Lokalsport Fehlerhafter LTV erleidet Schiffbruch

Leichlingen · Gegen die SG Schalksmühle-Halver unterlag der Drittligameister 30:35. Trainer Frank Lorenzet kritisierte seinen Torwart.

 Neu an Bord: Zugang Christian Mergner konnte bei seinem Heimdebüt nur einen Treffer zur 30:35-Niederlage beisteuern. Insgesamt zeigten das Team von Trainer Frank Lorenzet zu selten seine Stärken aus der Hinrunde.

Neu an Bord: Zugang Christian Mergner konnte bei seinem Heimdebüt nur einen Treffer zur 30:35-Niederlage beisteuern. Insgesamt zeigten das Team von Trainer Frank Lorenzet zu selten seine Stärken aus der Hinrunde.

Foto: MISERIUS

Als verwegene "Piraten der Wupper" ließen sich die Handballer des Leichlinger TV ankündigen. Zu sehen bekamen die Zuschauer im eher spärlich besetzen Smidt-Forum - um im Bild zu bleiben - dann jedoch nur einen unsicheren Haufen von Leichtmatrosen. Dem "Kapitän", Trainer-Manager Frank Lorenzet, ging das 30:35 (16:18) gegen die SG Schalksmühle-Halver naturgemäß auch dementsprechend auf die Nerven - und an die Stimme.

Mit einigen Minuten Abstand auf den Schlusspfiff gab sich der Coach der Pirates jedoch erstaunlich gnädig. Zunächst gratulierte er artig dem Gegner zum "verdienten Sieg", und gab dann zu, dass das Spiel seiner Schützlinge "sehr schlecht" gewesen sei. "Aber bei der schweren Situation hatte ich mit einem solchen kollektiven Ausfall eigentlich schon viel früher in der Saison gerechnet", verriet er - und mochte dann auch bei seiner Kritik nicht groß in die Tiefe gehen.

Einen pickte er dann doch namentlich heraus: Keeper Ante Vukas, der - pikante Randnotiz - ab dem Sommer das Trikot von Schalksmühle-Halvar tragen wird. Der hatte mit einem Fehlpass zum Gegner (samt Gegentor) begonnen, dann mit einem gehaltenen Siebenmeter Hoffnung aufkommen lassen, aber insgesamt jedoch nur in wenigen Situationen die Qualitäten gezeigt, die die Sauerländer von seiner Verpflichtung überzeugt hatten. "Nur zehn gehaltene Bälle sind unterirdisch", befand Lorenzet.

Doch die Fehlerkette endete nicht zwischen den Pfosten des Leichlinger Tores. "In der Abwehr waren wir zu passiv und vorne haben wir kein Mittel gefunden und zu viele Hundertprozentige verworfen", fasste der Trainer die Gründe für diese "bittere, bittere Heimniederlage" zusammen. Auch mit der Resonanz war er nicht zufrieden. "Es macht nicht so viel Spaß, wenn du die Woche über hart arbeitest und dann am Spieltag nur 200 Zuschauer da sitzen", sagte er.

Die Aufzählung der Defizite hätte Lorenzet durchaus noch ausführlicher gestalten können. Vier verworfene Siebenmeter (wenngleich bei einem der Nachwurf verwandelt wurde) bei lediglich drei verwandelten Strafwürfen sind eine mehr als nur dürftige Quote. Und das Überzahlspiel entpuppte sich so gut wie immer - selbst mit zwei Spielern mehr auf dem Feld - als Vorteil der Gäste.

Als die Leichlinger es einmal besser machten und wieder bis auf einen Treffer herankamen (27:28), zeigten sie einen Makel, der sich wie ein roter Faden durch die 60 Minuten zog. Immer dann, wenn sich die Pirates mühsam wieder in Schlagweite gebracht hatten, verloren sie völlig die Ordnung, spielten hektisch und leisteten sich fast schon mit Ansage unnötige Fehlpässe und schlechte Würfe in Serie. Entmutigen ließ sich Lorenzet von der freilich Pleite nicht. "Wir werden weiter hart arbeiten und wir werden wiederkommen", kündigte er an. Und vielleicht machen die Pirates ihrem Namen schon am kommenden Samstag wieder alle Ehre. Dann treten sie zum Auswärtsspiel beim Tabellenletzten in Ratingen an - vermeintlich leichtere Beute für verwegene Freibeuter.

LTV: Vukas, Fuchs (nicht eingesetzt) - Lange (5), Hilger (5/2), Hansen (3), Novickis (3), Lajnef (6), Barwitzki (n.e.), Mergner (1), Zechmeister (2), Kreckler (5/1).

(RP)
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