Lokalsport Die Handballer und ihr Höhenflug

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld ist seit ein paar Wochen besonders erfolgreich, weil er als Team hervorragend funktioniert. Trainer Dennis Werkmeister sieht aber immer noch Luft nach oben und warnt seine Mannschaft vor dem VfB Homberg.

 Ab durch die Mitte: Weil André Eich (am Ball) ein sehr gutes Auge für die Situation hat, erkennt er oft eine passende Lücke. Der Regisseur ist ein besonders wichtiges Teil im Puzzle der Langenfelder Handballer.

Ab durch die Mitte: Weil André Eich (am Ball) ein sehr gutes Auge für die Situation hat, erkennt er oft eine passende Lücke. Der Regisseur ist ein besonders wichtiges Teil im Puzzle der Langenfelder Handballer.

Foto: Ralph Matzerath

Die nächste Niederlage wird irgendwann kommen. Derzeit jedoch scheint der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) irgendwie über den Dingen zu schweben. Die jüngsten Erfolge in der Meisterschaft und die Qualifikation für den Deutschen Amateurpokal belegen, dass sich die Mannschaft auf einem guten Weg befindet. Trainer Dennis Werkmeister sieht das natürlich mit Genugtuung, zumal er die Leidenschaft für seinen Sport vorlebt. Trotzdem ist der 33-Jährige darum bemüht, den Blick für die Realität zu schärfen - um ein Abheben zu verhindern. Das gilt allgemein für den Rest der Saison, in dem sich der Zweite Langenfeld so weit wie möglich oben behaupten will. Das gilt außerdem besonders für das Heimspiel morgen (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den VfB Homberg. "Das wird sehr schwierig", vermutet Langenfelds Coach, "wir dürfen diese Aufgabe nicht unterschätzen."

Sein Urteil basiert unter anderem auf dem ersten Treffen aus der Hinrunde und auf anderen Ergebnissen des Aufsteigers. Am zweiten Spieltag gewann die SGL in Homberg mit 37:32, streute allerdings viele Fehler ein und brachte den Sieg eher glanzlos durch. Gleichzeitig bekam die Abwehr Hombergs Tobias Reich kaum in den Griff. Der Rückraumspieler überwies brillante 14 Treffer auf sein persönliches Konto.

Der Siebte Homberg schaffte gegen Top-Teams ein paar beachtliche Resultate - beim 29:29 gegen Borussia Mönchengladbach (Vierter), beim 26:24 in Essen (Fünfter), beim 35:36 in Düsseldorf (Sechster) und erst recht beim 34:30 über den Dritten TV Aldekerk. Hier erzielte Mirko Szymanowicz für den VfB 15 Tore (vier Siebenmeter), während Tobias Reich "nur" neun Mal erfolgreich war. Zuletzt beim 32:18 über den Letzten Unitas Haan konnte es sich Homberg sogar erlauben, den angeschlagenen Reich zu schonen. "Gegen uns wird er spielen", vermutet SGL-Coach Werkmeister. Seiner Ansicht nach muss Langenfeld den Härtetest defensiv als Kollektiv lösen. Und genau hier sieht Werkmeister durchaus Potenzial für eine Steigerung: "Da ist Luft nach oben."

Ein Plus der Langenfelder war zuletzt das flexibel einsetzbare Personal. Heißt übersetzt: Ein Gegner kann sich selten darauf einrichten, wie die SGL spielt. Werkmeister ist kein Freund einer festen ersten Sieben, an der er so lange wie möglich festhält. "Ich sage immer wieder, dass bei uns jeder Spieler sehr wichtig ist", betont der Coach, der bisweilen häufige Wechsel als Konstante bevorzugt - um den Gegner immer wieder vor andere Aufgaben zu stellen. Diesen Plan setzte Langenfeld damals auch in Homberg um, denn bis zum 9:8 (13.) standen Tim Menzlaff, Vinzenz Preissegger, André Eich, Sven Kniesche, Dustin Thöne und Jonas Zimmermann auf dem Parkett. Nach der Auszeit übernahmen Andreas Nelte, André Boelken, Max Adams, Philipp Wolter, Mirko Stolley und Tim Schickhaus die Arbeit der Teamkollegen.

Dass sich die SGL überhaupt Gedanken an einen möglichen Sprung in die 3. Liga zuwenden kann, hat sie ihrer größten Qualität zu verdanken. "Ich denke, wir schaffen es im Moment am besten, unsere Stärke als Mannschaft einzubringen", bestätigt Werkmeister. Deshalb geht er fest davon aus, dass die in Heimspielen in dieser Saison ungeschlagene SGL erneut alles geben wird. Das Motto: Die nächste Niederlage wird irgendwann kommen, aber es muss ja nicht jetzt sein.

(RP)
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