Lokalsport Für die Giants läuft die Mission Wiederaufstieg nach Plan

Leverkusen · Der Basketball-Zweitligist ist nach holprigem Start in der Liga angekommen. Das Ziel ist klar: Die Rückkehr in die Pro A.

Im Zurückschauen war Achim Kuczmann noch nie besonders gut. Den Abstieg aus der Pro A nach zuvor zweimal knapp geschafftem Klassenerhalt im Frühjahr hat der Coach der Bayer Giants zwar nicht aus seinem persönlichen Jahresrückblick verdrängt, doch der 62-jährige richtet seinen Fokus viel lieber auf das, was danach erreicht wurde - und welche Chancen sich damit bis zum Sommer 2017 ergeben: "Natürlich hat der Abstieg allen weh getan, aber das ist vorbei. Wir haben sofort gesagt, wir wollen so schnell es geht wieder dahin zurück - und die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir da schon auf einem guten Weg sind."

Ans Aufhören hat der Mann, der seit 1969 in unterschiedlichen Funktionen dem Verein die Treue hält, keine Sekunde gedacht. "Ich bin hier nicht nur als Trainer für die erste Mannschaft verantwortlich. Da kann man nicht einfach aus einer Laune heraus entscheiden." Dafür ist er auch mit zu viel Herz bei der Sache: "Die Zusammenarbeit mit Frank Rothweiler, Stephan Ruers, Hansi Gnad und Jacques Schneider ist fantastisch. Wir alle identifizieren uns voll mit den Zielen, die wir im Sommer ausgegeben haben."

Dabei war der Start auch eine Klasse tiefer nicht frei von Hindernissen. Zwei unglückliche Niederlagen nach Verlängerung gleich zu Saisonbeginn ließen vereinzelte Zweifel an den geäußerten Ambitionen der Riesen vom Rhein aufkommen - allerdings nie beim Headcoach. "Unsere Mannschaft ist super besetzt", betont Kuczmann. "Wir haben großartige Spieler aus Amerika und auch Deutschland verpflichtet und wir waren von jedem zu 100 Prozent überzeugt. Nicht nur die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir überall goldrichtig lagen."

Das ist eine Einschätzung, die zutrifft: Kerry Carter und Brandon Nazione tragen das Team mit ihren Punkten, Damon Smith verteidigt kompromisslos, Tim Schönborn und Alex Blessig haben die Erwartungen ebenfalls erfüllt und Marten Linßen, gerade erst aus der eigenen Jugend hochgezogen, ist mittlerweile U-Nationalspieler.

Trotz des Erfolgs sieht Kuczmann noch Luft nach oben: "Wir hatten zwar keine schlimmen Verletzungen, aber auch die kürzeren Ausfälle haben teilweise empfindlich gestört. Die letzten sechs Wochen haben gezeigt, dass sich die Mannschaft zusammen gefunden hat. Alle verstehen, wohin wir wollen und was wir dafür noch investieren müssen." Mindestens die Play-offs sollten es werden. Dann könne man von einer erfolgreichen Saison sprechen, erklärt der Coach. Die Aussichten sind gut. Auf Rang neun sind es schon acht Punkte Vorsprung.

"Wir wollen nach dem letzten Spieltag natürlich am besten mindestens auf Platz vier stehen", betont Kuczmann. Damit würde sein Team in der K.o.-Runde Heimrecht genießen. Gegen Mannschaften, die ansonsten nur in umgebauten Schulsport-Hallen trainieren und spielen, wäre das ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Über allem thront natürlich der Traum vom direkten Wiederaufstieg in die Pro A. Von der Mannschaft, der dieses Kunststück 2013 gelang, sind allerdings nur noch Michael Kuczmann, Olegas Legankovas und Götz Twiehoff noch an Bord. "Das Ziel haben wir nicht exklusiv, aber wir haben schon einmal bewiesen, dass es für uns möglich ist. Daran werden wir festhalten", sagt Kuczmann.

(RP)
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