Lokalsport Ein glanzvolles Olympia-Jahr

Oft · Von neun Düsseldorfer Sportlern in Rio kehren sieben mit Medaillen zurück.

ist es unverständlich und nicht gut, wenn sich Geschichte wiederholt. Manchmal aber ist eine historische Replik eine Erfolgsgeschichte. So wie bei Annika Sprink. Die 20-jährige Hockeyspielerin des DHC wandelte 2016 auf den Spuren ihrer Mutter. Einst spielte Elke Sprink in der deutschen Hockey-Auswahl bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles und hatte Silber mit nach Hause gebracht. Tochter Annika schaffte quasi als "last minute-Nominierte" den Sprung in den olympischen Rio-Flieger und hatte mit Bronze ebenfalls Edelmetall im Rückreisegepäck.

Sowieso wurden von neun Düsseldorfer Rio-Startern sieben mit Medaillen dekoriert. Der Löwenanteil davon wurde bei den Paralympics, den olympischen Spielen der Behinderten, gewonnen. Mit Stephanie Grebe, Sandra Mikolaschek, Thomas Schmidberger, Jochen Wollmert und Valentin Baus waren gleich fünf Aktive der Borussia nominiert. Erfolgreichster Tischtennisspieler war Schmidberger mit jeweils der Silbermedaille im Einzel und Teamwettbewerb der Wettkampfklasse 3 (mittlere Querschnittlähmung). "Es war eine unfassbar geile Zeit in Rio und ich bin glücklich mit meinen beiden silbernen Freunden", meinte der Rollstuhl-Tischtennisspieler.

Bei den Paralympics gewannen Grebe (WK6/beide Hände und der rechte Unterschenkel fehlen) und Baus (WK 5/Glasknochen) ebenfalls Silber. Mikolaschek ging in der WK4 (inkomplette Querschnittlähmung) genauso wie Paralympics-Titelverteidiger Jochen Wollmert in der WK 7 (Versteifung der Hand- und Fußgelenke) bei der Medaillenvergabe leer aus. Beide mussten sich mit Platz fünf zufrieden geben.

Das sah bei den Düsseldorfer Olympia-Teilnehmern anders aus, denn auch die beiden Sprink-Mannschaftskameradinnen Lisa-Marie Schütze und Selin Oruz erhielten Bronze. Schütze markierte im Bronze-Duell gegen Neuseeland sogar den Siegtreffer. Auch Tischtennisspieler Timo Boll (Borussia) machte quasi den Siegtreffer. Nach dem verwandelten Matchball im Spiel um Mannschaftsbronze gegen Südkoreas Joo Saehyuk lächelte Boll erleichtert. Einmal, weil er sich und dem deutschen Team olympisches Edelmetall gerettet hatte und zum zweiten, weil es endlich vorbei war. Der deutschen Tischtennis-Ikone war beim Doppel mit dem Ex-Borussen Bastian Steger ein Wirbel im Nackenbereich rausgesprungen.

(RP)
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