Lokalsport "Für uns brennt noch Licht im Tabellenkeller"

Langenfeld · Volleyball-Drittligist SG Langenfeld schöpft nach dem glatten 3:0-Sieg gegen TV Eiche Horn Bremen neue Hoffnung im Abstiegskampf.

 Diana Kiss (in der Mitte), erfahrene Spielerin der Volleyball-Frauen der SG Langenfeld, ist von der Stärke ihres Teams überrascht.

Diana Kiss (in der Mitte), erfahrene Spielerin der Volleyball-Frauen der SG Langenfeld, ist von der Stärke ihres Teams überrascht.

Foto: RALPH MATZERATH

Diana Kiss macht dieser Tage einen erleichterten und lockeren Eindruck. Schließlich weiß auch die Spielführerin des Volleyball-Drittligisten SG Langenfeld (SGL), dass der glatte 3:0-Sieg gegen den TV Eiche Horn Bremen im Kampf um den Klassenerhalt sehr wertvoll war. Überdies hatte niemand mit einem derart klaren Erfolg gerechnet, weil die Hanseatinnen in der Vergangenheit stets eine Nummer zu groß waren.

Selbst die 40 Jahre alte Kapitänin Kiss wurde von der eigenen Stärke überrascht. "Unser Team ist richtig gut, aber es ist bisher noch nicht in Fahrt gekommen", erklärt Kiss, "man kann nie zu 100 Prozent mit einem Sieg von uns rechnen. Es ist auf jeden Fall super, dass es jetzt endlich geklappt hat."

Die SGL erarbeitete sich im Spiel gegen Bremen eine 1:0-Führung, ehe sie im zweiten Satz einen Rückstand noch drehte. Dies war der Knackpunkt der Partie, denn anschließend konnten die Langenfelderinnen im dritten Abschnitt alles klar machen. "Die Stimmung war dann natürlich riesig und ich habe nur noch strahlende Gesichter gesehen. Bisher haben die Mädels ja immer schlecht gegen Bremen ausgesehen", sagt der SGL-Trainer Michael Wernitz. Trotz des überraschenden Triumphs steckt Langenfeld weiterhin tief im Abstiegskampf. Vor dem abgeschlagenen Schlusslicht SC Langenhagen (vier Punkte) belegt die SGL Rang elf (zwölf Zähler). Davor stehen der Zehnte SC Spelle-Venhaus (13) und der Neunte Tuspo Weende (17), der sich auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz befindet. Wernitz: "Wir wissen spätestens seit dem letzten Spiel, dass für uns noch Licht im Tabellenkeller brennt."

Die Kapitänin fordert, dass sich ihre Mannschaft nicht auf dem jüngsten Erfolg ausruht. Vielmehr solle der Schwung mitgenommen werden, um sich komplett aus dem Abstiegskampf befreien zu können. "Wir müssen gegen unsere Mitkonkurrenten definitiv gewinnen", betont Kiss. "Meiner Meinung nach werden wir ansonsten im Hinblick auf den Klassenerhalt keine Chance haben."

Als nächstes tritt Langenfeld indes am Samstag (20 Uhr) beim BSV Ostbevern an, der als Fünfter (28 Punkte) in der oberen Tabellenhälfte beheimatet ist. "Das Spiel wird nicht einfach werden. Bisher haben wir uns aber gegen die Teams von oben immer gut verkauft und das wollen wir so fortsetzen", betont Wernitz, der auf Celine Braun (Studium) und Felicitas Christ (Verletzung) verzichten muss. Überdies ist der Einsatz von Anna-Lena Agethen (Krankheit) noch gefährdet.

Nach dem Spiel in Ostbevern beginnen für die Langenfelderinnen die Wochen der Wahrheit. Demnach empfangen sie am 25. Februar den Konkurrenten Spelle-Venhaus und sie treten in Langenhagen (5. März) an. Darüber hinaus gastieren sie noch am letzten Spieltag in Weende (8. April). In jenen Duellen muss Wernitz' Team unbedingt siegen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.

Nach den Angaben von Wernitz hat die Mannschaft noch nicht die kommende Saison geplant. Es stehe noch nicht fest, wer dem Team in den Fällen eines Klassenerhalts oder Abstiegs erhalten bleibt. "Ob ich weitermache, hängt von zwei Dingen ab. Einerseits geht es darum, wer aus dem Team noch da bleibt. Andererseits geht es darum, wer aus dem Team mich noch als Trainer behalten will", betont Wernitz, der schon seit mehreren Jahren seine Aufgaben zuverlässig erledigt.

"Auch zu meiner Zukunft ist noch nichts entschieden, aber 20 Jahre auf diesem Niveau hinterlassen ihre Spuren", sagt Kiss. Ihr Trainer hält noch große Stücke auf sie: "Diana gehört bei Sprints immer noch zu den schnellsten. Es ist vorbildlich, dass sie quasi immer beim Training dabei ist. Ihr Alter und ihre Verletzungen zehren an der Leistungsfähigkeit, aber sie hat sich zuletzt im Angriff trotzdem gesteigert." Die SGL will später die Zukunft planen - und sich jetzt erst einmal voll auf die schwierige Gegenwart konzentrieren.

(fas)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort