Vorgespult Favorit - eine Rolle, die nicht jeder klasse findet

Langenfeld · Wer Salah El Halimi erzählen will, dass sein Team der Top-Favorit für den Aufstieg in die Oberliga sei, erntet vermutlich zumindest leicht böse Blicke. Das bedeutet viel, weil der Trainer des Fußball-Landesligisten SF Baumberg zu den besonders höflichen Menschen gehört. Allerdings lässt sich nachvollziehen, dass ihn die vielen Vorschuss-Lorbeeren nerven. Warum? Zuerst hilft ein Blick zurück in die beiden letzten Oberliga-Jahre. Einmal reichte es soeben noch zum Klassenerhalt, dann nicht mehr. Baumberg verfügte jeweils über einen Kader, der theoretisch hohen Ansprüchen genügte, und der Abstieg hatte nicht nur mit Pech oder Verletzungen zu tun. Es waren viele Bausteine, die nicht an der richtigen Stelle lagen.

 Mal überlegen: Baumbergs Trainer Salah El Halimi ist mit dem Blick auf die gesamte Saison lieber vorsichtig.

Mal überlegen: Baumbergs Trainer Salah El Halimi ist mit dem Blick auf die gesamte Saison lieber vorsichtig.

Foto: Ralph Matzerath

El Halimi hat der Mannschaft eine bessere Außendarstellung beibringen können - auf und neben dem Feld. Weil es bei den Abgängen und Zugängen eine sehr lange Liste gab (jeweils 15 Namen), muss er außerdem erst Team bauen, in dem alle Rädchen ineinandergreifen. Das wäre einfacher, wenn alle Spieler halbwegs durchgängig miteinander trainieren könnten - wovon bisher manchmal wenig zu sehen ist. Irgendwer fehlte bisher praktisch immer. Zwei Beispiele: Erst waren Ivan Pusic und Hayreddin Maslar weg, jetzt verabschiedeten sich Louis Klotz und Ali Daour in den Urlaub.

Nun hat sich auch noch Verletzungspech eingestellt und der Ausfall von Gordon Weniger (Kreuzbandriss) trifft die Baumberger hart. Unter dem Strich hat El Halimi derzeit derart viele Baustellen, dass er die Rolle das Favoriten für eine ganze Weile nicht annehmen wird - schon gar nicht morgen (15 Uhr) beim FC Remscheid. Dem Gegner bescheinigt El Halimi viel Potenzial - was beim 1:1 der Remscheider in Wülfrath zu sehen gewesen sei. "Für uns wird das ganz schwierig", betont der Baumberger Trainer. Morgen gegen 16.45 Uhr wird er wieder ein bisschen mehr wissen.

Eine Etage tiefer geht der Bezirksligist FC Monheim offensiver damit um, dass ihn die Konkurrenz in den Rang des heißesten Meisterschafts-Kandidaten hievt. Das ist kein Wunder, weil die Monheimer ihr ohnehin nicht schlecht besetztes Team weiter verstärkten. Weil sich die Veränderungen zudem insgesamt in einer überschaubaren Größenordnung bewegen, kann von Umbau oder Neu-Aufbau keine Rede sein. Im Rheinstadion gilt aber die allgemeine Regel: Eine Garantie auf den Titel gibt es nicht. Der FCM muss morgen (15.30 Uhr) zunächst die Aufgabe bei der SG Unterrath lösen.

(RP)
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