Lokalsport Der Beweis: Diese Handballer leben noch!

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld zeigte beim 34:26-Sieg gegen den VfL Gummersbach II seine bislang beste Saisonleistung.

 Pure Entschlossenheit: Linkshänder Henrik Heider (mit Ball/links Dustin Thöne) war mit sieben Toren der erfolgreichste Langenfelder Werfer.

Pure Entschlossenheit: Linkshänder Henrik Heider (mit Ball/links Dustin Thöne) war mit sieben Toren der erfolgreichste Langenfelder Werfer.

Foto: Ralph Matzerath

Es war wie eine Wiedergeburt. Und ganz viel sah bei den Handballern der SG Langenfeld (SGL) so aus wie in der vergangenen Saison, an deren Ende als Höhepunkte der Aufstieg und der Triumph im Deutschen Amateurpokal standen. Dann wurde das Abenteuer 3. Liga nach einem ordentlichen Start (3:5 Punkte) immer mehr zur Last - mit neun zum Teil äußerst schmerzhaften Niederlagen in Folge und dem Abrutschen ans Ende der Tabelle. Fürs Heimspiel gegen den VfL Gummersbach II durfte das Team von Trainer Dennis Werkmeister deshalb nicht unbedingt als Favorit gelten. Vielleicht wirkte der Aufsteiger beim 34:26 (17:10) gerade deshalb völlig losgelöst. Der Erfolg war noch kein Wendepunkt, zumal die SGL mit 5:23 Punkten weiter Letzter ist. Langenfeld liegt jetzt aber nur zwei Zähler hinter dem TSV GWD Minden II (7:21) auf Rang 13. Im günstigsten Fall könnte Langenfeld zum Abschluss der Hinrunde die Abstiegsplätze verlassen - wenn es am nächsten Samstag (19 Uhr) in Minden gewinnt.

Es passte perfekt ins Mannschaftsbild, das sich niemand alleine den Schuh für den Auftritt voller Leidenschaft anziehen wollte. Das galt selbst für den diesmal brillanten Torhüter Tobias Geske. "Heute haben alle ein sehr gutes Spiel gemacht", fand der 29-Jährige, "das freut mich sehr." Das passende Lob für die Leistung mussten andere übernehmen - die das auch ganz gerne taten. "Tobi war ein super Rückhalt", fand etwa Rückraumspieler Tim Menzlaff. Und Trainer Werkmeister als gewöhnlich eher strenger Chef-Kritiker seiner Torleute ging noch weiter: "Er war heute der alles überragende Spieler."

Geske bot zahlreiche Glanzparaden und konnte sich sogar zweimal in die Torschützenliste eintragen, als der VfL seinen eigenen Keeper zugunsten eines weiteren Feldspielers heruntergenommen hatte. Der Langenfelder Schlussmann erkannte jeweils die günstige Gelegenheit, als auf der anderen Seite niemand zwischen den Pfosten stand. Deshalb konnte er erst das 24:15 (43.) und etwas später das 30:19 (52.) zur höchsten Führung im Verlauf der gesamten 60 Minuten erzielen.

Ein Schlüsselspieler vor dem Torhüter war Dustin Thöne. Hinten war er maßgeblich daran beteiligt, dass die SGL über weite Strecken ihre stärkste Deckung in dieser Saison stellte - und vorne war er ein Sinnbild dafür, wie sich Hingabe und Spielwitz ergänzen können. So wurde der hohe Einsatz unter anderem mit dem 22:14 (40.) und einer zusätzlich verhängten Zeitstrafe gegen den VfL belohnt. Fünf Minuten später zerlegten Thöne und Torschütze Menzlaff die Gummersbacher Deckung mit einem Doppelpass zum 26:17 (45.). Und weil es einmal so gut geklappt hatte, setzten sie dieselbe Idee rund 30 Sekunden später erneut in die Tat um - 27:18 46.). "Dustin hat das super gemacht", bestätigte Tim Menzlaff.

Die SGL startete mit dem 4:0 (6.) und 6:2 (10.) stark, ehe sie sich einen Durchhänger erlaubte - 6:7 (17.). "Wir sind kurz eingebrochen, aber es ist weitergegangen", fand Kapitän Matthias Herff "heute konnten wir astrein alles umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Diese Mannschaft ist nicht tot." Herff betrat erst in der 23. Minute das Feld und steuerte sechs Treffer bei - was gemessen an der Einsatzzeit die beste Quote war. Sieben Tore gingen auf das Konto von Linkshänder Henrik Heider, der im halbrechten Rückraum sehr viel Entlastung für die linke Seite schaffte. Insgesamt war es eben wie eine Wiedergeburt und ganz viel sah so aus wie in der traumhaften vergangenen Saison.

SG Langenfeld: Joest, Geske (2) - Thöne (3), Heider (7), Wolter (1), Preissegger, Adams, Klimke (1), Herff (6), Stolley, Eich (7/4), Boelken (1), Menzlaff (5), Nelte (1).

(RP)
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