasse hatte und heftig in einen Reifenstapel krachte.

In der Box des Teams hatten die Verantwortlichen zunächst fest vor, einen Reparatur-Versuch zu unternehmen - weil bei den 24 Stunden von Daytona niemand so schnell aufgibt. Bergmeister genügte allerdings schon er erste Blick, um den Mechanikern die Arbeit zu sparen: "Das gibt nichts mehr." Kurz darauf war das frühe Aus amtlich - wie nach 2016 der nächste frustrierende Beginn einer neuen Serie. "Das ist echt ärgerlich", betonte Bergmeister, "das Auto lief sonst super."

Für die 102 absolvierten Runden (634 beim Sieger in der GTD-Klasse) führte die offizielle Statistik den Park-Place-Porsche am Ende auf Rang 39 in der Gesamtwertung und auf Platz 24 in der GTD-Klasse. "Vielleicht gib es dafür wenigstens noch ein paar Punkte", sagt Bergmeister, dessen Wunsch hier immerhin in Erfüllung ging. Die sieben Zähler sind trotzdem ein dürftiger Ertrag und der Rückstand auf den ersten Platz (35 Punkte) ist groß.

Fürs zweite Rennen der Saison 2017 in der WeatherTech SportsCar Championship wollen Park Place und seine Fahrer wieder alles geben - jetzt sogar erst recht. Wieder ist Florida der Ort des Geschehens und wieder steht dort ein traditionsreiches Langstrecken-Rennen auf dem Programm. "Sebring ist eine komplett andere Strecke", betont Bergmeister. Er drückt dem Team beide Daumen für ein besseres Ergebnis als in Daytona - und für mehr Glück als 2016. Damals sah der Porsche bei den 12 Stunden von Sebring wegen eines Motorschadens die Zielflagge nicht. Und Bergmeister durfte seinerzeit ebenfalls keinen Meter fahren. Wenigstens das hat er jetzt bereits hinter sich.

(RP)
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