Fußball Dank Pusic: Baumberg feiert im Dauerregen

Monheim · Der Fußball-Oberligist kam durch das späte Tor seines Stürmers kurz vor Schluss zum wertvollen 1:0-Erfolg über den VfB Homberg.

 Ihm blieb nur das Staunen: Auch Baumbergs Offensivkraft Erkan Ari (vorne) mühte sich nach Kräften, mit Ball und Gegner zurechtzukommen.

Ihm blieb nur das Staunen: Auch Baumbergs Offensivkraft Erkan Ari (vorne) mühte sich nach Kräften, mit Ball und Gegner zurechtzukommen.

Foto: Ralph matzerath

Es war kein richtig gemütlicher Nachmittag an der Sandstraße. Das Spiel des Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) gegen den Tabellenletzten VfB Homberg hatte einen ziemlich überschaubaren Unterhaltungswert - und beim Stande von 0:0 drohte den Gastgebern beinahe schon ein neuer Rückschlag im Kampf um mehr Sicherheit für die nächsten Wochen. Doch keine 120 Sekunden später herrschte im Baumberger Daueregen fast so etwas wie Karnevalsstimmung.

Das lag in erster Linie an Angreifer Ivan Pusic, der aus privaten Gründen die ersten drei Saisonspiele verpasst und gegen Homberg lange keinen besonders großen Stich gesehen hatte. Jetzt aber schlug seine große Stunde. Der Ball landete im Strafraum - und einen winzigen Moment darauf im Tor der Gäste. "Ich habe auch ein bisschen spekuliert und dann voll draufgehalten", sagte der 29-Jährige, "der Sieg war wichtig für uns. Jetzt haben wir mehr Luft."

Ganz ähnlich sah es Trainer Marc Schweiger, der über weite Strecken die Schönheit des Spiels vermisste, darin jedoch später kein Problem mehr sah. "Natürlich ist nicht auf einmal alles in Ordnung", betonte erleichterte SFB-Coach, "wir haben auch nicht gut Fußball gespielt. Aber letztlich sind wir für unseren Fleiß und Kampf belohnt worden." Einen Mangel an Hingabe brauchten sich die Sportfreunde tatsächlich nicht vorwerfen zu lassen, weil das Engagement stimmte. Spielerisch fiel die Leistung aber deutlich gebenüber dem 1:1 vor einer Woche beim Vorjahresmeister SV Hönnepel-Niedermörmter ab.

Die Gastgeber bemühten sich immer, trafen jedoch zu oft ungünstige Entscheidungen. Die Fehlerzahl fiel so hoch aus, dass Homberg bloß auf die Chance zu einer vielversprechenden Aktion zu warten brauchte, Zwei Beispiele: Die Baumberger Defensivkräfte Marcel Löber (11.) und Benjamin Venekamp (12.) sorgten für größere Gefahr in Richtung auf das eigene Tor. Ein offensiv stärkerer Gegner hätte sich die Gelegenheiten wohl nicht entgehen lassen.

Schweigers Team tat sich im Aufbau schwer, zumal bisweilen zu große Lücken zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen klaffte und manche Aktion ein Opfer der Hektik wurde. Sehenswert sah dafür der Angriff aus, den Nils Esslinger über die rechte Seite vortragen wollte. Esslinger hatte den Ball im höchsten Tempo vorgelegt und wäre sicher enteilt gewesen. Hombergs Thorsten Kogel hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn er für sein ausschließlich direkt auf Esslinger gerichtetes Einsteigen die Rote Karte gesehen hätte. Schiedsrichter Cristian Bock (SC Werden-Heidhausen) begnügte sich mit der Gelben Karte (22.), was als großzügig durchgehen durfte.

Esslinger war in der zweiten Hälfte an einer weiteren sehenswerten Szene für die Gastgeber beteiligt, denn seinen Distanzschuss wehrte Hombergs Keeper Dominik Weigl nur mit Mühe zur Ecke ab (56.). Viel mehr zwingende Offensiv-Qualität brachten die Hausherren nach dem Wechsel nicht mehr auf den Platz, sodass sie auf der Zielgeraden eine echte Zitterpartie erlebten - zumal die Gäste kaum daran dachten, sich geschlagen zu geben. Von Muhamet-Ata Attris gingen immer wieder Impulse aus. Und sieben Minuten vor dem Abpfiff hätte Atris per Freistoß ausgleichen können (83.).

Weil sein Versuch das Ziel mehr oder weniger klar verfehlte und Ivan Pusic auf der anderen Seite mehr Erfolg hatte, blieben doch alle drei Punkte in Baumberg. "Am Ende waren wir vielleicht die glücklichere Mannschaft", bestätigte SFB-Coach Schweiger. Schämen musste er sich für diese Tatsache nicht. Die Schönheit des Spiels wird er demnächst trotzdem wieder einfordern.

(RP)
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