Fußball Ein bisschen Hoffnung: Baumberg lebt

Monheim · Der vom Abstieg bedrohte Fußball-Oberligist hält sich im Kampf um den Klassenerhalt auch an kleinen Fortschritten fest. Angreifer Ivan Pusic hat die vier letzten Treffer erzielt - aber er braucht Unterstützung. Positiv ist der neue innere Zusammenhalt.

 Bodenakrobatik: Erkan Ari (Dritter von links) und die Sportfreunde Baumberg müssen im harten Abstiegskampf vermutlich noch ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen - was Emrah Eyüboglu (links) und Daniel Rey Alonso (rechts) natürlich auch ganz genau wissen.

Bodenakrobatik: Erkan Ari (Dritter von links) und die Sportfreunde Baumberg müssen im harten Abstiegskampf vermutlich noch ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen - was Emrah Eyüboglu (links) und Daniel Rey Alonso (rechts) natürlich auch ganz genau wissen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Auf den ersten Blick hat sich so viel nicht geändert für den Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB). Nach den beiden ersten Spielen in der Rückrunde liegt das Team von Trainer Salah El Halimi weiter auf Rang 17 und damit auf einem der vier festen Abstiegsplätze. Daraus lässt sich vor allem schließen, dass der Kampf um den Klassenerhalt wohl erst am letzten Spieltag der Saison entschieden wird. Möglicherweise wird die Partie bei TuRU Düsseldorf sogar zum echten Finale. Es gibt für Baumberg trotz der weiter großen Gefahr immerhin ein paar Anzeichen dafür, dass die Sportfreunde möglicherweise den Anschluss so weit wieder herstellen können, dass die überhaupt für ein Endspiel in Frage kommen.

Bereits in der Winter-Vorbereitung war erkennbar, dass die Mannschaft bei einem Fehler nicht direkt in Einzelteile zerfällt - was in der Hinrunde mehrmals passierte. Auf den Mangel an Zusammenhalt war es nicht zuletzt zurückzuführen, dass die Sportfreunde ihren bislang letzten Meisterschaftssieg am 2. November 2014 beim 4:0 über Sonsbeck schafften - vor vier Monaten. Besonders bitter fielen zwei Pleiten direkt vor der Winterpause aus, denn Baumberg verlor gegen die ebenfalls gefährdeten Nievenheim (1:2) und TuRU Düsseldorf (0:2).

Den größten Fortschritt bei der eigenen Moral bot am Sonntag das 2:2-Unentschieden beim favorisierten VfR Krefeld-Fischeln, als die Gäste schon in der dritten Minute den 0:1-Rückstand kassierten. "Wir haben richtig einen in die Fresse bekommen, aber wir haben uns gewehrt und dann auch richtig Fußball gespielt", sagt Trainer Salah El Halimi, der seit der Trennung von Marc Schweiger am Anfang des Jahres an der Seitenlinie steht. Baumberg erzielte durch Ivan Pusic das 1:1 und das 2:1, ehe Krefeld in den letzten 20 Minuten vermehrt Druck machte und bei den Sportfreunden zum Teil die Ordnung verloren ging.

Stichwort Ivan Pusic: Der 29 Jahre alte Angreifer ist das beste Mittel in der Offensive der Baumberger - und belegt gleichzeitig deren größte Schwäche. Seit dem Sieg über Sonsbeck gab es aus sieben Spielen keinen Sieg, sondern fünf Niederlagen und zwei Unentschieden mit 4:16 Toren. Alle vier Treffer gingen auf das Konto von Pusic, der es jedoch alleine nicht richten kann. "Natürlich müssen wir torgefährlicher werden", weiß El Halimi. Sein Trost: Es sind Chancen da. Sein Problem: Die karge Ausbeute lässt sich kaum durch Mehrarbeit abstellen, weil viele andere Baustellen vorhanden sind und personelle Probleme manche Pläne sowieso von jetzt auf gleich wertlos werden lassen.

Ein verbesserter Abschluss könnte zugleich die Defensive entlasten, in der die Viererkette zuletzt aus vier Innenverteidigern bestand. Baumberg hat auch deshalb bereits 41 Gegentreffer kassiert, weil die Abwehr nicht eingespielt sein kann. In der Addition steht der Oberligist nach zwei Spielen trotzdem ein winziges bisschen besser da als am Anfang der Hinrunde. Seinerzeit gab es ein 0:5 in Duisburg und ein 0:3 gegen Krefeld-Fischeln - null Punkte, 0:8 Tore. Diesmal wurde daraus ein 0:4 gegen Duisburg und das 2:2 in Krefeld - ein Punkt, 2:6 Treffer. "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt", findet ihr Trainer. Widersprechen kann ihm da keiner. Ob das Zeichen reicht, wird sich herausstellen müssen. Im Grunde hat Baumberg jedes Wochenende ein Finale. Das gilt am nächsten Sonntag (15 Uhr) gegen den Siebten Hönnepel-Niedermörmter ebenso wie am 22. März (15 Uhr) beim Letzten Homberg. Spätestens dann dürfte sich zeigen, wie weit der neue innere Zusammenhalt wirklich trägt.

(RP)
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