Fußball Ein Trainer reist in die Vergangenheit

Monheim · Der Fußball-Oberligist SF Baumberg hatte am Wochenende eine Pause, muss nun aber am Mittwoch um 19.30 Uhr beim Wuppertaler SV antreten. Für Sportfreunde-Coach Marc Schweiger werden dann Erinnerungen an alte Zeiten wach.

 Sieht es positiv: Baumbergs Trainer Marc Schweiger freut sich auf die Aufgabe in Wuppertal.

Sieht es positiv: Baumbergs Trainer Marc Schweiger freut sich auf die Aufgabe in Wuppertal.

Foto: Ralph Matzerath

Auch diese Medaille hat sicher ihre zwei Seiten. Der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) durfte gestern in der Meisterschaft eine Pause einlegen, denn die schwierige Partie beim Wuppertaler SV wurde verschoben. Dem Klub aus dem Bergischen stand das Gelände rund um das Stadion am Zoo jetzt wegen eines Bauernmarktes nicht zur Verfügung. Das heißt für die Baumberger, dass sie nun am Mittwoch (19.30 Uhr) außer der Reihe im Einsatz sind - was zumindest für manche Spieler aus beruflichen Gründen nicht einfach ist. "Der eine oder andere wird direkt nach Wuppertal kommen", sagt Marc Schweiger. Für den SFB-Coach hatte der freie Sonntag aber auch einen Vorteil, denn er konnte sich auf eine Spionagetour begeben. Schweiger wollte sich die Partie zwischen der U 23 von RW Oberhausen und Jahn Hiesfeld ansehen (2:3), um sich einen frischen Eindruck vom nächsten Heimspiel-Gegner zu verschaffen. Auf Oberhausen trifft Baumberg am 21. September (15 Uhr, Sandstraße).

Nach dem verkorksten Saisonstart mit dem 0:5 beim MSV Duisburg U 23 und dem 0:3 gegen den VfR Krefeld-Fischeln deuten die jüngsten Auftritte darauf hin, dass die Sportfreunde allmählich etwas wie Stabilität aufbauen. In der Meisterschaft gab es das 1:1 in Hönnepel-Niedermörmter und das 1:0 gegen Homberg, im Niederrheinpokal das 3:1 beim Kreisligisten Biemenhorst und das 7:3 (Verlängerung) beim Bezirksligisten Emmerich-Vrasselt. Damit daraus ein dauerhafter Aufschwung wird, benötigt Baumberg in Wuppertal zumindest eine überzeugende Leistung.

Schweiger sieht der Aufgabe am Mittwoch mit Spannung entgegen. "Ich habe da sieben Jahre gespielt und 2002 bin sich mit Wuppertal in die 2. Bundesliga aufgestiegen", sagt der SFB-Trainer, der sich deshalb besonders gut auf die meist hitzige Atmosphäre rund um Wuppertaler Heimspiele einstellen kann: "Wenn das im Rahmen bleibt, ist das in Ordnung. Zum Fußball gehören einfach Emotionen." Einen zusätzlichen Anreiz sieht er darin, an einem Abend unter Flutlicht auf einem Naturrasen spielen zu können.

Baumberg wird vielleicht nicht mit einem Konzept aus der Abteilung Sturm und Drang beginnen, will sich aber auch nicht verstecken. "Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass in dieser Liga an bestimmten Tagen jeder in der Lage ist, jeden anderen zu schlagen", findet Schweiger, den die aktuelle Serie in dieser Einschätzung bestätigt. Ein Beispiel: Duisburgs U 23 hinterließ beim deutlichen Sieg über die Baumberger einen herausragenden Eindruck, verlor aber wenig später zu Hause gegen den Aufsteiger VfR Krefeld-Fischeln - der unter anderem deshalb an die Tabellenspitze klettern konnte.

Grundsätzlich haben die Baumberger an den Wuppertaler SV in sportlicher Hinsicht sogar gute Erinnerungen. In der vergangenen Saison gab es am fünften Spieltag ein 1:1 und ein paar Monate später sogar drei Punkte. Weil die Polizei für die Partie in Baumberg aufgrund des zu erwartenden hohen Andrangs und einiger schwieriger Wuppertaler Fans ein Sicherheitsrisiko sah, wurde das Heimspiel der Sportfreunde am Ende nach Wuppertal verlegt. Baumberg machte damals das Beste daraus und gewann am 16. Februar 2014 dank einer richtig starken Leistung im Zoostadion mit 3:1. Diesmal liegt zwar kein Ortswechsel vor, sondern nur einen Termin-Verschiebung. Trotzdem hätte kein Baumberger was dagegen, wenn sich der Rest der Geschichte wiederholt.

(RP)
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