Lokalsport Handballer müssen leiden für den Erfolg

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld hat in sechs Tagen drei Spiele zu absolvieren. Trainer Dennis Werkmeister überlegt, wie er die Kräfte am besten einteilt. Morgen wird der Tabellenzweite bei den Wölfen Rheinhausen voll gefordert sein.

Der Mann ist ja beruflich daran gewöhnt, innerhalb kurzer Zeit-Abstände den Ort zu wechseln. Schließlich kümmert sich Dennis Werkmeister für ein Unternehmen aus dem Bereich Fisch und Meeresfrüchte deutschlandweit um Kunden. Ein großer Teil der privaten Freizeit gehört dann dem Handball, bei dem er Stress normalerweise ebenfalls ganz gut verkraften kann. Und die vergangenen Monate voller Erfolge brachten noch mal einen Extra-Schub. Nach dem 26:24 im Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach legte der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) die vorherige Zurückhaltung ab: "Jetzt wollen wir Meister werden." Die nächste Zeit wird der SGL allerdings alles abverlangen. Und selbst der stress-erprobte Werkmeister sorgt sich nun darum, wie seine Mannschaft das Mammut-Programm körperlich bewältigen wird. Der Grund: Zum Auftakt gibt es mal eben ein Paket von drei Spielen innerhalb von nur sechs Tagen.

Morgen um 16 Uhr geht es bei der SG OSC Wölfe Rheinhausen los. Die beiden Kontrahenten standen sich in dieser Saison bereits zweimal gegenüber und Langenfeld siegte jeweils. Am 17. Oktober gab es in der Meisterschaft den 28:22-Sieg, ehe die SGL am 15. Dezember durch das verdiente 25:22 im Finale bei den Löwen zum ersten Mal den HVN-Pokal gewann (Verbandsebene) und dadurch die Eintrittskarte für den Deutschen Amateur-Pokal löste.

"Ich gehe davon aus, dass es sehr schwierig wird", vermutet Werkmeister, "wir werden uns echt strecken müssen." Sein Urteil stützt sich zunächst auf Erfahrungen aus den ersten Duellen. Dass Werkmeisters Respekt begründet ist, zeigte zudem der jüngste Auftritt der Löwen vor der Karnevalspause. Gegen den Langenfelder Titelkonkurrenten TV Aldekerk führte Rheinhausen, das in der Winterpause von einer Insolvenz bedroht war, beim 26:29 bis zur Mitte der zweiten Hälfte. Geschenke darf Langenfeld ebenfalls nicht erwarten.

Erschwerend kommt für die SGL hinzu, dass drei erkrankte Kräfte nicht oder nur zum Teil trainieren konnten. Während Tim Menzlaff und André Eich an Bord sein dürften, schätzt Werkmeister die Aussichten bei Matthias Herff äußerst gering ein: "Auf keinen Fall." Seinen Matchplan will er auch an den weiteren Aufgaben ausrichten und die Lasten breit verteilen: "Wir werden wieder viel wechseln."

Direkt nach dem Abpfiff soll die kurze Erholung beginnen und ein körperlich besonders hartes Training wird sich nicht anschließen. In der Oberliga geht es schließlich bereits am Mittwoch (20.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gegen den TV Lobberich weiter - in jener Partie, die vom 20. Januar vorgezogen wurde. Dieser Termin ist nun frei für die erste Hauptrunde des Deutschen Amateur-Pokals, in der Langenfeld heute in einer Woche beim Westfalen-Oberligisten TuS Spenge antritt. Diese Aufgabe gilt zum Abschluss des Mammut-Pakets als die größte sportliche Herausforderung. So viel Stress ist deshalb selten. Kein Wunder, dass sich Trainer Werkmeister Gedanken um den Ladezustand der Akkus bei seiner Mannschaft macht.

(RP)
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