Lokalsport Das Derby: Vom Langweiler zur wilden Fahrt

Monheim · Die Fußball-Oberligisten FC Monheim und SF Baumberg trennten sich mit einem 1:1. Erst die letzten zehn Minuten waren aufregend.

 Duell im Mittelfeld: Baumbergs Kapitän Ivan Pusic (rechts) war mit seiner Übersicht im Derby vielleicht der beste Mann auf dem Platz, während Monheims Benjamin Schütz (bisher schon 19 Saisontreffer) kaum die sonstige Wirkung erreichte. Einen Sieger gab es am Ende trotzdem nicht.

Duell im Mittelfeld: Baumbergs Kapitän Ivan Pusic (rechts) war mit seiner Übersicht im Derby vielleicht der beste Mann auf dem Platz, während Monheims Benjamin Schütz (bisher schon 19 Saisontreffer) kaum die sonstige Wirkung erreichte. Einen Sieger gab es am Ende trotzdem nicht.

Foto: Ralph Matzerath

Rund 85 Minuten lang dürfte sich der ein oder andere Zuschauer ernsthaft gefragt haben, ob er den Samstagnachmittag nicht doch hätte anders verbringen sollen. In dieser langen Zeit hatte die Partie der Fußball-Oberliga zwischen dem FC Monheim (FCM) und den Sportfreunden Baumberg (SFB) nämlich herzlich wenig davon zu bieten, was ein aufregendes Spiel ausmacht. Echte Torchancen waren Mangelware und weder Johannes Kultscher auf Monheimer Seite noch Daniel Schwabke im Baumberger Kasten mussten irgendwie rettend eingreifen. Und in Sachen Derby-Atmosphäre tat sich bis dahin wenig. Die letzten Minuten entschädigten dann aber für vieles: Es gab zwei Tore, jede Menge Aufregung und am Ende ein 1:1 (0:0). "Zum Schluss ist das Unentschieden für uns ärgerlich, weil wir in letzter Sekunde zwei Punkte hergeben. Das ist bitter", sagte SFB-Coach Salah El Halimi. Sein Gegenüber Dennis Ruess hingegen war zufrieden mit dem Remis für Monheim: "In der Summe ist das für uns sehr glücklich, aber wir haben nach dem späten Gegentor eine gute Mentalität gezeigt."

Die Baumberger waren als Tabellenzweiter favorisiert und hatten über die gesamte Distanz klar mehr vom Geschehen. Die erste gute Gelegenheit bot sich allerdings dem FCM. Leroy Mickels war links durchgestartet bediente im Zentrum Eray Bastas, der dort nicht mehr richtig an den Ball kam und sein Ziel knapp verfehlte (8.). Auf der anderen Seite machte Baumberg zu wenig aus der Überlegenheit. Der gefährlichste Mann war Roberto Guirino, der zweimal nach Vorarbeit von Robin Hömig zum Abschluss kam (12./34.).

Nach dem Wechsel erhöhten die Sportfreunde die Schlagzahl und verlagerten das Spiel vorübergehend komplett in die Monheimer Hälfte. Diesmal resultierten daraus sogar Chancen: Ali Can Ilbay schoss nach Doppelpass mit Guirino links vorbei (56.) und Robin Hömig drosch den Ball nach einer Ecke von der Strafraumgrenze aus knapp über den Kasten (59.).

Immer wieder spielten die Sportfreunde aussichtsreiche Situationen nicht konsequent genug zu Ende. Typisch dafür war ein Konter, an dessen Ende Guirino den richtigen Moment für einen Abschluss verpasste (70.). Anschließend wagten sich schließlich die Monheimer aus ihrer stabilen Defensive und gestalteten die Partie wieder offener. Prompt gab es die gute Gelegenheit von Mickels, der nach einer Ablage von Chris Lange drüber schoss (80.). Im Großen und Ganzen war die Partie bis zu diesem Zeitpunkt vor sich hingeplätschert - ehe sich daraus in der Schlussphase eine ganz wilde Achterbahnfahrt entwickelte.

Die jetzt gefährlicheren Monheimer hatten nach einem Ballverlust des SFB-Verteidigers Max Nadidai in Person durch Leroy Mickes die Top-Gelegenheit zur Führung (85.), doch Schwabke konnte abwehren. Im Gegenzug machte es Baumbergs Robin Hömig besser, denn nach einem Zusammenspiel mit Ilbay platzierte Hömig den Ball im rechten unteren Eck - 1:0 (86.). Jetzt kochten die Gemüter über

Beinahe hätten die Baumberger die immerhin fünf Minuten Nachspielzeit fürs entscheidende 2:0 genutzt, doch Nadidai (90.+2) und der eingewechselte Miguel Lopez Torres (90.+2.) brachten den Ball nicht an FCM-Keeper Kultscher vorbei. Und so waren es am Ende doch die Gastgeber, die als gefühlter Sieger vom Platz gingen. Nach einer Ecke von Patrick Becker köpfte der weit aufgerückte Schlussmann Kultscher den Ball an die Latte. Von das aus kam das Leder über einen Umweg zu Lewis Biade, der per Kopf zum 1:1-Endstand traf (90./+5).

(mroe)
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