Lokalsport Bergmeister rast zur schnellsten Rennrunde

Langenfeld · Der Langenfelder Motorsportler belegte auf seiner Lieblingsstrecke in Elkhart Lake den zweiten Platz.

 So war das: Jörg Bergmeister steht nach dem Rennen immer für ein Gespräch zur Verfügung - unabhängig vom Ergebnis.

So war das: Jörg Bergmeister steht nach dem Rennen immer für ein Gespräch zur Verfügung - unabhängig vom Ergebnis.

Foto: Porsche AG

In der Regel wirkt Jörg Bergmeister eher wie der sachlich-nüchterne Typ, der höchste Anforderungen stellt - und nicht zuletzt an sich selbst. Ganz selten gerät der 40 Jahre alte Motorsportler, der in seiner langen Karriere schon so viel erreicht hat, mal ins Schwärmen. Ein Beispiel dafür ist die 6,515 Kilometer lange "Road America", die in der Nähe von Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin liegt. "Das ist meine absolute Lieblingsstrecke in den USA", betont Bergmeister, der einst fünfmal die Meisterschaft in der früheren American Le Mans Series (ALMS) holte und in dieser Zeit auch fünfmal auf dem Kurs von Elkhart Lake erfolgreich war. Was anders geworden ist: Die ALMS ist inzwischen in die neue Serie "IMSA WeatherTech SportsCar Championship" übergegangen. Was sich nicht verändert hat: Bergmeister liebt die Strecke immer noch. Das stellte er jetzt auf dem Weg zu Platz zwei beim achten Rennen der Saison 2016 eindrucksvoll unter Beweis.

Für das Team Park Place Motorsports aus Texas teilte sich Bergmeister die Arbeit am Steuer des 470 PS starken Porsche 911 GT 3 R mit Patrick Lindsey (gleichzeitig Team-Eigner), der im Qualifying mit 2:08,504 Minuten für die schnellste Runde auf den neunten Startplatz kam. Im Rennen konnten sich beide ein kleines Stück nach vorne arbeiten, aber das Tempo der Konkurrenz vorne nicht ganz mithalten. "Keine Chance. Normalerweise wären wir Fünfter oder Sechster geworden", sagt Bergmeister, "das Ergebnis war am Ende zu gut für uns. Wir haben ausnutzen können, dass andere vor uns Fehler gemacht haben." Der Langenfelder nahm die Gelegenheit auf Rang zwei natürlich sofort an und musste sich am Ende mit rund 1,8 Sekunden Rückstand lediglich der Dodge Viper von Ben Keating/Jeroen Bleekemolen (USA/Niederlande) geschlagen geben. In der 50. der 69 Rennrunden stellte Bergmeister dabei praktisch nebenbei unter Beweis, dass er sich in Elkhart Lake bis heute so gut fühlt wie in den Anfangsjahren der Karriere. Da erzielte er mit 2:07,643 Minuten die schnellste Rennrunde. Als einziger Fahrer im Feld der GTD-Klasse war Bergmeister schneller als 114 Meilen pro Stunde (114,1). Auf dieser einen Runde raste er im Durchschnitt mit 183,63 Stundenkilometern über die "Road America".

Eine Chance auf die Meisterschaft in der laufenden Saison hat Jörg Bergmeister nicht mehr, denn nach dem einen oder anderen fristrierenden Ergebnis vor allem aus der ersten Saisonhälfte ist der Rückstand zur Spitze viel zu groß. Bei 175 Zählern fehlen zum ersten Platz 68 Zähler - was eine Menge ist, weil pro Rennen maximal 36 Punkte zu holen sind und nur drei weitere Termine folgen. Ende August geht es auf den Virginia International Raceway, ehe der September in Austin (Texas/Circuit of The Americas) und Braselton (Georgia/Petit Le Mans) die Serie 2016 beschließt. Sollte bei einer dieser Gelegenheiten irgendwo der erste Saison-Erfolg herausspringen, hätte Bergmeister bestimmt wenig dagegen. Dann wäre er vielleicht sogar bei der Siegerehrung nicht mehr der sachlich-nüchterne Typ.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort