American Football Football: Das Endspiel um den Aufstieg

Langenfeld · Der Regionalliga-Zweite Langenfeld erwartet heute den ungeschlagenen Spitzenreiter Paderborn Dolphins. Nach dem 24:30 aus der Hinrunde braucht das Team von Headcoach Michael Hap einen Sieg mit mehr als sechs Punkten Differenz.

Heute steigt ab 16 Uhr das Spiel des Jahres für die Langenfeld Longhorns. Das Team von Headcoach Michael Hap liegt in der Football-Regionalliga NRW mit 12:2 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz - hinter den ungeschlagenen Paderborn Dolphins (14:0), die das Duell der Hinrunde im Juni knapp mit 30:24 für sich entschieden. Es war damals die erste Niederlage für die Longhorns nach dem Neustart in der Landesliga und 33 Pflichtspiel-Siegen in Folge. Das Gipfeltreffen im Stadion an der Jahnstraße ist aber mehr als nur die Gelegenheit zu einer Revanche. Es geht vielmehr um eine Antwort auf die Frage, wer am Ende der Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern kann: Langenfeld oder Paderborn?

"Das ist natürlich ein ganz besonderes Spiel für uns", bestätigt der Vereinsvorsitzende Mario Corosidis. Nach dem Insolvenzverfahren, der Neugründung des Vereins als American Football Club Langenfeld (AFC) und dem souveränen Marsch durch die unteren Ligen hat die Mannschaft in dieser Saison die Gelegenheit, in die 2. Liga (German Football League 2) zurückzukehren. Damit wäre sie zugleich wieder in derjenigen Klasse angelangt, aus der sie sich 2011 ohne sportliches Verschulden verabschieden musste.

"Wenn wir eine Chance auf den Aufstieg haben wollen, müssen wir gewinnen", sagt der 34-jährige Corosidis, der lange eine aktive Stütze der Longhorns war und seine Karriere nach einem Kreuzbandriss im ersten Saisonspiel beenden musste: "Wir haben uns intensiv auf den Gegner vorbereitet und sind motiviert bis in die Haarspitzen." Selbst im Falle des erhofften Erfolges dürfe man aber nicht vergessen, dass es danach zwei weitere Meisterschaftsspiele in der Regionalliga gebe, die Langenfeld dann ebenfalls positiv über die Bühne bringen müsse. Trotzdem ist der Schwerpunkt klar: "Im Moment konzentrieren wir uns aber nur auf das Duell mit Paderborn." Um an den Dolphins vorbeizuziehen zu können, müssen die Longhorns den direkten Vergleich für sich entscheiden - und das ist nur durch einen Sieg mit mehr als sechs Punkten Unterschied möglich. Bei einer Niederlage sind die Langenfelder mit hoher Wahrscheinlichkeit raus aus dem engen Aufstiegsrennen.

Kompliziert wird der Titelkampf allerdings durch die Tatsache, dass ein Spiel der Paderborner am Ende der Saison aus der Wertung genommen wird. Beim Sieg gegen Remscheid Amboss (30:13) hatten die Dolphins einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt. Der Verband NRW trägt dabei jedoch offensichtlich eine Mitschuld, weil die Verantwortlichen den betreffenden Spieler gegen das Reglement für die Regionalliga zugelassen hatten - was letztlich ein echtes Chaos auslöste. Am Ende einigten sich die Beteiligten darauf, die Partie nach der Saison komplett aus der Wertung zu nehmen - als hätte sie nie stattgefunden.

Bei Punktgleichheit zwischen Langenfeld und Paderborn müsste dann ein Koeffizient entscheiden, der sich aus der Anzahl der Spiele und Siege in der Saison errechnet. Endgültig verworren wird die Lage dadurch, dass derzeit ein Team zu wenig in der Bundesliga spielt. Dort haben sich die Hamburg Blue Devils zurückgezogen und so könnte für die kommende Spielzeit auch in die unteren Ligen neue Bewegung kommen. Für diese Arbeit am Rechenschieber interessieren sich die Longhorns nach Corosidis' Aussage allerdings wenig - und wenn überhaupt, dann erst nach der Partie gegen Paderborn.

Die Dolphins haben ihr Spiel auf den überragenden Quarterback Ethan Haller zugeschnitten. Der US-Amerikaner war mit seiner Übersicht und seinen präzisen Pässen bereits im Hinrunden-Duell ein entscheidender Faktor, den Langenfeld kaum in den Griff bekam. Er ist einfach der Schlüsselspieler. "Wir haben verschiedene Varianten einstudiert, um das Spiel der Paderborner zu verhindern", sagt Corosidis, "wir müssen die Pass-Empfänger und die Freiräume immer gut abdecken und insgesamt kompakt verteidigen. Es wird heute sehr stark auf die richtige Taktik ankommen."

Demnach sind vor allen Dingen Michael Hap und sein Trainerteam gefragt. Der Langenfelder Headcoach will die gefährlichen Pass-Kombinationen des Gegners unterbinden und gleichzeitig eigene offensive Akzente setzen. "Im Endeffekt sind sechs Punkte nur ein Touchdown mehr, den wir schaffen müssen", sagt Hap, der dem Kick-off entgegenfiebert: "Wir haben uns bestmöglich vorbereitet und alle Chancen, zu gewinnen. Das gilt allerdings auch für Paderborn. Es wird ein ganz enges Spiel und wir freuen uns darauf." Anschließend wird dann feststehen, ob die Longhorns richtig feiern dürfen.

(dora)
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