Lokalsport Für den Spitzenreiter zählt nur der Sieg

Langenfeld · Die Regionallíga-Handballer der SG Langenfeld hatten personelle Probleme - und Mühe beim 27:24 gegen Essen II.

 Ich will da durch: SGL-Kreisläufer Mats Heyde überzeugte (vorne) mit sechs Treffern und einer guten Abwehrleistung.

Ich will da durch: SGL-Kreisläufer Mats Heyde überzeugte (vorne) mit sechs Treffern und einer guten Abwehrleistung.

Foto: Ralph Matzerath

Am Liedgut zum Spielende müssen sie definitiv noch feilen. "Oh, wie ist das schön?" Das hatte jedenfalls wenig mit dem Auftritt des Handball-Regionalligisten SG Langenfeld (SGL) zu tun, der sich in der Partie gegen TuSEM Essen II über die Runden mühte. Am Ende der auf einem überschaubaren Niveau stehenden Partie stand aber ein für den weiteren Kampf um den Aufstieg wichtiger 27:24 (13:10)-Erfolg. "So was hat man lange nicht gesehen?" Doch. Die Mannschaft von Trainer Jurek Tomasik bewies zum wiederholten Male, dass sie selbst plötzliche personelle Ausfälle wegzustecken vermag. Auch deshalb liegt die SGL vier Runden vor Schluss mit 40:8 Punkten klar vor der SG Ratingen und dem TSV Bonn rrh. (beide 37:13). Langenfeld, das auf der Zielgeraden noch gegen beide Konkurrenten antritt, hat die direkte Rückkehr in die 3. Liga weiter selbst in der Hand.

Ein klares Handicap war das Fehlen zweier Stammkräfte. Dass der erkrankte Rechtsaußen Max Adams nicht spielen kann, stand immerhin bereits vor dem Beginn der Partie fest. Dann fiel kurzfristig Rückraumspieler Maurice Meurer aus, bei dem sich alte Leistenbeschwerden bemerkbar gemacht hatten: "Ich kann nicht richtig laufen und nicht richtig springen." Die SGL war so erneut gezwungen, für zwei Positionen nach anderen Lösungen zu suchen - die sie lediglich beschränkt fand. Als Rechtsaußen betätigte sich unter anderem der sonstige Kreisläufer Jan Schirweit. Als Henrik Heider auf die Außenposition rückte, musste in der Regel Spielmacher André Boelken die Stelle im rechten Rückraum übernehmen. Mit nur einem Linkshänder auf dem Feld waren die Aktionen der Hausherren für die Gäste oft genug wesentlich einfacher auszurechnen.

Nach dem vielversprechenden Start mit drei Treffern in den ersten zwei Minuten (3./2:1) verordneten sich beide Seiten eine Art Schonprogramm - und Tore wurden Mangelware. Das hatte bei der SGL viel mit der starken Leistung von Keeper Alexander Riebau zu tun, der einige gute Essener Szenen entschärfte. Auf der anderen Seite nahm sich Langenfeld selbst zu viele ungenaue Würfe. Und die TuSEM-Zweite hatte zudem mit dem einen oder anderen Holztreffer Pech. Aus dem 4:3 (12.) konnte der Tabellenführer immerhin das 5:3 (12.) machen, ehe er bis zur Pause fast durchgängig mit drei Toren Differenz führte - 7:4 (14.), 8:5 (15.), 9:6 (21.), 10:7 (23.), 11:8 (24.), 12:9 (27.), 13:10 (30.).

Der gute Auftakt zur zweiten Hälfte sorgte für etwas Entspannung, denn Henrik Heider und Nils Raschke erhöhten auf 15:10 (33.). Es folgte die 16:10-Führung durch Mats Heyde (35.), dessen Treffer eine Belohnung für pure Entschlossenheit war - denn die SGL war hier wegen einer Heider-Zeitstrafe in Unterzahl. Ähnliches gelang später André Boelken, bei dessen 21:14 (44.) die Langenfelder eine Zwei-Minuten-Strafe gegen André Eich überstehen mussten. Typisch: Das Sieben-Tore-Polster war keineswegs der Einstieg in eine problemlose Schlussphase - im Gegenteil. Essen durfte durch vier Treffer in Folge auf 18:21 (50.) verkürzen, weil die Hausherren vorne ihre Chancen nicht nutzten. Hinten war Keeper Riebau dafür verantwortlich, dass es nicht noch schlimmer kam. Bis zum 24:22 (57.) blieb es eng, ehe Felix Korbmacher und Vinzenz Preissegger innerhalb einer halben Minute auf 26:22 erhöhten (59.) und damit die restlichen Zweifel am Sieg beseitigten.

Trainer Tomasik, der draußen bisweilen zu verzweifeln schien, ordnete das Resultat mit etwas Abstand treffend ein: "Wir sind ja nicht beim Skispringen, wo es zusätzlich noch eine Haltungsnote gibt. Wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste." Mit dem Blick nach vorne ist allerdings klar, dass die SGL zulegen muss. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) geht es zunächst zum gefährdeten Bergischen HC II, anschließend folgen die Spitzenspiele gegen Bonn (28. April, 19 Uhr) und in Ratingen (5. Mai, 18 Uhr). Zum Saison-Abschluss steht am 12. Mai (19 Uhr) die Aufgabe gegen den VfB Homberg auf dem Programm. Sollte danach oder sogar vorher der Sprung zurück in die 3. Liga feststehen, wäre das mit dem Liedgut einfacher.

SG Langenfeld: Jost, Bremer, Riebau - Heider (4), Wolter (2), Preiss-egger (3), Heyde (6), Schirweit (2), Korbmacher (5), Eich (3/2), Boelken (1), Meurer, Raschke (1).

(RP)
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