Fußball Die totale Verwandlung

Fußball-Landesligist HSV Langenfeld war noch vor Kurzem stark frustriert. Zwei überraschende Siege brachten aber sechs wichtige Punkte aufs Konto. Im Heimspiel gegen den 1. FC Grevenbroich-Süd ist ebenfalls was Zählbares drin.

Man darf sich schon ein wenig verwundert die Augen reiben. Vor gerade einmal zwei Wochen war bei den Landesliga-Fußballern des HSV Langenfeld viel Frust angesagt: "Wer so spielt, steigt ab." Damals lag das Team nach der 1:2-Pleite bei TuSpo Richrath am Boden. Umso eindrucksvoller gelang der Mannschaft von Trainer Guido Röhrig die Auferstehung. Nie erwartete Siege gegen den SC Union Nettetal (4:0) und beim 1. FC Mönchengladbach (2:0) brachten dem HSV sechs Punkte. "Ich hätte höchstens mit einem Punkt gerechnet", gibt Röhrig zu. Die Begegnung mit dem 1. FC Grevenbroich-Süd bietet nun die Chance, sich weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen (Sonntag, 15 Uhr, Burgstraße).

Für Röhrig liegt der Schlüssel zum Erfolg im Abstiegskampf klar in der letzten Silbe des Wortes: "Wir sind in den letzten Spielen über den Kampf ins Spiel gekommen. Wenn wir nur versuchen, schönen Fußball zu spielen, wird es nicht funktionieren." Sinnbild für den Wandel ist Thomas Breitmar. Der Routinier gab in den vergangenen Partien mit viel Ruhe den Abwehrchef. So fiel es bislang nicht ins Gewicht, dass Michael Dahmen (Rotsperre) fehlt und Björn Kreitz nach seiner Verletzung noch nicht hundertprozentig fit ist. Deshalb wird Röhrig an seiner Formation wohl wenig ändern.

Außerdem passt durch den Erfolg beim HSV jetzt fast wie selbstverständlich die Stimmung. "Die ist gelöst", berichtet Röhrig. Von zu großer Euphorie will er allerdings nichts wissen. Vor dem Gegner hat der Coach Respekt – und mit ihm auch noch eine Rechnung offen. Die 0:4-Niederlage in der Hinrunde war für Röhrig die schwächste Saisonleistung seiner Mannschaft.

Überholen möglich

Zusätzlicher Anreiz: Durch einen Dreier könnte der HSV (24 Punkte) die Grevenbroicher (26) sogar überholen und einen weiteren Kandidaten in den Abstiegskampf einführen – in dem mittlerweile sowieso die halbe Klasse steckt. Und kaum einer kann sich sicher sein, dass er sich nicht selbst in ein paar Wochen verwundert die Augen reiben muss.

(RP)
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