Lokalsport Handballer müssen die Akkus aufladen

Langenfeld · Der künftige Drittligist SG Langenfeld hat mit der Mannschaftstour nach Mallorca den vorläufigen Schlusspunkt unter die extrem erfolgreiche Saison 2015/2016 gesetzt. Am Wochenende wartet noch das Final-Four-Turnier im Kreispokal.

 Unterbrechung! Mirko Stolley und die Langenfelder Handballer sehnen die Pause herbei.

Unterbrechung! Mirko Stolley und die Langenfelder Handballer sehnen die Pause herbei.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

Der Alltag wird noch eine Weile auf die Handballer der SG Langenfeld (SGL) warten müssen. Schließlich war erst vor zweieinhalb Wochen der Höhepunkt eine Saison, die alle Erwartungen übertraf. Das 27:13 vom 17. Mai 2015 im Finale des Kreispokals gegen den TSV Aufderhöhe gehört zwar nach den Regeln eher noch zur Serie 2014/2015, aber er war letztlich der Anfang eines beispiellosen Jahres. Langenfeld sicherte sich später im Dezember 2015 durch das 25:22 bei den Wölfen Rheinhausen zunächst den Triumph im Niederrheinpokal und löste damit die Eintrittskarte für den Deutschen Amateurpokal. Dort nahm die Mannschaft von Trainer Dennis Werkmeister drei schwierige Auswärtshürden, ehe sie am 1. Mai in Hamburg gegen den HC Glauchau/Meerane das Finale bestritt - und mit 29:25 für sich entschied. Da hatte Langenfeld seit zwei Wochen den Aufstieg in die 3. Liga in der Tasche und seit einer Woche die Meisterschaft in der Oberliga.

Die Mannschaft war vorübergehend komplett im Feier-Modus, der in der Saison-Abschluss-Tour auf Mallorca ein Ende fand. Jetzt gibt es bald eine offizielle Pause, ehe am 13. Juni die Vorbereitung auf das Abenteuer 3. Liga beginnt. "Dann ziehen wir bis zum Saisonbeginn durch", betont Werkmeister, der den Blick für die Realitäten nie verloren hat und sehr genau weiß, was auf die Handballer zukommt.

"Wir werden uns etwas Verrücktes einfallen lassen müssen", vermutet der Chefcoach, "und wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass es mehr Niederlagen gibt." Beim Blick auf die starke Konkurrenz hat er zwar keine Angst, aber ganz viel Respekt - und das wohl aus einem guten Grund. Keiner der in Frage kommenden Kandidaten wollte den Aufstieg in die 2. Liga wahrnehmen - weder der Meister Leichlinger TV noch der Vizemeister VfL Fredenbeck oder der Dritte HSG Krefeld. Aus der 2. Liga runter kommt Bayer Dormagen, dessen künftigen Kader sich der SGL-Trainer bereits genauer angesehen hat: "Die sind in der neuen Saison stärker besetzt." Werkmeister hofft, mit seinem Team das eine oder andere taktische Mittel neu einstudieren zu können. Physisch wird die SGL ebenfalls zulegen müssen - weil es mehr Meisterschaftsspiele gibt und jede Aufgabe an körperliche Grenzen führt.

"Das ist kein Problem", erklärt Werkmeister, "wir haben es ja auch so gewollt." Personell wird es nach dem Stand von heute keine Änderungen mehr geben - auch nicht im Rückraum, wo demnächst Henrik Heider als einziger Linkshänder zur Verfügung steht. Erstaunlich: Nachdem der Aufstieg der SGL in die 3. Liga feststand, haben sich einige Handballer in Langenfeld angeboten. Alle lagen jedoch weit über dem finanziell machbaren Rahmen.

Um für die neue Zeit gerüstet zu sein, gönnt sich Werkmeister jetzt einen Teneriffa-Urlaub. "Da werde ich abschalten und auch mein Telefon ausmachen", erklärt der 33-Jährige. Ein paar Unterlagen nimmt der Handballer aus Leidenschaft trotzdem mit, um sie an Ort und Stelle durchzusehen: "Ganz in Ruhe, am liebsten am Strand." Am Samstag (Halbfinale) und Sonntag (Spiel um Platz drei/Finale) nimmt Langenfeld ohne seinen Chefcoach am Kreispokal-Final-Four für die Saison 2015/2016 teil. Die SGL wird auch auf keinen Fall mit der kompletten ersten Mannschaft antreten und den Kader wohl mit Spielern aus der Zweiten ergänzen. In welcher Verfassung alle sind, wird sich ohnehin an Ort und Stelle zeigen müssen. So ist das eben, wenn immer noch der Ausnahmezustand herrscht. Der Alltag wird weiter auf Langenfeld warten müssen.

(RP)
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