Michael Wernitz "Das wird mit Sicherheit ein heißer Tanz"

Langenfeld · Die Drittliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld stehen im Abstiegskampf gegen SSF Fortuna Bonn vor einem Finale, das sie unbedingt gewinnen müssen. Der Trainer traut seinem Team einen Sieg zu und macht sich schon Gedanken über die Zukunft.

 Ich erklär das mal: Trainer Michael Wernitz will mit Langenfelds Volleyballerinnen das rettende Ufer erreichen.

Ich erklär das mal: Trainer Michael Wernitz will mit Langenfelds Volleyballerinnen das rettende Ufer erreichen.

Foto: Matzerath, Ralph

LANGENFELD Die Drittliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld (SGL) müssen derzeit hart um den Klassenerhalt kämpfen. Zum Saisonfinale empfängt der Achte Langenfeld am Samstag um 18 Uhr in der Halle Hinter den Gärten den noch stärker gefährdeten Neunten SSF Fortuna Bonn. SGL-Trainer Michael Wernitz äußert sich im Interview über die Langenfelder Probleme, die entscheidende Partie und die Zukunft.

In dieser Saison steckt die SGL kontinuierlich im Abstiegskampf, so dass das Selbstvertrauen zuletzt angeschlagen war. Wie wichtig ist der 3:1-Erfolg beim SV Bad Laer?

Wernitz Als wir zum SV gefahren sind, war unsere Tabellensituation düster und Bad Laer hatte die letzten drei Spiele in Folge gewonnen. Bad Laer machte uns Sorgen. Dass wir punkten konnten und unser Konkurrent Bonn verlor, ist umso wichtiger. Es ist erfreulich, wie wir den Sieg erzwungen haben. Die Leistung der Mädels war sensationell gut. Und ich erwarte, dass das Team gegen Bonn ebenso engagiert auftritt.

Hat die Mannschaft am vergangenen Spieltag ihre beste Saisonleistung abgerufen?

Wernitz Ja, es war mit die beste Saisonleistung, weil es ein gutes Spiel war. Das war weniger von Zufall, sondern von Können geprägt.

Vor der Spielzeit erklärten Sie, dass Ihre Truppe einen Platz im gesicherten Mittelfeld anvisiere. Warum gelang dies nicht?

Wernitz Wir hatten einen schweren Start mit vielen knappen 2:3-Niederlagen, weil wir oft nach starkem Beginn nachließen. Dadurch wurde Unsicherheit ausgelöst und das Selbstvertrauen ließ nach. Dazu gesellte sich Unruhe durch Unmutsäußerungen einiger Ersatzspielerinnen, die sich zu wenig berücksichtigt fühlten.

Konnte die Zuspielerin Meike Schürholz, die zum Zweitligisten SG Marmagen-Nettersheim wechselte, nicht adäquat ersetzt werden?

Wernitz Die Angreifer mussten sich erst einmal auf die Spielweise unserer Zuspielerinnen Lisa Bartsch und Canan Sahin einstellen. Das war eine große Umstellung. Eine Umstellung auf dieser wichtigen Position führt immer zu Abstimmungsproblemen.

Erklären Sie, warum die SGL in der Hinrunde mehrmals ein Spiel nach einer 2:0-Führung hergab und viermal mit 2:3 verlor.

Wernitz Das ist vor allem eine mentale Sache. Ein, zwei Spielerinnen waren nie in Bestform. Unsere Spielführerin Diana Kiss litt häufig unter Schmerzen. Die Bälle konnten nicht immer verteidigt werden.

Hat die Teamstimmung im aufreibenden Abstiegskampf gelitten?

Wernitz Es ist richtig, dass es einige Unstimmigkeiten gab. Die sind entstanden, weil wir von der Erfolgsstraße abkamen. Der Mannschaft ging die Körpersprache verloren.

Im Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Bonn muss Ihr Team gewinnen, um in der 3. Liga West zu bleiben. Worauf wird es ankommen?

Wernitz Es wird auf jeden Fall wichtig sein, dass wir ein volles Haus haben und gut unterstützt werden. In Bonn ist auch immer die Hölle los. Es wird mit Sicherheit ein heißer Tanz werden. Auch Bonn wird ums Überleben kämpfen.

Werden alle Spielerinnen an einem Strang ziehen?

Wernitz Auf jeden Fall. Nur Stefanie Pflitsch wird fehlen und Jana Nahrstedt erst später dazustoßen. Am Samstag müssen wir akzeptieren, wenn Fehler gemacht werden. Hinfallen ist nicht schlimm, wenn man wieder aufsteht.

Würden Sie bei einem Abstieg Trainer der SGL bleiben?

Wernitz Das hängt davon ab, wie viele Spielerinnen bei einem Abstieg noch da sind. Pflitsch wird in der nächsten Saison pausieren. Vielleicht macht Sahin dasselbe. Ein, zwei unzufriedene Spielerinnen werden folgen. Bei einem Abstieg werden noch mehr gehen und dann wird es schwierig. Durch einen Klassenerhalt wird es leichter. Trotzdem mache ich ein weiteres Engagement in Langenfeld nicht vom Klassenerhalt abhängig.

FABIAN SCHMITT FÜHRTE DAS INTERVIEW.

(fas)
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