Fußball Elferpack: Baumberg verlässt Abstiegsplätze

Monheim · Fußball-Oberligist hatte im Abstiegskampf einen Sieg über den Letzten PSV Wesel-Lackhausen eingeplant – aber ganz sicher kein 11:0.

 Voller Tatendrang: Stürmer Daniel Somuah (links) trug sich immerhin dreimal in die Torschützenliste ein – und einmal eher unabsichtlich.

Voller Tatendrang: Stürmer Daniel Somuah (links) trug sich immerhin dreimal in die Torschützenliste ein – und einmal eher unabsichtlich.

Foto: Ralph Matzerath

Fußball-Oberligist hatte im Abstiegskampf einen Sieg über den Letzten PSV Wesel-Lackhausen eingeplant — aber ganz sicher kein 11:0.

Natürlich hatte der Fußball-Oberligist SF Baumberg (SFB) inständig gehofft, gegen den Letzten PSV Wesel-Lackhausen drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Eigentlich war ein Erfolg sogar die Grundlage für alle Kalkulationen. Aber das? Mit dem 11:0 (5:0) gegen die überforderten Gäste dürfte Baumberg ein Ergebnis für die eigenen Geschichtsbücher eingefahren haben. Ob das Ergebnis angemessen, zu deutlich, ungerecht oder angesichts der Kräfteverhältnisse sogar höher hätte ausfallen können, interessierte am Ende sowieso erst in zweiter Linie. Durch den eigenen Erfolg und die gleichzeitige Niederlage des VfB Hilden (3:4 beim Zweiten FC Kray) verließ Baumberg zum ersten Mal seit langer Zeit die Abstiegsplätze. "Ich kann mich nicht erinnern, schon mal mit 11:0 gewonnen zu haben", sagte SFB-Trainer Markus Kurth, "wir haben unsere erste Chance genutzt. Und dann steht es nach einer Viertelstunde 3:0. Es war ein genialer Tag für unsere Kreativabteilung."

Die Angelegenheit hätte womöglich schleppend werden können, weil sich die Gäste bei Ballbesitz der Sportfreunde vollzählig in die eigene Hälfte zurückzogen. Dass es dazu nicht kam, ging früh auf das Konto von Necati Ergül, der erneut das Vertrauen für seine Aufnahme in die Startelf rechtfertigte. Der Stürmer erkämpfte sich den Ball, kombinierte zügig mit Nils Esslinger und vollendete zur 1:0-Führung (6.). Zwischen dem 2:0 (15.) von Louis Klotz und dem 3:0 von Erkan Ari (16.), der einen der zahlreichen Fehler in der PSV-Abwehr ausnutzte, lagen nicht mal 60 Sekunden. Bis zum 4:0 (25.) durch Ivan Pusic, der einen weiteren Patzer bestrafte, dauerte es etwas länger — bevor sich Baumberg hinten selbst ein bisschen Chaos leistete (34.). Das ansonsten harmlose Schlusslicht bekam in dieser Szene einen Ansatz von Gelegenheit — wie auch kurz vor der Pause beim Freistoßversuch von Matthäus Cwiek (45.+1), der über das Tor flog.

Sehenswert arbeitete Kurths Elf ihren nächsten Treffer durch Necati Ergül heraus, den Ivan Pusic und Erkan Ari vorbereiteten — 5:0 (42.). Die Frage nach dem Sieger stellte sich hier längst nicht mehr. Trotzdem forderte Kurth in der Kabine die volle Konzentration: "Wir haben uns vorgenommen, weiter aufs Tempo zu drücken und nicht nachzulassen." Das gelang für rund zehn Minuten weniger überzeugend, weil Wesel vorübergehend mehr Gegenwehr zeigte und um eine Begrenzung des Schadens bemüht war. Spätestens mit dem 6:0 (56.) von Erkan Ari nahmen die Baumberger die Arbeit aber wieder hundertprozentig auf. Der Freistoß von SFB-Kapitän Hayreddin Maslar ging knapp drüber (59.), während der Pusic-Schuss an den Pfosten klatschte (60.). Der zweimal von Louis Klotz bediente Saniel Somuah erhöhte auf 7:0 (65.) und 8:0 (70.). Anschließend folgte jene Szene, die für den ohnehin gestraften Tabellenletzten alles noch schlimmer machte.

Als ein Spieler des PSV im Strafraum am Boden lag, traf Somuah zum 9:0 (77.). "Ich wollte den Ball wirklich nur ins Aus schießen", beteuerte der Stürmer. Nach Ansicht des Schiedsrichters war das Tor trotzdem den Regeln entsprechend erzielt und musste zählen. Zwei Minuten darauf stand Somuah erneut im Mittelpunkt, als er in einem Zweikampf mit Wesels Cwiek verwickelt war. Der Baumberger sah die Gelbe Karte und sein Kontrahent wegen Nachtretens sogar die Rote Karte (79.). Der von Nils Esslinger bediente Louis Klotz stellte das Ergebnis auf 10:0 (82.) und Pusic machte aus der Flanke von Pascal Schmitz das 11:0 (85.). Dieses Resultat dürfte Aufnahme in die vereinsinternen Geschichtsbücher finden.

(RP)
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