Lokalsport Elfen wollen zum Favoritenschreck werden

Leverkusen · An den guten Tagen braucht die Abwehr von Bayers Handballerinnen samt Keeperin in der Liga keinen Gegner zu scheuen. Läuft es aber defensiv nicht, dann meist richtig. Licht und Schatten bekamen die Fans der Elfen in den beiden letzten Heimspielen zu sehen - dem 18:36-Debakel gegen Leipzig (beinahe ohne Gegenwehr) und dem 20:18-Sieg gegen Blomberg-Lippe (mit vorzüglicher Arbeit gegen den Ball).

Morgen stehen die Elfen vor einer weiteren Bewährungsprobe für Abwehr und Torfrauen. Im Pokal empfangen die Elfen mit dem TuS Metzingen nicht nur einen heißen Titelanwärter in der Ostermann-Arena (16 Uhr). Auch Anna Loerper kehrt an ihre alte Wirkungsstätte zurück - Deutschlands Handballerin des Jahres. "Das ist mit das Beste, was die Bundesliga zu bieten hat. Über Anna muss man nicht viele Worte verlieren", sagt Elfen-Trainerin Renate Wolf über ihren einstigen Schützling, der inzwischen Dreh- und Angelpunkt im TuS-Spiel ist und als extrem schwer zu verteidigen gilt.

Diesen Ruf genießt auch Metzingens Kreisläuferin Julia Behnke. Gemeinsam sei das Duo "eine richtig starke Waffe" des Favoriten - und eine Herausforderung für den Leverkusener Mittelblock. Wolf macht sich nichts vor. Gegen diesen Gegner von Format wird eine gute Abwehr alleine wohl nicht reichen, um einen Überraschungserfolg feiern zu können. Erst recht besteht Steigerungsbedarf gegenüber der ärgerlichen Auswärtsniederlage zuletzt in Göppingen, die nicht nur Wolf für "völlig unnötig" hielt.

"Im Vergleich zu diesem Auftritt müssen wir in allen Belangen zulegen - sowohl in der Verteidigung, als auch im Angriff", betont die Trainerin. Sie hat sich zwar sehr über das Kurz-Comeback der lange verletzten Anne Jochin gefreut, warnt nun aber davor, sie frühzeitig zur Hoffnungsträgerin für das schwere Pokalspiel zu machen. "Sie braucht noch Zeit und wir werden sie deshalb langsam heranführen", kündigt sie an.

Ob mit oder ohne Jochin - Personell sind die Leverkusenerinnen schwächer besetzt als der finanziell mit deutlich üppigeren Mitteln ausgestattete Titelkandidat. Doch von so etwas hat sich Wolf noch nie beeindrucken lassen, zumal ihr Team einiges Potenzial mitbringt und bereits gezeigt hat, zu was es an guten Tagen imstande ist.

Die Chef-Elfe will mit ihren Schützlingen konsequent dagegen halten und Metzingen mit Kampfkraft, Entschlossenheit, Zusammenhalt und (nicht zuletzt) auch den eigenen Fans im Rücken aus dem Pokal werfen.

(RP)
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